• 23:13 Uhr: Selenskyj dankt westlichen Partnern für weitere Militärhilfe
  • 22:37 Uhr: ➤ Zahl der Todesopfer nach Bruch von Kachowka-Staudamm auf 45 gestiegen
  • 19:57 Uhr: Ramaphosa drängt auch bei Putin auf Ende des Krieges
  • 17:27 Uhr: Bericht: Hinweise deuten darauf hin, dass Moskau Kachowka-Staudamm gesprengt hat
  • 16:00 Uhr: Makeiev: Unterstützung des Westens für Ukraine genügt nicht
  • 15:26 Uhr: Südafrikas Präsident zu Gespräch mit Putin in St. Petersburg eingetroffen
  • 13:55 Uhr: Russland meldet Zerstörung von drei Drohnen in südlicher Grenzregion zur Ukraine
  • 11:37 Uhr: Schoigu fordert mehr Panzer für russische Truppen in der Ukraine
  • 10:35 Uhr: London: Russland hat Vorteil in Luftraum über Südukraine
  • 10:01 Uhr: Ex-Innenminister Dohnanyi kritisiert SPD und Bundesregierung für Ukraine-Politik

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Zahl der Todesopfer nach Bruch von Kachowka-Staudamm auf 45 gestiegen

  • 22:37 Uhr

Knapp zwei Wochen nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine ist die Zahl der Todesopfer durch die dadurch ausgelösten Überschwemmungen auf mindestens 45 gestiegen.

Knapp zwei Wochen nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine ist die Zahl der Todesopfer durch die dadurch ausgelösten Überschwemmungen auf mindestens 45 gestiegen. Das ukrainische Ministerium für innere Angelegenheiten sprach am Samstagabend von 16 Getöteten und 31 Vermissten. Die von Moskau eingesetzten Behörden in den russisch besetzten Gebieten der Region hatten kurz zuvor 29 Todesopfer vermeldet.

Der in russisch besetztem Gebiet liegende Kachowka-Staudamm am Fluss Dnipro war am 6. Juni teilweise zerstört worden, riesige Mengen Wasser traten aus und überschwemmten weitflächige Gebiete. Kiew und Moskau werfen sich gegenseitig vor, für den Dammbruch verantwortlich zu sein.

Lesen Sie auch: Flut trifft Offensive: Der Dammbruch und die Folgen für den Krieg

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,9 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 6. Juni). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 17. Juni

Selenskyj dankt westlichen Partnern für weitere Militärhilfe

  • 23:13 Uhr

Inmitten der laufenden ukrainischen Gegenoffensive hat Präsident Wolodymyr Selenskyj sich bei westlichen Partnern für die anhaltende Militärhilfe bedankt. In seiner abendlichen Videoansprache erwähnte Selenskyj am Samstag auch explizit Deutschland, das gerade erst die Lieferung von 64 weiteren Lenkflugkörpern für Luftverteidigungssysteme vom Typ Patriot an das angegriffene Land angekündigt hatte. "Deutschland, danke (...) für die unveränderte Stärke beim Schutz von Leben vor dem russischen Raketenterror", sagte der ukrainische Staatschef.

Selenskyj dankte auch allen Ländern und Organisationen, die die Ukraine nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms bei der Bewältigung der Hochwasser-Folgen unterstützen.

In dem stark überfluteten südlichen Gebiet Cherson stieg die Zahl der Todesopfer rund anderthalb Wochen nach der Katastrophe weiter. Die ukrainischen Behörden meldeten mit Stand Samstagabend 16 Tote, die russischen Besatzer auf der anderen Seite des Flusses Dnipro 29. Dutzende Anwohner werden noch vermisst. Die Ukraine wirft Russland vor, den Staudamm absichtlich gesprengt zu haben, auch viele internationale Experten halten das für wahrscheinlich. Moskau dementiert das. (dpa)

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Ramaphosa drängt auch bei Putin auf Ende des Krieges

  • 19:57 Uhr

Auf ihrer Ukraine-Friedensmission ist die afrikanische Vermittler-Delegation am Samstag mit Russlands Staatschef Wladimir Putin zusammengetroffen. "Dieser Krieg muss enden", forderte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa bei dem Treffen in St. Petersburg. "Er muss durch Verhandlungen und mit diplomatischen Mitteln beigelegt werden." Es sei "in unserem gemeinsamen Interesse, dass dieser Krieg endet".

Auf ihrer Ukraine-Friedensmission ist eine afrikanische Vermittler-Delegation am Samstag mit Russlands Staatschef Wladimir Putin zusammengetroffen. "Dieser Krieg muss enden", forderte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa bei dem Treffen in St. Petersburg. "Er muss durch Verhandlungen und mit diplomatischen Mitteln beigelegt werden." Es sei "in unserem gemeinsamen Interesse, dass dieser Krieg endet", fügte Ramaphosa hinzu.

Putin seinerseits lobte den "ausbalancierten Ansatz der afrikanischen Freunde in der Ukraine-Krise". Zugleich zeigte er sich offen für "einen konstruktiven Dialog mit allen, die einen Frieden schaffen wollen, der auf den Prinzipien der Gerechtigkeit und des Respekts der legitimen Interessen der Parteien beruht".

Die Gruppe afrikanischer Staats- und Regierungschefs hatte am Freitag in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen und dabei beide Seiten zur "Deeskalation" aufgerufen. Zudem forderte Ramaphosa auch in Kiew "Frieden durch Verhandlungen".

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Bericht: Hinweise deuten darauf hin, dass Moskau Kachowka-Staudamm gesprengt hat

  • 17:27 Uhr

Noch ist nicht geklärt, wer für die Zerstörung des Kachowka-Staudamms am 6. Juni verantwortlich ist. Laut einem Bericht der "New York Times" deuten jedoch Hinweise darauf hin, dass eine Sprengladung in einem kleinen Durchgang des Betonsockels des Damms explodierte und diesen zerstörte.

Dieser Durchgang sei vom Maschinenraum des Staudamms erreichbar gewesen. Moskau kannte demnach diese Achillesferse des Damms, da er zu Sowjetzeiten gebaut wurde und der Kreml über die technischen Zeichnungen verfügt. Die gesammelten Beweise würden eindeutig darauf hinweisen, "dass der Damm durch eine Explosion lahmgelegt wurde, die von der Seite ausgelöst wurde, die ihn kontrolliert: Russland", schreibt die "New York Times".

So entdeckten in der Nacht auf den 6. Juni seismische Sensoren in der Ukraine und Rumänien die Anzeichen großer Explosionen. Auch Zeugen hörten den Lärm. Außerdem erfassten amerikanische Geheimdienstsatelliten, kurz bevor der Damm brach, Infrarot-Wärmesignale, die ebenfalls auf eine Explosion hindeuteten.

Ihor Strelets, ein Ingenieur, der von 2005 bis 2018 als stellvertretender Leiter der Wasserressourcen des Flusses Dnipro fungierte, bestätigte gegenüber der Zeitung, dass eine Explosion innerhalb der Galerie einen Teil der Betonkonstruktion zerstörte und dass andere Abschnitte dann durch die Kraft des Wassers weggerissen wurden.

Das Wasser aus dem Kachowka-Stausee, der das größte Reservoir des Landes darstellte, überschwemmte Dutzende Ortschaften und zerstörte die Landschaft. Während die Ukraine den russischen Truppen vorwirft, den Staudamm vermint und gesprengt zu haben, behauptet die russische Seite, der Damm sei durch ukrainischen Beschuss zerstört worden. (lh)

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Makeiev: Unterstützung des Westens für Ukraine genügt nicht

  • 16:00 Uhr

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hat mehr westliche Unterstützung zur Verteidigung gegen Russland gefordert. "Die Unterstützung durch den Westen ist überlebensnotwendig für uns. Aber sie genügt nicht: Sie können sich vorstellen, wir haben zwei Iris-T-Systeme, ein paar Patrioten", sagte Makeiev der "Berliner Zeitung" mit Blick auf die beiden Luftverteidigungssysteme.

Kiew sei damit zwar gut geschützt, anderswo würden aber mehr Flugabwehrsysteme, gepanzerte Fahrzeuge und Panzer gebraucht. Der Diplomat bekräftigte die ukrainische Forderung nach Kampfjets und Langstreckenmunition. Diese Waffen "werden sehr wichtig für einen ukrainischen Sieg sein".

Makeiev kritisierte die Zurückhaltung einiger Länder gegenüber Russland - ohne konkrete Nationen zu nennen. "Leider haben Regierungen in verschiedenen Ländern seit 2014 sehr zurückhaltend reagiert, als Russland uns einen Riesenteil unseres Gebietes - die Krim und den Donbass - geklaut hat. Diese Zögerlichkeit kostet jeden Tag Menschenleben." (afp/thp)

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Südafrikas Präsident zu Gespräch mit Putin in St. Petersburg eingetroffen

  • 15:26 Uhr

Nach seinem Besuch an der Spitze einer Friedensmission afrikanischer Staatschefs in Kiew ist Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa am Samstag in Russland eingetroffen. Der Präsident sei in St. Petersburg angekommen, teilte das südafrikanische Präsidialamt im Onlinedienst Twitter mit.

Dort werde Ramaphosa den russischen Staatschef Wladimir Putin treffen, "um einen Weg zum Frieden nach dem 16-monatigen Konflikt zwischen der Ukraine und Russland" zu suchen. In der Mitteilung wurde hervorgehoben, dass die militärische Auseinandersetzung "zerstörerische wirtschaftliche Folgen, den Verlust an Menschenleben und globale Instabilität" mit sich bringe.

Die Delegation um Ramaphosa hatte am Freitag in Kiew beide Seiten zur "Deeskalation" aufgerufen. Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj lehnt Verhandlungen mit Russland zum jetzigen Zeitpunkt jedoch ab. Das südafrikanische Präsidialamt sprach am Samstag dennoch von "konstruktiven Gesprächen" mit Selenskyj. (afp/thp)

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Russland meldet Zerstörung von drei Drohnen in südlicher Grenzregion zur Ukraine

  • 13:55 Uhr

Russland hat nach eigenen Angaben am Samstag drei Drohnen zerstört, die eine Ölraffinerie in der südlichen Grenzregion zur Ukraine ins Visier genommen haben sollen.

"Die russische Luftabwehr hat in der Nacht einen Angriff der ukrainischen Streitkräfte auf die 'Druschba' Ölraffinerie im Distrikt Nowosybkow abgewehrt", gab der Gouverneur der Region Briansk, Alexander Bogomas, im Online-Dienst Telegram am Samstag bekannt. Er fügte hinzu: "Drei Drohnen wurden zerstört." Der Gouverneur machte keine Angaben zu möglichen Schäden.

Nach der Ankündigung einer ukrainischen Gegenoffensive haben in den vergangenen Wochen die Drohnenangriffen von beiden Seiten zugenommen. Auf russischer Seite scheinen Ölraffinerien, die für die Versorgung für die russischen Streitkräfte von entscheidender Bedeutung sind, ein bevorzugtes Ziel ukrainischer Angriffe zu sein.

Auch die von Russland annektierte Halbinsel Krim, die die Ukraine zurückerobern will, ist regelmäßig Ziel von Drohnenangriffen. Zuletzt hatte der dortige Gouverneur am Donnerstag den Abschuss von neun Drohnen gemeldet.

Vergangene Woche waren bei einem Drohnenangriff in der südrussischen Stadt Woronesch drei Menschen verletzt worden. Es war der erste Bericht über einen derartigen Angriff auf die Stadt mit etwa einer Million Einwohnern, die nicht direkt in der Grenzregion, sondern 200 Kilometer von der Grenze entfernt im Landesinneren liegt. (afp)

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Schoigu fordert mehr Panzer für russische Truppen in der Ukraine

  • 11:37 Uhr

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat am Samstag die Herstellung von mehr Panzern gefordert, um den "Bedarf der russischen Streitkräfte" in der Ukraine zu decken, wo derzeit eine ukrainische Gegenoffensive mit Waffen aus dem Westen läuft.

Beim Besuch einer Militärfabrik in der Region Omsk in Westsibirien betonte Schoigu die Notwendigkeit, "die erhöhte Produktion von Panzern aufrechtzuerhalten" und die Sicherheit gepanzerter Fahrzeuge zu verbessern, wie die russische Armee mitteilte.

Die Ukraine hat kürzlich Gegenoffensive gestartet, um die von russischen Streitkräften kontrollierten Gebiete zurückzuerobern. Nach Angaben von Kiew wurden bereits mehrere Ortschaften und etwa 100 Quadratkilometer Land, hauptsächlich an der Südfront, wieder erobert. Moskau seinerseits beharrt darauf, dass die Gegenoffensive "gescheitert" sei. (afp)

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London: Russland hat Vorteil in Luftraum über Südukraine

  • 10:35 Uhr

Russland hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste im Luftraum über dem Süden der Ukraine einen Vorteil erlangt. Das geht aus dem neuesten Tagesbericht zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London von Samstag hervor.

Insbesondere bei Kampfhubschraubern, die Geschosse mit großer Reichweite gegen Ziele am Boden einsetzen könnten, seien die Russen derzeit im "ständigen Wettbewerb von Maßnahmen und Gegenmaßnahmen" überlegen. Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert inzwischen fast 16 Monate.

Weiter heißt es in dem Bericht: "Seit dem Start der ukrainischen Gegenoffensive in der Südukraine hat Russland seine Kampfhubschrauber-Kräfte in der Region verstärkt." Auf Bildern sei zu erkennen, dass mehr als 20 zusätzliche Hubschrauber am Flughafen Berdjansk stationiert worden seien, etwa 100 Kilometer hinter der Front. (dpa/thp)

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Ex-Innenminister Dohnanyi kritisiert SPD und Bundesregierung für Ukraine-Politik

  • 10:01 Uhr

Der frühere Hamburger Bürgermeister und ehemalige Bundesminister Klaus von Dohnanyi hat den Kurs der Bundesregierung und der SPD in der Ukraine-Krise scharf kritisiert. "Ich halte die gegenwärtigen Prioritäten der Bundesregierung und des Westens für falsch", sagte der Sozialdemokrat der Deutschen Presse-Agentur.

"Die Priorität müsste sein, uns vor den Folgen des Klimawandels zu schützen (...) Stattdessen kaufen wir Panzer für die Ukraine, weil wir nicht geholfen haben, einen Krieg zu verhindern, der verhinderbar war."

Der Klimawandel sei die wahre Bedrohung, "nicht Putin", sagte von Dohnanyi, der als Staats- und Bundesminister in den späten 1960er und 70er Jahren unter den Kanzlern Willy Brandt und Helmut Schmidt gedient hat. Russlands Präsident Wladimir Putin habe nie die Absicht gehabt, Europa anzugreifen.

"Er wollte nur die Ukraine nicht in der Nato und diese nicht an seiner Grenze haben. Darüber wollte er verhandeln, aber der Westen war dazu nicht bereit." Deshalb trage der Westen eine Mitverantwortung. Der SPD, der er seit 1957 angehört, warf Dohnanyi vor, sich zu wenig für Frieden einzusetzen. Sie sei immer eine Friedenspartei gewesen. "Eine SPD ohne eine erklärte, hörbare und offensive Friedenspolitik, ist keine SPD mehr". (dpa/thp)

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Mit Material von dpa und AFP

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