Der österreichische Bundesligaklub Wolfsberger AC feierte zuletzt seinen ersten Cup-Sieg. Nun ist der Klub wegen eines ehemaligen Mitarbeiters in den Schlagzeilen.
Ein ehemaliger Mitarbeiter des österreichischen Bundesligaklubs Wolfsberger AC (WAC) ist wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs an Kindern festgenommen worden. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt mitteilte, sind einige Nachwuchs-Fußballer des Vereins in Wolfsberg im Bundesland Kärnten unter den mutmaßlichen Opfern.
Bislang seien insgesamt 20 betroffene Kinder im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren bekannt, sagte der Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Der 22-jährige Verdächtige habe zwei von ihnen mutmaßlich schwer sexuell missbraucht. In den anderen Fällen bestehe der Verdacht, dass er Kinder dazu brachte, ihm selbstgemachte Foto- und Videoaufnahmen zur Verfügung zu stellen.
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Geständnis des Verdächtigen
Der 22-Jährige sei nach seiner Festnahme verhört worden und habe die Taten "voll umfassend" gestanden, sagte der Sprecher. Bei den Kindern handle es sich fast ausschließlich um Jungen, es sei jedoch auch ein Mädchen aus dem familiären Umfeld des Verdächtigen darunter.
Der Verein, der Anfang Mai erstmals den österreichischen ÖFB-Cup gewonnen hatte, betonte in einer Online-Stellungnahme, dass er zuvor nicht über die Vorwürfe informiert gewesen sei. Der WAC hatte demnach den 22-Jährigen bereits vor einigen Monaten "in Zusammenhang mit entwendeten Utensilien" entlassen. Laut Verein gehörte er nicht zum Betreuerstab des Nachwuchsteams.
"Unsere Gedanken gelten in erster Linie den betroffenen Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. Ihnen sprechen wir unser tiefstes Mitgefühl und unsere uneingeschränkte Unterstützung aus", hieß es vom WAC. (dpa/bearbeitet von lh)
Hilfsangebote
- Wenn Sie selbst von häuslicher oder sexualisierter Gewalt betroffen sind, wenden Sie sich bitte an das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" (116 016 oder online), das Hilfetelefon "Gewalt an Männern" (0800/1239900 oder online), das Hilfetelefon "Sexueller Missbrauch" (0800/225 5530), in Österreich an die Beratungsstelle für misshandelte und sexuell missbrauchte Frauen, Mädchen und Kinder (Tamar, 01/3340 437) und in der Schweiz an die Opferhilfe bei sexueller Gewalt (Lantana, 031/3131 400)
- Wenn Sie einen Verdacht oder gar Kenntnis von sexueller Gewalt gegen Dritte haben, wenden Sie sich bitte direkt an jede Polizeidienststelle.
- Falls Sie bei sich oder anderen pädophile Neigungen festgestellt haben, wenden Sie sich bitte an das Präventionsnetzwerk "Kein Täter werden".
- Anlaufstellen für verschiedene Krisensituationen im Überblick finden Sie hier.