Ein Aufsichtsrat des FC St. Pauli hat in den sozialen Medien öffentlich gegen den Kapitän Jackson Irvine geschossen. Der angreifende Kommentar wurde inzwischen gelöscht, doch Irvines Ehefrau setzt sich mit einem Screenshot als Beweis zur Wehr. Auch der Klub reagiert.

Sportlich ist der FC St. Pauli mit sieben Punkten aus den ersten fünf Spielen ordentlich in die Saison gestartet. Abseits des Platzes sorgt nun jedoch ein mittlerer Skandal für Aufsehen. Kapitän Jackson Irvine, der aufgrund einer Stressreaktion im Fuß nach einer Operation noch nicht wieder einsatzfähig ist und in dieser Saison noch kein Spiel absolviert hat, ist ins Visier eines eigenen Aufsichtsratsmitglieds geraten.

René Born, der seit 2022 dem Kontrollgremium der Kiezkicker angehört, attackierte den australischen Mittelfeldspieler öffentlich auf Instagram. Wie die Hamburger Morgenpost berichtet, verfasste Born unter einem Foto des Ehepaars Irvine vor dem Bunker am Millerntor zunächst den Kommentar: "Niemand ist größer als der Klub." Zwei Tage später legte er nach: "Das ist unser Klub, nicht deiner. Du wirst in ein paar Monaten weg sein und irgendwo anders für einen Euro mehr spielen. Wir werden immer hier sein, wenn du nichts weiter bist als eine Fußnote." Die Kommentare wurden inzwischen gelöscht.

Irvines Ehefrau prangert "Mobbing" an

Jemilla Pir, die Ehefrau des St.-Pauli-Kapitäns, ließ diese Attacke nicht unbeantwortet. In einem Instagram-Video machte sie den Vorfall öffentlich, indem sie auch Screenshots der Kommentare zeigte, und warf Born Mobbing vor. "Ich wollte das nur mitteilen, weil Mobber zur Rede gestellt werden müssen. Vor allem solche wie René Born, die eine Machtposition innehaben und glauben, sie könnten einen öffentlich einschüchtern und einem das Gefühl geben, sie könnten einen aus seinem Zuhause vertreiben", kritisierte Pir in dem Video.

Irvine hatte mit seiner Haltung zum Nahostkonflikt – unter anderem trug er bei einem Festival ein "FC Palestine"-Trikot, auf dem Palästina einschließlich des israelischen Staatsgebiets abgebildet wurde – zuletzt für Diskussionen unter den Fans des FC St. Pauli gesorgt.

St. Pauli distanziert sich von Aufsichtsrat

Gegenüber der Hamburger Morgenpost teilte der FC St. Pauli mit, dass der Vereinsführung der Vorfall um die Kommentare bereits länger bekannt sei. "Die Vereinsführung des FC St. Pauli hat nach Bekanntwerden der Kommentare interne Gespräche geführt, sich klar davon distanziert und diese Distanzierung auch übermittelt", hieß es vom Klub in einer Stellungnahme. Dies sei bereits vor der Veröffentlichung des Videos von Pir geschehen.

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Vermutlich an alle Beteiligten gerichtet teilte der Klub außerdem mit: "Wir appellieren eindringlich, sich im Sinne eines respektvollen und konstruktiven Miteinanders sowie im Interesse des gesamten FC St. Pauli zu verhalten. Schlammschlachten auf Social Media helfen niemandem – sie schaden allen."

Welche Konsequenzen Born drohen, blieb zunächst offen, da der Aufsichtsrat von den Vereinsmitgliedern gewählt wird und Klub-Gremien keinen Einfluss auf die Zusammensetzung des Aufsichtsrates hat.

Irvine selbst hat sich zu den Vorfällen bisher nicht öffentlich geäußert. Der 32-jährige Australier hat sein bisher letztes Spiel für die Hamburger im April 2025 bestritten, ehe ihn eine Fußverletzung ausbremste. (bearbeitet von lh)

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