Gegen Ulsan HD aus Südkorea tut sich der BVB lange schwer - und gewinnt dann doch noch hochverdient. Dortmund steht nun im Achtelfinale der Klub-WM.

Niko Kovac klatschte emotionslos mit seinen Spielern ab, große Freude wollte trotz des Gruppensiegs bei Borussia Dortmund nicht aufkommen. Glanzlos hat der BVB bei der Klub-WM in den USA sein Minimalziel erreicht und bereits jetzt eine Prämie von 40 Millionen Dollar sicher.

Im erneut glühend heißen Cincinnati bezwang der BVB den südkoreanischen Meister Ulsan HD mit 1:0 (1:0). Der weitere Weg führt die Mannschaft von Trainer Kovac nun nach Atlanta, dort steigt am 1. Juli das Achtelfinale gegen den Zweiten der Gruppe E.

Jobe Bellingham (L) und Daniel Svensson (R) freuen sich über Dortmunds Führung.
Jobe Bellingham (L) und Daniel Svensson (R) freuen sich über Dortmunds Führung gegen Ulsan HD. © dpa

Niko Kovac: "Wir wollten ins Achtelfinale, das ist uns geglückt"

Daniel Svensson (36.) erzielte den goldenen Treffer für den überlegenen BVB, der jedoch auch im dritten Spiel in den USA nicht überzeugte. Ulsans Torhüter Hyun-Woo Jo verhinderte mit starken Paraden weitere Dortmunder Tore.

Insgesamt machte der BVB aber zu wenig aus seinen Möglichkeiten, er hätte mit einem deutlicheren Sieg wesentlich mehr Selbstvertrauen sammeln können.

Julian Ryerson (R) scheut auch bei 33 Grad in Cincinnati keinen Zweikampf.
Julian Ryerson (R) scheut auch bei 33 Grad in Cincinnati keinen Zweikampf. © dpa

"Wir wollten ins Achtelfinale, das ist uns geglückt", sagte Kovac bei DAZN: "Jetzt sind wir Erster geworden, das freut uns. Unterm Strich sind wir verdient weitergekommen."

In der nächsten Runde wartet der erste richtige Prüfstein auf die Dortmunder, der Gruppensieg könnte aber etwas Rückenwind verleihen. Möglich machte das Fluminense, die Brasilianer gaben Platz eins durch das 0:0 gegen die Mamelodi Sundowns noch her.

JD Vance und Gianni Infantino schauen BVB-Spiel live im Stadion

Weil US-Vizepräsident JD Vance und FIFA-Präsident Gianni Infantino im Stadion waren, hatte die Polizei immense Sicherheitsvorkehrungen getroffen.

Scharfschützen standen auf der obersten Etage des Stadions, rund um das Stadion patrouillierten Einsatzkräfte mit Hunden, Mitarbeiter des Secret Service verwandelten das mit 8239 Zuschauern erneut nur spärlich gefüllte Stadion in einen Hochsicherheitskomplex.

Der BVB hätte bereits in der zweiten Minute in Führung gehen können, Serhou Guirassy vergab aber eine erste gute Möglichkeit. So entwickelte sich ein schwaches Spiel, in dem Dortmund nach Lücken in der Defensive der Südkoreaner suchte.

Oft fehlten aber Tempo und Präzision in den Pässen, eher zufällig kam der BVB zu zwei Topchancen: Erst vergab Guirassy, dann schoss Jobe Bellingham (27.) den Ball volley übers Tor. Besser machte es Svensson, der im Strafraum den Überblick behielt.

Borussia Dortmunds Towart Gregor Kobel staucht Team zusammen

Dortmund hatte das Spiel weiter fest im Griff, verpasste es aber, trotz einiger guter Ansätze, seine Führung auszubauen. Das hätte sich fast gerächt, als Jin-Hyun Lee (60.) eine Chance auf den Ausgleich vergab. Wenig später musste Gregor Kobel erneut eingreifen, wütend stauchte er seine Mannschaft zusammen, die Ulsan immer wieder gewähren ließ.

Das sah auch Trainer Niko Kovac, der nach einer guten Stunde drei frische Spieler brachte. Doch auch die eingewechselten Julian Brandt, Maximilian Beier und Julian Duranville brachten zunächst offensiv nicht mehr Durchschlagskraft. So blieb es in der Schlussphase weiterhin spannend, auch wenn Ulsan insgesamt wenig Torgefahr ausstrahlte.

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