Borussia Dortmund sorgt mit einem TikTok-Video , das die walisische Influencerin Jessie Yendle verspottet, für eine Kontroverse. Die Entschuldigung des Klubs weist die Betroffene zurück. Sie wirft dem Verein vor, ihre Sprachbehinderung als "Clickbait" missbraucht zu haben.

Der deutsche Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund steht wegen eines bereits gelöschten TikTok-Videos in der Kritik. Das Video zeigte die walisische Influencerin Jessie Yendle beim Stottern, bevor die Wiederholung der Laute in einen populären TikTok-Tanztrack mit Aufnahmen von BVB-Stürmer Serhou Guirassy überging, berichtet die BBC.

Der Clip erreichte auf dem TikTok-Kanal des achtmaligen deutschen Meisters 765.000 Aufrufe, bevor er gelöscht wurde. Mit 17,3 Millionen Followern gehört der BVB zu den reichweitenstärksten Fußballvereinen auf der Plattform. Auch die Triathlon-Organisation Ironman hatte ein ähnliches Video veröffentlicht.

"Ich fühlte mich wirklich gedemütigt"

Jessie Yendle, die unter dem Namen "Mimidarlingbeauty" 3,5 Millionen TikTok-Follower erreicht, zeigte sich von der Verwendung ihres Contents entsetzt. "Ich habe so viele Jahre damit verbracht, Bewusstsein zu schaffen, ich bin in sozialen Medien, weil ich mein ganzes Leben lang missverstanden wurde", sagte sie der BBC. "Diese Konzerne verspotten meine Sprache - ich fühlte mich wirklich gedemütigt."

Der BVB reagierte mit einer Entschuldigung und bot Yendle Eintrittskarten für ein Champions League-Spiel ihrer Wahl an, um sie "vor Ort davon zu überzeugen, dass wir bei Borussia Dortmund gute Menschen sind". Ein Vereinssprecher betonte gegenüber BBC, es sei "absolut nicht unsere Absicht gewesen, jemanden zu beschämen, zu beleidigen oder anzugreifen".

Entschuldigung des BVB wie "schlechter Kundenservice"

Yendle lehnte das Angebot jedoch kategorisch ab. "Öffentlich so verspottet zu werden - ich dachte nur: 'Nein danke, ihr könnt eure Fußballtickets behalten'", sagte sie. Die private Entschuldigung des Vereins verglich sie mit "schlechtem Kundenservice" und kritisierte das mangelnde Interesse, das Team über Sprachbehinderungen aufzuklären.

"Ich hatte das Gefühl, sie nutzten meine Sprache für Clickbait, und das bin ich überhaupt nicht", erklärte die Aktivistin. Sie forderte stattdessen eine Entschuldigung an ihre Community.

Influencerin sorgt sich um Auswirkungen auf junge Menschen

Besonders beunruhigt zeigte sich Yendle über die möglichen Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche mit ähnlichen Problemen. "Es gibt so viele Menschen mit Sprachbehinderungen, die dieses Video ansehen mussten", betonte sie. "Kinder und Teenager scrollen durch soziale Medien und haben diesen Clip gesehen, obwohl sie möglicherweise selbst eine Sprachbehinderung haben."

Die Influencerin, die seit 2021 Videos über das Leben mit Stottern produziert, nutzt ihre Plattform zur Aufklärung über Sprachbehinderungen. Laut BBC sind im Vereinigten Königreich schätzungsweise 450.000 Menschen von Sprachbehinderungen betroffen.

Yendle ruft zu mehr Sensibilität auf

Yendle mahnte Unternehmen und Social Media-Nutzer zu mehr Vorsicht bei viralen Trends. "Wenn ihr das Gesicht von jemandem verwendet und denkt, es sei ein Trend, besonders wenn es um Behinderungen, Religion, Rasse oder Sexualität geht, dann ist das überhaupt kein Trend", erklärte sie.

Empfehlungen der Redaktion

Auch Ironman entschuldigte sich für den Fehler und räumte ein, man hätte "gründlichere Recherche betreiben sollen, bevor wir auf das gesprungen sind, was wir für einen Social Media-Trend hielten", heißt es bei der BBC. Die Organisation kündigte an, Content künftig sorgfältiger zu prüfen. (bearbeitet von jum)

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