Kurz vor der DFL-Generalversammlung bezieht Bundeskanzler Friedrich Merz klar Position zur umstrittenen 50+1-Regel im deutschen Fußball. Zudem spricht er über die wirtschaftlichen Herausforderungen für Bundesliga-Klubs im internationalen Wettbewerb.

Die 50+1-Regel im deutschen Profifußball erhält prominente Unterstützung aus dem Kanzleramt. Bundeskanzler Friedrich Merz positioniert sich unmissverständlich als Befürworter der Regelung, die vollständige Investoren-Übernahmen von Vereinen verhindert. "Ich bleibe ein Befürworter dieser Regel. Die feste Verankerung zusammen mit den Vereinen ist und bleibt wichtig", erklärte der 69-Jährige laut kicker bei einem Treffen mit Vertretern des Ligaverbands und der Vereine.

Die 50+1-Regel besagt, dass eingetragene Vereine, die ihre Profimannschaften in Kapitalgesellschaften ausgegliedert haben, in diesen auch weiter die Stimmenmehrheit besitzen müssen. Der Bundeskanzler, selbst Fan von Borussia Dortmund, sieht in der Regel einen wichtigen Schutz für die Vereinskultur im deutschen Fußball.

Merz äußerte sich am Abend vor der DFL-Generalversammlung am Mittwoch, bei der unter anderem Hans-Joachim Watzke als Sprecher des DFL-Präsidiums wiedergewählt wurde. Watzke, der ebenfalls an der Regel festhalten möchte, nahm die Vorlage von Merz bei der Versammlung dankbar auf. "Ich glaube, wenn der Bundeskanzler sich in seiner Rede so eindeutig pro 50+1 äußert, dann freut mich das sehr und dann hat das auf die politischen Diskussionen – letztlich ist das Kartellamt eine Bundesbehörde – einen gewissen Einfluss", so Watzke.

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Wirtschaftliche Unterschiede zur Premier League werden größer

Trotz seines klaren Bekenntnisses zur 50+1-Regel zeigt Merz Verständnis für die wirtschaftlichen Herausforderungen der Bundesligisten im internationalen Wettbewerb. "Im Hinblick auf die Kapitalausstattung und natürlich im Wettbewerb mit vielen anderen europäischen Vereinen" hätten es deutsche Klubs schwer, wie die Frankfurter Rundschau berichtet. Der finanzielle Nachteil gegenüber Ligen ohne vergleichbare Beschränkungen sei offensichtlich.

Besonders deutlich wird die wirtschaftliche Diskrepanz mit Blick auf die englische Premier League, die in der abgelaufenen Transferperiode mehr als drei Milliarden Euro für neue Spieler ausgegeben hat. Allein der FC Liverpool investierte fast 500 Millionen Euro – Summen, von denen Bundesligavereine nur träumen können.

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50+1-Regel sorgt für anhaltende Diskussionen

Dennoch bleibt Merz bei seiner Grundüberzeugung: "Fußball sollte, wie ich finde, ein Vereinssport bleiben, in dem die Vereine eine starke Rolle spielen." Die Kontrolle durch die Vereine selbst sei ein schützenswertes Gut, das nicht leichtfertig aufgegeben werden sollte.

Die Debatte um die 50+1-Regel wird zusätzlich durch prominente Ausnahmefälle befeuert. Bayer Leverkusen, der VfL Wolfsburg und RB Leipzig stehen mit ihren Sonderstellungen immer wieder im Fokus der Diskussion. Auch die Vereinbarkeit von 50+1 mit dem Kartellrecht bleibt ein kontrovers diskutiertes Thema in der Fußballlandschaft.

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