Die Proteste der Fans in den Stadien der Bundesliga und 2. Bundesliga reißen nicht ab. Im Gegenteil. Sie werden immer massiver und flächendeckender, die Durchführung der Begegnungen immer schwieriger. Strafen werden nicht ausbleiben. Doch woran sollen sie bemessen werden? Der DFB hat eine Antwort.

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Die Höhe der erwarteten Strafen des DFB-Sportgerichts für die Bundesliga-Klubs wegen der Fan-Proteste gegen einen Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga wird sich nicht nach der Anzahl der Wurfgeschosse richten.

"Es werden keinerlei Tennisbälle, Bonbons oder Ähnliches gezählt", sagte ein Sprecher des Deutschen Fußball-Bundes auf dpa-Anfrage. Mit entscheidend für die juristischen Folgen sei die Dauer der Spielunterbrechung.

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Spielunterbrechungen sind an der Tagesordnung

Viele Fans protestieren in den Stadien seit Wochen vor allem durch das Werfen von Gegenständen gegen den geplanten Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga. Immer wieder werden Spiele von den Unparteiischen unterbrochen, weil Gegenstände auf den Rasen fliegen.

Die DFL will für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Finanzinvestor eine Milliarde Euro kassieren. Bei der Abstimmung der 36 Profiklubs über den Deal war die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nur knapp zustande gekommen.

Der DFB sieht bei den Bestrafungen keine Eile

Der DFB sieht bei der Aufarbeitung der Proteste auch keine besondere Eilbedürftigkeit im Vergleich zu anderen anhängigen Verfahren. Auch hier gelten die üblichen Fristen.

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Die Sportgerichtsbarkeit liegt ebenso wie die Verantwortung für das Schiedsrichter-Wesen beim DFB. Während beim Zünden der verbotenen Pyrotechnik und von Böllern in den Stadien anhand von Videoaufnahmen genau gezählt wird, ist dies bei den jetzigen Protesten anders.

Noch gab es keinen Spielabbruch

Der DFB gibt ein "mehrschrittiges Vorgehen" zur Orientierung vor, wenn die Proteste überhandnehmen. Das Durchgreifen ist - im Vergleich zum Drei-Stufen-Plan, der auch bei Fadenkreuz-Plakaten greift - etwas weniger strikt und gibt mehr Raum, das Spiel doch nicht abbrechen zu müssen. Bisher gab es in dieser Saison keinen Abbruch wegen der Fanproteste, bei einigen Spielen konnte dieser jedoch nur knapp vermieden werden. (dpa/hau)

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