Der Samstag stand beim FC Bayern ganz im Zeichen eines Spielers: Thomas Müller. Bei seinem letzten Heimspiel wurde die Klub-Legende gebührend gefeiert. Natürlich steuerten auch die Fans eine Choreografie zu diesem denkwürdigen Abend bei. Doch ausgerechnet um diese ist nun ein Streit auf Social Media entbrannt.
Thomas Müller geht als Vereinslegende des FC Bayern – das steht fest, ganz unabhängig davon, ob er noch bei einem anderen Verein das ein oder andere Jahr dranhängen wird. Entsprechend ausgiebig wurde
Die Ultras in der Südkurve hatten Müller eine Choreografie gewidmet, an der sich bereits am Samstagabend Diskussionen entzündeten.
Choreo für Thomas Müller "erbärmlich" und "unwürdig"?
So schrieb unter anderem Journalist Christopher Michel bei X: "Ich sage ja selten etwas. Aber das ist eine erbärmliche Choreo! Da hätte Omar Marmoush in Frankfurt nach 18 Monaten eine größere bekommen."
In die gleiche Kerbe schlägt X-Nutzer und Bayern-Fan Garcon, der ebenfalls drastische Worte wählt: "Unsere Ultras sind einfach nur peinlich. Müllers Abschied ist seit einem Monat bekannt und dann so eine lächerliche Choreo? Wissen die überhaupt, dass er vielleicht der beste Spieler unserer Vereinsgeschichte ist? Müller hat eine bessere choreo verdient, das ist billig."
Ganze 3.300 Menschen (Stand 9:45 Uhr, 12. Mai) liken diesen Meinungsbeitrag. Bei Christopher Michel sind es immerhin noch einmal 875.
Viele Menschen pflichten Garcon in eigenen Beiträgen bei, vergleichen die Choreo beispielsweise mit den Abschieden von Marco Reus beim BVB oder Andres Iniesta.
Den meisten Menschen geht es in ihrer Argumentation darum, dass Müller als Bayern-Legende etwas Spektakuläreres verdient gehabt hätte.
Es gibt auch Gegenwind
Es gibt jedoch auch Gegenstimmen, wie die von Journalist Christian Pöhlmann. Er schreibt bei X: "Diese Choreo für Thomas Müller organisieren Menschen, die unter der Woche 40 Stunden arbeiten – und danach ihre Freizeit opfern, um mit Herzblut so etwas auf die Beine zu stellen. Dass dann gleich mehrere Journalisten von "zu wenig", "unwürdig" oder gar "erbärmlich sprechen, finde ich – gelinde gesagt – hart."
2.900 Menschen liken seine Meinung. Auch Bayern-Fans bei X springen den Ultras zur Seite. X-User @Sebfcb14 stellt einen nicht ganz unwichtigen Punkt heraus: "Nur weil es schön größere Choreos gab heißt das doch nicht das man solche Choreos auf einmal schlecht reden muss. Also wo sind wir bitte angekommen? Da haben sich Leute Zeit dafür genommen das zu planen und zu zeichnen, was auch leichter aussieht als es ist. Mach so eine Choreo in England und es wird übelst abgefeiert. Wir sind in Sachen Choreos in den Land einfach verwöhnt."
Einen weiteren nicht zu vernachlässigenden Punkt stellt X-Nutzer @thyartisvinyl heraus: "dazu muss man eben [...] auch den finanziellen aspekt sehen. wir hatten einige große choreos (inter, vfb, lev, 125 jahre) dieses jahr und das geld ist nicht unendlich. die sk (Südkurve, Anm.d.Red.) hat gestern spenden gesammelt und der hunni war es mir echt wert".
Müller selbst wirkte mit seinem Abschied übrigens durchaus zufrieden. Mehrmals hatte man das Gefühl, er habe Schwierigkeiten, die Emotionen nicht zu nah an sich ranzulassen. Und das ist ja wohl, was am Ende zählt.