Der 1. FC Heidenheim bleibt in der Fußball-Bundesliga. Nach dem glücklichen Erfolg in der Relegation gegen die SV Elversberg war der Coach jedoch am Ende.
Frank Schmidt ist dann mal weg. "Ich bin für drei, vier Wochen für niemanden mehr zu erreichen", verkündete der urlaubsreife Trainer des 1. FC Heidenheim nach dem glücklichen Erfolg in der Relegation gegen die SV Elversberg: "Ich bin mausekaputt seit Tagen und Wochen. Man mobilisiert sich immer wieder für die Spiele. Aber jetzt bin ich leer."
Voller Emotionen war kurz zuvor die Party mit den Fans.
Schmidt freut sich für seine Frau
"Ich freue mich für meine Frau. Jetzt hat sie endlich wieder jemanden mit guter Laune", sagte Schmidt im Anschluss an den Sieg des Drittletzten der abgelaufenen Bundesliga-Saison gegen den Dritten der 2. Liga: "Wir sind extrem glücklich, dass wir nach einer schwachen Saison ein drittes Jahr Bundesliga spielen dürfen. Das ist nicht selbstverständlich für uns."
Für den Verbleib in der Eliteklasse hatte vor allem Scienza gesorgt. Erst bereitete der Brasilianer den Treffer von Mathias Honsak (9.) stark vor, dann entschied er die Partie mit seinem späten Tor in der Nachspielzeit (90.+5). Damit bleibt es beim klaren Vorteil der Erstligisten: Seit der Wiedereinführung der Relegation 2009 setzte sich in nur drei von 17 Duellen der Zweitligist durch.
"Als Brasilianer mit deutschem Hintergrund bin ich gut dabei", scherzte Scienza bei der Frage nach der Flasche Bier, aus der er auch während seiner Interviews immer wieder einen Schluck nahm: "Ich hatte Krämpfe am Ende, mit ein paar Bier gehen die aber sicher weg. Und die Rückfahrt wird so auch leichter."
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SVE kann tolle Saison nicht krönen
Für Späße waren die Elversberger nicht zu haben. Trotz einer guten Leistung war das Tor von Kapitän Robin Fellhauer (31.) zu wenig. Die SVE konnte ihren märchenhaften Aufstieg der vergangenen Jahre nicht krönen. Erst 2023 war dem Verein aus der 13.000 Einwohner zählenden Gemeinde Spiesen-Elversberg der Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Liga gelungen.
"Das ist einfach nur traurig", sagte Trainer Horst Steffen: "Aufrichten ist unmöglich. Das macht jeder mit sich aus. Ein Traum wäre in Erfüllung gegangen. Daran werden wir zu arbeiten haben. Aber irgendwann ist ein Haken dran."
Einen Haken müssen auch einige Protagonisten an ihre Zeit in Elversberg machen, da sie nur als Leihspieler für die SVE aufgelaufen sind. So wird Stürmer Fisnik Asllani ("Es war die schönste Zeit meines Lebens") zum Bundesligisten TSG Hoffenheim zurückkehren. Ein Umbruch ist unausweichlich. Doch ob Steffen dabei Regie führt, scheint offen. "Gerüchte gibt es immer", sagte der Coach, der unter anderem bei Werder Bremen im Gespräch ist: "Aber es gibt von mir keine Auskunft dazu." (sid/bearbeitet von jum)