Lothar Matthäus, Uli Hoeneß
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Nach vier Jahren in Italien bei Inter Mailand kehrt Lothar Matthäus 1992 unter großem Jubel zum FC Bayern zurück. Doch dort erlebt Matthäus eine durchwachsene Zeit: Immer wieder berichten Medien über das schlechte Verhältnis zu Jürgen Klinsmann, und nach einem Zerwürfnis mit Bundestrainer Berti Vogts nimmt dieser ihn nicht mit zur EM 1996. Im darauffolgenden Jahr scheinen die Wogen mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft zumindest etwas geglättet...
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Das Tagebuch
... bis Matthäus mit seinem "Geheimen Tagebuch" an die Öffentlichkeit tritt. In diesem enthüllt er Details aus der Kabine und schildert die internen Konflikte während der Saison 1996/97. Noch vor der offiziellen Veröffentlichung druckt die "Bild"-Zeitung erste Auszüge – und damit nimmt das Drama seinen Lauf. In einem vorab veröffentlichten Abschnitt erklärt Matthäus, dass er und Jürgen Klinsmann "keine Freunde mehr werden" würden. Kurz darauf äußert er sich in einem Interview erneut und verschärft den Ton: Klinsmann sei "geldgierig und egoistisch".
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Matthäus verspielt sich damit nicht nur die Sympathien im Team, wie Thomas Helmer unmissverständlich ausdrückt: "Kranken Menschen muss man helfen". Auch die Vereinsführung ziehen Konsequenzen. Matthäus muss die Kapitänsbinde abgeben.
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Der USA-Wechsel
Mit 38 Jahren verabschiedet sich Matthäus dann im Jahr 2000 vom FC Bayern in Richtung New York. Hoeneß sagt damals der "Welt am Sonntag", mit dem Wechsel mache Matthäus "den größten Fehler seines Lebens". Matthäus entgegnet, Hoeneß könne "nicht beurteilen, was für mich richtig oder falsch ist. Ich finde es unverschämt, über die Medien einen derartigen Blödsinn in die Welt zu setzen."
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Das Abschiedsspiel
Doch kurze Zeit später scheint der Zwist zwischen Manager und Spieler beigelegt. Beim Abschiedsspiel von Matthäus umarmen sich beide herzlich, von Streitigkeiten keine Spur. Doch auch hier sollte es ein Nachspiel geben.
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Der Greenkeeper
2002 scheidet der FC Bayern als amtierender Champions-League-Sieger bereits in der Gruppenphase des Wettbewerbs aus. Lothar Matthäus kritisiert das Team öffentlich, woraufhin er von Uli Hoeneß im Doppelpass mit einem mittlerweile legendären Spruch gemaßregelt wird: "Was der losgelassen hat, da hat man den Eindruck, der hat alles gewonnen und nie ein Spiel verloren. Der will ja, der wollte beim FC Bayern was werden. Aber so lange ich und der Kalle Rummenigge etwas zu sagen haben, wird der nicht mal Greenkeeper im neuen Stadion."
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Der Rekord-Nationalspieler reagiert prompt und lässt Hoeneß über die "Bild"-Zeitung ausrichten: "Ich lasse mich von Uli Hoeneß nicht vor aller Öffentlichkeit beleidigen und mir nicht den Namen kaputtmachen." Matthäus kündigt außerdem seine Ehrenmitgliedschaft im Verein und gibt die Uhr zurück, die er vom Verein als Abschiedsgeschenk erhalten hat.
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Die Klage
Der nächste Höhepunkt der Streitigkeiten folgt nur ein Jahr später: Matthäus reicht eine Klage gegen den FC Bayern München ein. Beim FC Bayern sei man "fassungslos", wie Uli Hoeneß bekannt gibt. Doch worum geht es? Matthäus wirft dem Klub vor, Einnahmen aus seinem Abschiedsspiel einbehalten zu haben. Hoeneß entgegnet, den FC Bayern zu verklagen sei, "als greife er mit einem Luftgewehr fünf Panzer an". Letztlich einigt man sich auf eine Nachzahlung von 7500€, die Matthäus zusätzlich zu den 3,9 Millionen Mark aus den ursprünglichen Einnahmen des Abschiedsspiels erhält.
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Die Versöhnung
Erst sieben Jahre nach dem Greenkeeper-Eklat treten die beiden wieder gemeinsam auf. Im Audi Star Talk entschuldigen sich beide für ihre Fauxpas: Matthäus sagt, er sei hinsichtlich der Klage "falsch beraten worden", Hoeneß tue seine Greenkeeper-Aussage heute leid.
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Rund ein Jahrzehnt blieb es ruhig zwischen den zwei Fußball-Größen. Matthäus ließ sich anlässlich seines 60. Geburtstags 2019 sogar im Mitgliedermagazin "51" des FC Bayern als Greenkeeper inszenieren.
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Erneute Streitigkeiten
Matthäus, mittlerweile Sky-Experte, äußert sich regelmäßig zu den Vorgängen beim FC Bayern. Nach der titellosen Saison 2023/24 reagiert Uli Hoeneß genervt auf die Kritik seines ehemaligen Schützlings: "Wenn ich den Schmarrn von Lothar Matthäus jeden Tag lesen muss – das geht mir langsam auf den Sack."
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Der Fall Woltemade
Nun greift Hoeneß erneut an: Weil der ehemalige Bayern-Star sich über eine Ablösesumme von 80 bis 100 Millionen Euro für Nick Woltemade vom VfB Stuttgart nicht gewundert hätte, unterstellt ihm Hoeneß, "nicht mehr alle Tassen im Schrank" zu haben. Matthäus Antwort ließ nicht lange auf sich warten: "Ich habe diese Aussagen natürlich direkt gelesen. Verwundert haben sie mich nicht: Ich bin die Attacken von Uli Hoeneß seit 20, 25 Jahren gewohnt. Daher prallt das an mir ab," sagt der 64-Jährige. Sich mit Hoeneß an einen Tisch setzen will er allerdings nicht mehr: "So wie ich sein Lebenswerk respektiere, kann er das umgekehrt anscheinend nicht", schob Matthäus nach.