Wenn Fußballspielerinnen schwanger werden, bedeutet das häufig eine große Unsicherheit. Dem will die TSG 1899 Hoffenheim nun entgegenwirken und sorgt damit für ein Novum in Deutschland.

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Schwangerschaften und Profifußball, das ging lange überhaupt nicht zusammen. Inzwischen haben Spielerinnen wie Melanie Leupolz, Almuth Schult oder Tabea Sellner bewiesen, dass auch mit Kindern Fußball auf höchstem Niveau möglich ist.

Dennoch gibt es in den meisten Vereinen noch keine Strukturen, um schwangere Spielerinnen zu unterstützen. Oft bedeutet eine Schwangerschaft auch, das möglicherweise auslaufende Verträge nicht mehr verlängert werden, die Spielerinnen vor den Trümmern ihrer Karriere stehen. Das will die TSG 1899 Hoffenheim ändern und garantiert ab der Saison 2025/26 im Falle einer Schwangerschaft ihren Spielerinnen eine Vertragsverlängerung um ein Jahr zu den gleichen wirtschaftlichen Bedingungen.

Hoffenheim geht in Deutschland voran

"Dieser Schritt ist für uns als Klub folgerichtig, denn in den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Profi-Fußballerinnen während ihrer aktiven Karriere für die Gründung einer Familie entschieden. Auch bei uns wird das sicherlich in Zukunft an Relevanz gewinnen. Schon seit vielen Jahren ist es unsere Philosophie, unsere Spielerinnen nicht nur sportlich bestmöglich auszubilden, sondern ihnen auch berufliche Perspektiven aufzuzeigen, Lebenswege mitzugestalten und ihnen in einem familiären Umfeld den Rahmen zur persönlichen Entfaltung zu bieten", sagt Ralf Zwanziger, Leiter für den Frauen- und Mädchenfußball bei der TSG.

Damit sorgt Hoffenheim für ein absolutes Novum im deutschen Fußball. In Italien geht der AC Mailand voran und auch in Norwegen und den USA gibt es bereits ähnliche unterstützende Maßnahmen.

"Der TSG geht es nicht nur um den sportlichen Erfolg, sondern auch um das Wohl unserer Spielerinnen. Wir möchten ihnen die Sicherheit und Unterstützung bieten, die sie verdienen."

TSG-Geschäftsführer Dr. Markus Schütz

"Die Option zur Verlängerung des Vertrages gibt unseren Spielerinnen die Möglichkeit, sich auf ihre Familie zu konzentrieren, ohne ihre berufliche Zukunft zu gefährden. Wir als TSG schließen mit dieser Regelung die Lücke, die es aktuell noch zwischen Fifa-Vorgaben, DFB-Umsetzungen und der Arbeitsrealität von Fußballerinnen gibt", sagt TSG-Geschäftsführer Dr. Markus Schütz. "Der TSG geht es nicht nur um den sportlichen Erfolg, sondern auch um das Wohl unserer Spielerinnen. Wir möchten ihnen die Sicherheit und Unterstützung bieten, die sie verdienen."

Hoffenheims Schritt wird von Almuth Schult gelobt, die selbst aktuell ihr viertes Kind erwartet. Das Beiratsmitglied der Initiative FUSSBALL KANN MEHR erklärte: "Mit der TSG Hoffenheim wagt nun auch endlich ein deutscher Verein diesen Vorstoß, ich freue mich darüber ungemein. Als Mutter kann ich sagen, dass dies Spielerinnen Sicherheit und Unterstützung gibt, die man sich wünscht. Des Weiteren unterstreicht der Verein die Wichtigkeit des Themas von Müttern im Sport und dass es Veränderungen braucht. Ich wünsche mir, dass viele Vereine der TSG folgen." (ska)

Verwendete Quelle

  • Pressemitteilung der TSG 1899 Hoffenheim