Ganz glücklich war die Zusammenarbeit zwischen Ex-Fußballprofi und Moderator Gary Lineker und dem britischen Rundfunk BBC schon lange nicht mehr. Mit einem antisemitisch konnotierten Post auf Instagram hat sich Lineker nun aber wohl endgültig ins Aus geschossen.
Schon länger kriselte es zwischen Englands Fußball-Legende Gary Lineker und seinem Haussender BBC. Jetzt wird dem Ex-Nationalstürmer ein antisemitischer Post endgültig zum Verhängnis. In den sozialen Medien teilte der ehemalige englische Nationalstürmer vor wenigen Tagen einen Beitrag des Kanals "Palestinelobby" mit dem Titel "Zionismus in zwei Minuten erklärt", das Video war dabei mit einem Rattenemoji illustriert. Juden als Ratten darzustellen, ist ein klassisch antisemitisches Motiv und wurde unter anderem auch von den Nationalsozialisten genutzt.
Entschuldigung nach Posting
Lineker löschte den Beitrag später und entschuldigte sich, von dem antisemitischen Kontext hätte er nichts gewusst. "Ich hätte wissend niemals etwas Antisemitisches geteilt", sagte Lineker. Doch die Einsicht kam zu spät: Am Montag wurde offiziell, dass sich die BBC von Lineker als Moderator ein Jahr früher als geplant getrennt habe. "Die Reputation der BBC wird von jedem aufrechterhalten und wenn jemand einen Fehler macht, kostet es uns das", wurde BBC-Generaldirektor Tim Davie zuvor zitiert.
Es ist der Schlusspunkt einer schon länger kriselnden Beziehung. Lineker war zuvor schon wiederholt mit der BBC angeeckt, etwa als er im März 2023 die Asylpolitik der damals amtierenden konservativen Regierung kritisierte. Die Verschärfung der Asylgesetze sei nicht nur "unfassbar grausam", sondern "in einer Sprache, nicht unähnlich zu der von Deutschland in den 30er Jahren", kommentierte er damals. Was folgte, war große Empörung der Regierung und eine Suspendierung, die nach Protesten von Moderatoren- und Ex-Fußballkollegen wie Alan Shearer und Ian Wright wieder zurückgenommen wurde.
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Lineker kritisierte BBC scharf
Im November 2024 wurde schließlich bekannt, dass Lineker ab dem kommenden Sommer die Sendung "Match of the day", das englische Äquivalent zur Sportschau, abgeben werde. Zunächst hieß es aber, Lineker solle dem öffentliche-rechtlichen Sender anderweitig erhalten bleiben. Vor wenigen Wochen griff Lineker die BBC aber dann deutlich an. Er fühle sich nicht mehr gewollt, erklärte er in einem Interview und schob die Verantwortung für sein Ende bei "Match of the Day" auf den Sender. Darüber hinaus bemängelte Lineker, dass der Sender bei politischen Themen zu neutral agiere. Auch hier sprach er bereits über einen "Massenmord an Millionen Kindern in Gaza".
Zu seinem Abschied zeigte Lineker aber trotzdem Einsicht: "Wie ich gesagt habe, würde ich nie bewusst etwas Antisemitisches teilen - das geht gegen alles, wofür ich stehe. Trotzdem erkenne ich meinen Fehler und die Verärgerung, die ich damit ausgelöst habe an und wiederhole, wie leid es mir tut", erklärte der 80-malige Nationalspieler. "Jetzt zurückzutreten fühlt sich wie die richtige Vorgehensweise an."