Kurioses Spielende im österreichischen Amateurfußball: Weil die Spieler des SV Achenkirch in der Hauptrunde des Tirol Cups einen Urlaub geplant hatten, gab die Mannschaft das eigentlich gewonnene Vorrundenspiel gegen den SV Radfeld absichtlich aus der Hand.

Ein überraschender Pokaleinzug löst Jubelstürme aus? Von wegen. Im Vorrundenspiel des Tirol-Cups waren die Spieler des SV Achenkirch alles andere als begeistert darüber, dass sie im Spiel gegen den SV Radfeld vor dem Einzug in die Hauptrunde standen – und das, obwohl sich der Sieger des Landespokals immerhin für den ÖFB-Cup qualifiziert.

Das Problem: Am Spieltermin der Hauptrunde war bereits ein gemeinsamer Urlaub großer Teile der Mannschaft auf Mallorca geplant. Und die Vorrundenpartie wollte das Team laut Trainer Robin Tröger eigentlich nur als Vorbereitungsspiel auf die neue Saison nutzen. "Ein Nichtantreten in der Vorrunde hätte eine empfindliche Geldstrafe durch den Verband bedeutet", erklärte der Trainer laut dem Portal "ligaportal.at" außerdem.

Die Mannschaft des SV Achenkirch machte ihre Sache im vermeintlichen Vorbereitungsspiel aber gut. So gut, dass das Team in Radfeld kurz vor Spielende immer noch mit 4:3 führte und tatsächlich den Einzug in die nächste Runde fürchten musste. Die Mannschaft löste das Dilemma pragmatisch: Binnen weniger Minuten erzielte Achenkirch kurz vor Schluss zwei Eigentore, die beide von Martin Prantl erzielt wurden.

Auch Radfelder sind von Eigentoren irritiert

Verständlicherweise gefiel nicht allen, dass der Klub sein Spiel wegen eines Urlaubs absichtlich aus der Hand gab – auch nicht dem Gegner. "Beim zweiten wussten wir, was los ist. Das habe ich noch nie gesehen!", zitiert die "Kronen"-Zeitung Radfelds sportlichen Leiter Hannes Ostermann. Richtige Freude über den geschenkten Sieg soll nicht aufgekommen sein.

Empfehlungen der Redaktion

"Die Optik war natürlich fatal: Innerhalb von einer Minute das Leder zweimal vom Fünfer, nachdem der Torhüter aufgelegt hatte, ins eigene Netz zu schieben, war keine gute Lösung", gab Achenkirchs Trainer zu. "Wir verstehen die Reaktionen am Platz und haben uns beim SV Radfeld entschuldigt. Es war eine sehr unangenehme Situation – auch für unsere Spieler. Es ist einfach blöd gelaufen." In Zukunft wird die Mannschaft bei der Urlaubsplanung wohl genauer aufpassen.

Verwendete Quellen