Der TSV Hartberg gibt einen schon sicher geglaubten 3:0-Sieg in letzter Minute aus der Hand. Nach der Partie wütet der Kapitän des österreichischen Erstligisten live im TV-Interview.

Die Spieler des TSV Hartberg waren gedanklich wohl schon beim Feiern in der Kabine. Am Sonntag lag der österreichische Erstligist in der 88. Minute mit 0:3 beim LASK vorne. Drei Punkte, die man sich eigentlich nicht mehr nehmen lassen kann – oder etwa doch?

Denn die Gastgeber setzten in den letzten Spielminuten zu einer furiosen Aufholjagd an. In der 89. Minute gelang LASK-Profi Christoph Lang der Treffer zum 1:3, Kasper Jorgensen legte drei Minuten später zum 2:3 nach. Für den umjubelten Ausgleichstreffer sorgte dann Andrés Andrade in der 94. Minute – kurze Zeit später war das Spiel vorbei, statt mit drei Punkten im Gepäck ging es für Hartberg lediglich mit einem nach Hause.

"Dann gehen wir ins Freibad und kicken dort ein bisschen – da ist es Wurst, wenn wir verlieren."

Hartberg-Kapitän Jürgen Heil

TSV-Kapitän Jürgen Heil war nach dem Spiel fassungslos, im Sky-Interview machte er seinem Ärger gehörig Luft: "Das, was da passiert ist, ist ein Skandal! [...] Sowas habe ich noch nie erlebt, nicht mal im Fernsehen irgendwo gesehen", wütete der 28-Jährige los. Der Auftritt seines Teams in den letzten Minuten sei "nicht bundesligatauglich" gewesen, konstatierte er.

"Wir hauen uns rein, Woche für Woche, können uns eigentlich nichts vorwerfen und schenken die Punkte jedes Mal her, als würde es um nichts gehen", polterte Heil weiter. "Dann gehen wir ins Freibad und kicken dort ein bisschen – da ist es Wurst, wenn wir verlieren."

Deutliche Worte fand nach dem Schlusspfiff auch Hartberg-Trainer Manfred Schmid: "Was am Ende passiert ist, habe ich selbst in meiner ganzen Karriere noch nicht erlebt. Es sind einige Dinge passiert, die wir dringend besprechen müssen", sagte er bei Sky. Zwar habe man viele junge Spieler auf dem Platz gehabt, "aber selbst wenn du Gegentore bekommst, darfst du nicht so auseinanderbrechen."

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LASK-Trainer ist trotz Remis in letzter Sekunde enttäuscht

Grund zur Freude hatte hingegen LASK-Interimstrainer Maximilian Ritscher, der von seiner "sehr guten Aufholjagd" sprach. Kritik gab es trotz des großen Comebacks innerhalb von nur fünf Minuten dennoch: "Ich bin enttäuscht, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben."

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