Wie geht es mit Marc-André ter Stegen beim FC Barcelona weiter? Wenn der spanische Meister einen neuen Torwart verpflichtet, führt für Dietmar Hamann kein Weg an einem Wechsel vorbei.

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Ist Marc-André ter Stegens Zeit beim FC Barcelona bald vorbei? Der Nationaltorwart soll bei den Katalanen nach elf Jahren im Klub auf der Verkaufsliste stehen. Ein Gespräch über diese Gerüchte mit seinem Vereinscoach Flick, hatte ter Stegen vor wenigen Tagen betont, habe es bisher nicht gegeben. Spanischen Medien zufolge soll der 33-Jährige durch Joan García vom Stadtrivalen Espanyol ersetzt werden. Die Zeitung "Sport" meldete, Kapitän ter Stegen sei wegen der mangelnden Kommunikation sauer auf Flick und Sportdirektor Deco.

Bundestrainer Julian Nagelsmann erhofft sich von seinem Vorgänger Hansi Flick Klarheit in der Personalie Marc-André ter Stegen. "Ich wünsche mir aufgrund der Vergangenheit der Protagonisten, dass er eine Info erhält, wie es da weitergeht. Das ist der Wunsch, den ich für Marc habe", sagte Nagelsmann nach dem 0:2 (0:1) im Spiel um Platz drei der Nations League gegen Frankreich.

"Es ist total schwer für mich zu bewerten, weil ich das auch nur aus den Medien mitkriege", sagte Nagelsmann, "und ich nicht weiß, wie viel Wahrheitsgehalt da drinsteckt." Grundsätzlich könne ter Stegen aber wegen seines bis 2028 laufenden Vertrages "relativ entspannt in die Situation reingehen. Trotzdem glaube ich, und das ist auch menschlich, dass es einen beschäftigt."

Hamann empfiehlt ter Stegen Wechsel

Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann rät Marc-André ter Stegen mit Blick auf die Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr zum Weggang vom FC Barcelona. Vorausgesetzt, die Katalanen machen die Verpflichtung von Joan Garcia vom Stadtrivalen Espanyol Barcelona perfekt, wie in spanischen Medien übereinstimmend angenommen wird.

Ter Stegen habe in der Nationalmannschaft in der Nations League beim Spiel um Platz drei gegen Frankreich "zwar überragend gehalten, aber wenn er auch in zwölf Monaten bei der WM die klare Nummer eins sein möchte, muss er sich nach einem neuen Verein umschauen", schrieb Hamann in seiner Kolumne für den Bezahlsender Sky: "Sollte ein neuer Torhüter kommen, führt an einem Abschied kein Weg vorbei."

Der mittlerweile 33 Jahre alte ter Stegen war im Sommer 2014 von Borussia Mönchengladbach zu Barça gewechselt und brachte es dort auch zum Kapitän. In der vergangenen Saison musste ter Stegen wegen einer schweren Knieverletzung lange pausieren und kehrte erst gegen Ende der Spielzeit zurück. Allerdings hatte der deutsche Trainer Hansi Flick auch da dem 35 Jahre alten Wojciech Szczęsny, den Barcelona nach der Verletzung von ter Stegen geholt hatte, in den wichtigen Spielen den Vorzug gegeben.

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FC Barcelona geht es auch ums Geld

Es sei das gute Recht und Teil des Geschäfts, wenn der FC Barcelona nun einen neuen Torhüter verpflichten wolle, meinte Hamann. "Natürlich ist das für ter Stegen nach so einer langen Verletzungspause eine undankbare Situation." Wichtig sei für den deutschen Torwart "einfach nur, dass er wieder regelmäßig spielt".

Wegen der angespannten finanziellen Situation hatte es zu Jahresbeginn unter anderem große Schwierigkeiten bei der Registrierung des ehemaligen Bundesliga-Profis Dani Olmo gegeben. "Das Problem ter Stegen wird von Tag zu Tag schwieriger zu lösen", schrieb "Marca". Die Verpflichtung von Espanyols Garcia, die noch nicht offiziell, aber mit der Zahlung der Ablösesumme (Berichten zufolge 25 Millionen Euro) abgeschlossen sei, habe den Deutschen in den Fokus gerückt. (sid/dpa/bearbeitet von jum)