Kann man trotz der verschärften Einwanderungspolitik der USA nun zur WM 2026 reisen oder nicht? Gerade die Aussagen von US-Vizepräsident J.D. Vance beim Besuch von Fifa-Präsident Gianni Infantino im Weißen Haus beruhigen nicht unbedingt.
Falls die US-Regierung und Fifa-Präsident Gianni Infantino bei ihrem öffentlichen Aufeinandertreffen im Weißen Haus versucht haben, Fußballfans die Anreise zur WM 2026 in den USA schmackhaft zu machen, dann hat das womöglich nicht ganz geklappt. Denn während US-Präsident
"Wir können es kaum erwarten, Fußballfans aus der ganzen Welt willkommen zu heißen", sagte Trump beim Briefing im Weißen Haus mit Fifa-Präsident Infantino. Jeder Teil der US-Regierung arbeite daran, dass das Turnier sicher und erfolgreich verlaufen werde und dass diejenigen, die für die WM in die USA reisten, "während ihres gesamten Besuchs einen reibungslosen Aufenthalt haben", so Trump, der sich selbst zum Vorsitzenden der Task Force des Weißen Hauses für das Turnier ernannt hat.
Vance: "Wenn die Zeit abgelaufen ist, müssen sie nach Hause gehen"
Sein Vizepräsident
Mit Noem meint Vance die ebenfalls anwesende Kollegin Kristi Noem, die im Kabinett Trump für das Ressort Heimatschutz zuständig und für die derzeitige Abschiebepolitik in den USA zuständig ist. Die ist nicht nur wegen der Inhaftierung von aus den USA abgeschobenen Personen in einem Gefängnis in El Salvador stark in der Kritik, auch Touristen berichteten von wochenlangen Aufenthalten in Abschiebehaft, obwohl sie eigentlich eine Einreisegenehmigung hatten.
Offenbar will die USA dahingehend auch im Umgang mit WM-Touristen nicht gnädiger werden. Mindestens ebenso deutlich wie Vance machte dies Verkehrsminister Sean Duffy: "Wenn Sie kommen, um ein bisschen Fußball zu sehen, machen Sie einen Roadtrip", so Duffy. Aber: "Überschreiten Sie nicht Ihr Visum. Bleiben Sie nicht zu lange."
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Einwanderungspolitik wirkt sich auf Tourismus aus
Die strenge Einwanderungspolitik der neuen US-Regierung und politische Spannungen wirken sich laut Studien negativ auf den Tourismus in USA aus. Auch das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für die Vereinigten Staaten aktualisiert und ergänzt und warnt davor, dass "eine auch nur geringfügige Überschreitung der Aufenthaltsdauer" oder "falsche Angaben zum Aufenthaltszweck" zu Verhaftungen führen könnten.
Sein Vertrauen in die Trump-Administration sprach FIFA-Präsident Gianni Infantino aus. "Die ganze Welt wird ihren Fokus auf die USA richten, und die USA heißen die Welt willkommen", sagte Infantino bei dem Treffen: "Jeder, der hierher kommen möchte, um sich zu amüsieren, Spaß zu haben und den Fußball zu feiern, wird das tun können."
Klub-WM 2025 als Testlauf
Bereits bei der am 14. Juni beginnenden Klub-WM, bei der aus der Bundesliga Bayern München sowie Borussia Dortmund vertreten sind, werden zwei Millionen ausländische Besucher erwartet. Das Event dient der US-Regierung als Testlauf für die WM 2026 bei der Bearbeitung von Reisedokumenten und Visumsanträgen.
Trump brachte derweil seine Zuversicht zum Ausdruck, trotz der schwelenden Handelsstreitigkeiten mit den beiden WM-Co-Gastgebern Kanada und Mexiko eng zusammenzuarbeiten. "Ich sehe auch keine Spannungen", sagte Trump kurz nach einem Treffen mit Kanadas Premierminister Mark Carney: "Wir kommen mit beiden sehr gut aus." (sid/jum)