Stuttgart - Bundestrainer Alfred Gislason freute sich nach dem erfrischenden Auftritt der deutschen Handballer zum Abschluss der EM-Qualifikation auf den spannenden Endspurt im Bundesliga-Titelrennen - und hatte auch gleich einen Meistertipp parat. "Es sieht sehr gut aus für die Füchse Berlin. Die sind sehr stabil. Ich denke nicht, dass sie nachlassen und noch ein Spiel verlieren", sagte Gislason der Deutschen Presse-Agentur.
Vom sportlichen Hoch des Spitzenreiters profitiert mittlerweile auch die DHB-Auswahl. Beim 44:26 gegen die Türkei standen mit Tim Freihöfer,
Jung-Füchse fiebern Saisonfinale entgegen
Für die Berliner geht der Kampf um den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte am Donnerstag mit dem Heimspiel gegen den ThSV Eisenach weiter. "Ich bin positiv angespannt. Es ist für uns eine große Chance, so wie wir momentan dastehen. Ich hoffe, dass wir die letzten Spiele erfolgreich gestalten können", sagte U21-Weltmeister Lichtlein.
Linksaußen Freihöfer fiebert dem Saisonfinale ebenfalls entgegen. "Wir stehen so gut da, haben aber noch schwere Spiele vor uns. Wir tun gut daran, nicht zu weit nach vorn zu schauen", mahnte der 22-Jährige jedoch. Schließlich kann jeder Ausrutscher das Ende aller Titelträume bedeuten, sitzen dem Tabellenführer doch die punktgleiche MT Melsungen und Meister SC Magdeburg im Nacken.

Auch Magdeburg und Melsungen hoffen auf Titel
Der Titelverteidiger, der noch zwei Nachholspiele absolvieren muss, hat momentan nur einen Minuspunkt mehr auf dem Konto. "Die können es auch schaffen", sagte Gislason zur spannenden Konstellation. Sollte Berlin patzen, "wird Magdeburg da sein", prophezeite der 65 Jahre alte Isländer.
Außenseiterchancen besitzt auch noch die TSV Hannover-Burgdorf, die drei Zähler hinter dem Spitzenduo liegt und am Freitag den Tabellenzweiten aus Melsungen empfängt. Die Nordhessen spielen in dieser Saison so konstant wie nie zuvor und dürfen mehr denn je auf den Premierentitel hoffen.
"Wir sind da oben und wollen da oben bleiben. Mal schauen, wie lange wir noch da oben stehen. Das Restprogramm ist dabei völlig egal. Wir gehen in jedes Spiel, um es zu gewinnen", sagte Rechtsaußen Timo Kastening. Der Druck liege allerdings bei Berlin und Magdeburg. "Wir haben einen Flow aufgebaut, den wir Woche für Woche fortsetzen wollen. Aber Favorit sind wir definitiv nicht."
Knorr sieht gute Perspektiven für DHB-Team
Ende Mai muss Melsungen noch nach Berlin - möglicherweise das entscheidende Spiel um die Meisterschaft. Auf die Füchse wartet dann am letzten Spieltag noch das schwere Auswärtsspiel bei den Rhein-Neckar Löwen, bei dem Juri Knorr seinen Berliner Nationalmannschaftskollegen die Meisterschaft verderben kann. "Wir haben schon ein bisschen darüber geflachst", verriet der Spielmacher grinsend.
Eine Prognose zum Titelkampf gab Knorr nicht ab, dafür aber zur Zukunft der Nationalmannschaft. "Wir haben eine richtig gute Truppe für die nächsten Jahre und eine so hohe Qualität, dass wir gut sein werden, wenn wir alles zusammenbringen", sagte der 25-Jährige. Spätestens bei der EM 2026 wird sich das DHB-Team an diesen Worten messen lassen müssen. © Deutsche Presse-Agentur