Regen und rasante Attacken: Das Tour-Finale in Paris gerät zu einem Spektakel der Etappenjäger um Gesamtsieger Pogacar. Für den Osttiroler Felix Gall wird es ein starker fünfter Platz – klar besser als noch 2023.
Tadej Pogačar ist überlegen zu seinem vierten Gesamtsieg bei der Tour de France gefahren. Der 26-jährige Slowene vom UAE-Team beendete die dreiwöchige Frankreich-Radrundfahrt mit einem deutlichen Vorsprung von 4:24 Minuten auf seinen dänischen Rivalen Jonas Vingegaard. Der Osttiroler Felix Gall kam als starker Gesamt-Fünfter (+17:12) in Paris an. Den Sieg auf der spektakulären und verregneten 21. Etappe am Sonntag auf der Champs-Élysées holte sich der Belgier Wout van Aert.
Gall verbesserte sich im Vergleich zu 2023, als er Gesamt-Achter geworden war. Vor zwei Jahren feierte er mit dem Sieg bei der Königsetappe aber seinen bisher größten Erfolg. Bei der seit 1903 ausgetragenen Tour de France war lediglich ein Österreicher besser platziert als der 27-jährige Decathlon-Kapitän, Adolf Christian als Dritter 1957. Peter Luttenberger wurde 1996 ebenfalls Fünfter.
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Regen in Paris
Die letzte Etappe wurde wegen des Regens und der dadurch rutschigen Straßenverhältnisse auf den Kopfsteinpflaster-Passagen in der französischen Hauptstadt etwa 50 Kilometer vor dem Ziel neutralisiert. Damit hatte Pogačar das Gelbe Trikot wie 2020, 2021 und 2024 schon vor dem hektischen Finale fixiert. Die Tour-Planer hatten 50 Jahre nach der ersten Ankunft auf der Champs-Élysées zum Jubiläum drei Überquerungen des hügeligen Viertels Montmartre kurz vor dem Finale eingebaut und versprachen sich dadurch noch mehr Spektakel.
Trotz seines bereits gesicherten Gesamtsieges schaltete sich Pogačar auf nassem Untergrund in den Kampf um den Etappensieg ein und lieferte damit eine Show ab. Der Weltmeister, mit vier Etappensiegen nach Paris gekommen, attackierte auf den Anstiegen hinauf zur Basilika Sacré-Cœur und reduzierte das Fahrerfeld mehrmals. Am letzten Anstieg rund sechs Kilometer vor dem Ziel ging Klassiker-Spezialist und Vingegaard-Teamkollege van Aert, der in diesem Jahr schon einige Rückschläge einstecken musste, mit Pogačar mit und hängte den Bergspezialisten sogar entscheidend ab. Pogačar verabschiedete sich mit einem vierten Platz. © APA