Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard
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Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard
Die wirklichen Härtetests im Hochgebirge der Pyrenäen und der Alpen stehen noch bevor, trotzdem lässt sich nach 10 von 21 Etappen klar festhalten: Titelverteidiger Pogacar (l.) und Ex-Champion Vingegaard (r.) fahren in einer eigenen Liga. Die "Außerirdischen" waren auf den wenigen Klettertests in der Bretagne und im Zentralmassiv unantastbar. Zumindest am Berg ist kein Unterschied zwischen den beiden Superstars zu erkennen.
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Vingegaard fährt gewohnt passiv, folgte aber jeder der explosiven Attacken Pogacars anscheinend mühelos - eine Pattsituation. Trotzdem ist Pogacar vor der Fahrt in die Pyrenäen im Vorteil: Dank der starken Differenz im Einzelzeitfahren von Caen liegt er in der Gesamtwertung 1:17 Minuten vor dem Dänen. Am Donnerstag geht das Duell bei der Bergankunft in Hautacam in die heiße Phase.
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Florian Lipowitz
Der deutsche Hoffnungsträger hat sich ein Sonderlob verdient. Vieles ist neu für den 24-Jährigen, der mit großer öffentlicher und medialer Erwartungshaltung sein Tour-Debüt feiert. Bislang hat er es mit Bravour gemeistert. Wenn in den entscheidenden Rennphasen das Ausscheidungsfahren der Top-Favoriten begann, war der Youngster des Teams Red Bull-Bora-hansgrohe stets zur Stelle. Die Beine seien gut, sagte er am Ruhetag am Dienstag in Toulouse.
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Wohin sie ihn im weiteren Tour-Verlauf noch tragen können, lässt sich schwer abschätzen. Als Achter der Gesamtwertung rollt er den Pyrenäen entgegen, eine Top-10-Platzierung in Paris ist im Bereich des Möglichen. Und wer weiß? Vielleicht ist der Deutsche nach drei Wochen hinter Pogacar und Vingegaard sogar "best of the rest".
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Pascal Ackermann und Phil Bauhaus
Die derzeit besten deutschen Sprinter eint der Traum vom ersten Tour-Etappensieg. Dass er sich in diesem Jahr erfüllt, ist für beide gleichsam unwahrscheinlich. "Erschrocken" zeigte sich Bauhaus (im Bild) am vergangenen Sonntag in Châteauroux über das Niveau der Konkurrenz. Der zweifache Etappensieger Tim Merlier und der Italiener Jonathan Milan sind im direkten Duell für das deutsche Duo derzeit nicht zu schlagen. Der sturzbedingte Ausfall des Belgiers Jasper Philipsen - Sprintsieger der ersten Etappe - hat die deutschen Chancen nur theoretisch erhöht
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Am Mittwoch könnte es in Toulouse eines der wenigen verbliebenen Sprintfinals geben. Ein deutscher Etappensieg wäre nach dem bisherigen Tour-Verlauf eine Überraschung. Die Zeiten der deutschen Seriensiege durch Marcel Kittel und André Greipel sind längst vorbei.
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Die Stürze
Wenn der Tour-Tross nach dem ersten Ruhetag am Mittwoch wieder losrollt, wird Georg Zimmermann (im Bild) fehlen. Der deutsche Meister ist einer von bisher zwölf Ausfällen, das Rennen ist für den starken Allrounder nach einem schweren Unfall beendet. Zimmermann war am Sonntag über eine Flasche gefahren, ein Missgeschick also, kein diskussionswürdiger Fauxpas der Organisatoren.
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Viel Kritik hat sich der Veranstalter ASO anders als in vergangenen Jahren bisher nicht anhören müssen. Auf eine verfehlte Streckenplanung sind die diversen Rennunfälle nicht zurückzuführen. Die ersten Tour-Tage waren gewohnt hektisch, die Risikobereitschaft der Fahrer beim Saisonhighlight ist erhöht, das Tempo hoch, die Akkus sind voll. Weitere Stürze sind zu erwarten. Die Gefahr fährt im Radsport immer mit, ganz besonders bei der Tour de France.
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Die Strecke
Als Gewinner dieser ersten Tour-Tage darf sich Thierry Gouvenou (im Bild) fühlen. Der frühere französische Radprofi ist Streckenplaner der Tour und wurde in seiner Einschätzung bestätigt: Es müssen nicht immer Berge sein! Auch ohne große Anstiege waren die ersten zehn Tage sehenswert, der Kampf um das Gelbe Trikot ist dank klug kalkulierter Windkanten seit dem Grand Départ in Lille in vollem Gang. Ein entspanntes Einrollen ins Hochgebirge? Von wegen! Auch dass das gefürchtete Kopfsteinpflaster in Nordfrankreich ausgespart wurde, tat dem Spektakel keinen Abbruch. Die Tour 2025 ist schon vor den großen Höhepunkten unterhaltsam.
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Kleines Minus: Gleich zwei eher zähe Flachetappen hatten die Organisatoren am zweiten Wochenende angesetzt. Das war der Routenführung und dem gewollten Spektakel am folgenden Montag, dem Nationalfeiertag, geschuldet - für die vielen TV-Zuschauer aber mühsam (mit Material des sid).