Eigentlich gilt bei der Schwimm-WM eine Altersgrenze von 14 Jahren. Eine Chinesin ist jünger und darf trotzdem dabei sein. Fast schafft sie es auf das Podest.

Die Winzigkeit von sechs Hundertstelsekunden fehlten Yu Zidi zu Bronze und damit zum ganz großen Coup bei der Schwimm-WM. Um Medaillen zu holen, hat die Chinesin aber wohl noch ein paar Jahre Zeit. Sie ist nämlich erst zwölf Jahre alt. Wegen ihres Alters und ihrer dafür unfassbaren Schnelligkeit im Wasser erfährt sie bei den Weltmeisterschaften in Singapur derzeit große Aufmerksamkeit.

Im Finale über 200 Meter Lagen schlug sie nach 2:09,21 Minuten an und wurde Vierte. Schneller waren nur Siegerin und Weltrekordhalterin Summer McIntosh aus Kanada, die zweitplatzierte US-Amerikanerin Alex Walsh und die Kanadierin Mary-Sophie Harvey, die sich noch gerade so vor Zidi Bronze schnappte.

Hätte Yu es auf das Podest geschafft, wäre sie die jüngste Medaillengewinnerin bei einem großen internationalen Schwimmwettkampf seit 1936 gewesen. Damals holte die zwölfjährige Dänin Inge Sörensen bei den Olympischen Spielen in Berlin Bronze über 200 m Brust.

Zwölfjährige Chinesin darf dank Sondererlaubnis starten

Sie sei "ein bisschen traurig", weil die Bruststrecke nicht "so gut" gewesen sei, sagte Yu laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua nach ihrem Rennen: "Ich war ein bisschen nervös, aber ich bin glücklich über das Ergebnis."

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Eigentlich sind bei der WM erst Athletinnen und Athleten ab einem Alter von 14 Jahren zugelassen. Zidi hat jedoch eine Sondererlaubnis. In den kommenden Tagen will sie noch in weiteren Rennen starten. In Singapur startet die junge Chinesin noch über 200 m Schmetterling und 400 m Lagen, auf dieser Strecke hätte sie mit ihrer Zeit bei den chinesischen Meisterschaften im vergangenen Jahr bei Olympia in Paris Platz vier belegt. (dpa/sid/bearbeitet von ms)