• Für die deutschen Tischtennis-Männer hat es im Mannschafts-Wettbewerb nicht zur Sensation gereicht.
  • Nach der Endspielniederlage gegen die übermächtigen Chinesen jubeln aber Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll und Patrick Franziska über die Silbermedaille.
  • Es ist bei Olympia nach Silber 2008 und Bronze bei den Spielen 2012 und 2016 bereits die vierte Mannschafts-Medaille für die deutschen Männer nacheinander.

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Die deutschen Tischtennis-Männer haben die erhoffte Sensation verpasst und das Finale des Teamwettbewerbs gegen China verloren.

Chinas Männer-Team bleibt bei Olympia ungeschlagen

Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll und Patrick Franziska unterlagen dem bei Olympia weiter ungeschlagenen Seriensieger mit 0:3. Mit Silber stellte das DTTB-Trio dennoch sein bestes Ergebnis aus dem Jahr 2008 ein, Bronze ging an Japan.

In Japan war es die zweite deutsche Tischtennis-Medaille nach Bronze für Ovtcharov im Einzel. Ovtcharov ist damit mit sechs olympischen Medaillen in dieser Kategorie der derzeit erfolgreichste Tischtennisspieler weltweit. In Tokio hatte "Dima" wie schon in London Einzel-Bronze gewonnen, hinzu kommen Silber (2008, 2020) und Bronze (2012, 2016) mit der Mannschaft.

Ovtcharov nahm nach dem verlorenen Kampf um das Gold den traurigen Boll kurz in den Arm, wenig später scherzte das Top-Duo aber schon wieder mit Patrick Franziska: Nach der verpassten Sensation gegen die Tischtennis-Großmacht China herrschte im deutschen Team nur kurz Enttäuschung, ehe die Freude über Silber überwog. Beim klaren 0:3 im olympischen Traumfinale erwiesen sich die Seriensieger aus dem Reich der Mitte wie befürchtet als eine Nummer zu groß.

Der chinesische Drache ließ sich nur "kitzeln"

"Unser Team hat den chinesischen Drachen gekitzelt, mutig gegen ihn gekämpft, konnte ihn letztlich aber leider nicht zähmen", sagte DTTB-Präsident Michael Geiger. Darüber hinaus lobte er die gesamte deutsche Mannschaft: "Zwei Medaillengewinne sind ein hervorragendes Ergebnis und lassen uns zusammen mit den nur knapp verpassten Medaillen im Mixed und Damen-Team positiv in die Zukunft blicken."

Von der "größten Herausforderung, die es gibt - vielleicht sogar im gesamten Sport" hatte Ovtcharov vor dem Mannschaftsfinale und den Duellen gegen die Nummer eins, zwei und drei der Weltrangliste gesprochen und den Chinesen einen harten Kampf angekündigt. Den lieferte vor allem er selbst auch ab, sein Team musste sich nach 1:55 Stunden aber geschlagen geben. Im 26. Pflichtspiel gegen China kassierte Deutschland seine 26. Niederlage. Seit der Premiere des Teamwettbewerbs 2008 in Peking haben die "Drachen" alle 17 Spiele gewonnen - davon 15 mit 3:0 und zwei mit 3:1. Der Chinese Ma Long holte als erster Spieler der Geschichte sein fünftes Gold.

Eine Lehrstunde im Doppel für Timo Boll und Patrick Franziska

Im Tokyo Metropolitan Gymnasium erhielten Boll und Franziska im Doppel gegen Ma Long/Xu Xin zunächst eine kleine Lehrstunde und verloren alle drei Sätze, ohne in Führung gelegen zu haben. Dafür spielte Ovtcharov im Einzel gegen Fan Zhendong teilweise groß auf, lag gegen die Nummer eins der Weltrangliste schon mit 2:1 Sätzen vorne, ehe der Faden riss.

Boll stand somit gegen den alten und neuen Einzel-Olympiasieger Ma Long schon gehörig unter Druck. Der Europameister kam gegen den Weltranglistendritten erst nach zwei verlorenen Sätzen in Schwung, den dritten Durchgang gewann er nach drei abgewehrten Matchbällen. Im vierten Satz erwies sich der "Diktator" aus China dann als zu stark.

Platz vier für die deutschen Tischtennis-Frauen

Die deutsche Frauen-Mannschaft hatte ihr Spiel um Bronze gegen die Konkurrentinnen aus Hongkong mit 1:3 verloren. (AFP/dpa/hau)

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