Roman Neustädter rät schwulen Fußballprofis davon ab, sich zu outen.

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"Ein Coming-out könnte Spieler die Karriere kosten. Ich denke, dass die Gesellschaft und die Leute noch nicht so weit sind. Wenn sich heute ein schwuler Profi outen würde, wären die Reaktionen in den Stadien wahrscheinlich extrem", sagte der ehemalige Mönchengladbacher und Schalker Profi der "Welt" (Freitag).

Der in der heutigen Ukraine geborene siebenmalige russische Nationalspieler, der von Trainer Stanislaw Tschertschessow nicht für die WM nominiert wurde, glaubt nicht an einen öffentlichen Sinneswandel: "Das System ändert sich nicht. Fußball bleibt wahrscheinlich immer dieser harte Männersport, in dem Schwule unerwünscht sind", sagte der 30 Jahre alte Mittelfeldspieler von Fenerbahce Istanbul.

Zur Diskussion über eine besonders ausgeprägte Homophobie im WM-Gastgeberland Russland äußerte sich Neustädter diplomatisch: "Ich kann das nicht einschätzen, denn ich lebe nicht in Russland. Dafür bin ich zu weit weg. Ich weiß aber, dass Russen deutlich toleranter sind, als sie manchmal dargestellt werden."  © dpa