Monica Seles
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Monica Seles kommt am 2. Dezember 1973 in Novi Sad im damaligen Jugoslawien auf die Welt. Seles' Familie gehört der ungarischen Minderheit in der serbischen Provinz Vojvodina an. Im Alter von sechs Jahren beginnt sie unter der Anleitung ihres Vaters mit dem Tennissport. Sie besitzt außerdem die US-amerikanische sowie die ungarische Staatsbürgerschaft. (Archivbild vom 14.08.1983)
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1986, da ist Seles 13 Jahre alt, zieht die Familie in die USA, wo Monica Seles unter Trainer Nick Bollettieri an seiner Akademie ihr Spiel weiter verbessert. Bollettieri (r.) ist von ihrer ungewöhnlichen Spielweise – Seles benutzt sowohl ihre Vorhand als auch ihre Rückhand beidhändig – überzeugt. Im Alter von 15 Jahren wird sie Profispielerin.
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Im Mai 1989 gewinnt sie in Houston ihren ersten großen Titel. Einen Monat später erreicht sie bei ihrem ersten Grand-Slam-Turnier gleich das Halbfinale der French Open (Foto), wo sie gegen die Weltranglistenerste Steffi Graf verliert. Es ist der Anfang einer spannenden Rivalität. Seles beendet ihr erstes Profijahr auf Rang sechs der Weltrangliste.
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Der endgültige Durchbruch folgt im Jahr 1990. Bereits im Mai bezwingt sie bei den German Open in Berlin erstmals Steffi Graf, die zu diesem Zeitpunkt das Welttennis seit Jahren wie kaum eine andere Spielerin zuvor dominiert. Zwei Wochen später besiegt Seles Graf erneut, diesmal im Finale der French Open. Mit 16 Jahren und sechs Monaten ist Seles bis heute die jüngste French-Open-Siegerin aller Zeiten.
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Im Januar 1991 triumphiert Seles dann auch bei den Australian Open. Im folgenden März wird sie erstmals Weltranglistenerste. Im Juni dann gewinnt sie erneut die French Open. Während des Wimbledon-Turniers pausiert Seles überraschend, im September dann folgt der Triumph bei den US Open (Foto).
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Auch das Jahr 1992 verläuft für Seles überaus erfolgreich: Sie kann ihre drei Grand-Slam-Titel verteidigen. Einen Höhepunkt bildet dabei das Endspiel in Roland Garros, wo sie erneut der wiedererstarkten Graf gegenübersteht (Foto). In einem legendären Match ringt sie die Deutsche mit 10:8 im dritten Satz nieder. Seles erreicht auch erstmals das Wimbledon-Finale, unterliegt dort aber ihrer Vorgängerin Graf deutlich mit 2:6 und 1:6.
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Die Rivalität zwischen Steffi Graf (Mi.) und Monica Seles (l.) zwischen 1989 und 1993 gehört zu einem der wichtigsten Kapitel des Damen-Tennissports. Im April 1993 weist die Gesamtbilanz sechs Siege für Graf und vier für Seles aus, wobei Seles sechs der letzten acht Grand-Slam-Turniere gewonnen hatte. Die Rivalität wird im Jahr 1993 allerdings jäh unterbrochen.
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Nachdem das Jahr mit der erfolgreichen Titelverteidigung bei den Australian Open gestartet hatte, wird Seles beim Tennisturnier in Hamburg am 30. April 1993 von einem geistig verwirrten Steffi-Graf-Fan mit einem Messer in den Rücken gestochen. Seles bestreitet nach dem Attentat zwei Jahre lang keine Profispiele mehr. Wenige Wochen später übernimmt Graf wieder die Führung in der Weltrangliste.
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Seles leidet nach dem Angriff an einer posttraumatischen Belastungsstörung und in der Folge an einer Depression. Gut zwei Jahre später, im August 1995, feiert sie ein starkes Comeback bei den Canadian Open, die sie gewinnt. Bei den US Open kommt sie bis ins Finale und trifft dort wieder auf Graf (Foto). Seles unterliegt in einem von starken Emotionen geprägten engen Match mit 6:7 (6:8), 6:0 und 3:6.
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Bei den Australian Open 1996 gewinnt Seles ihr insgesamt neuntes Grand-Slam-Turnier (Foto). Mit den Spielen, die sie im folgenden Jahr bei den Australian Open gewinnen sollte, bricht sie den 73 Jahre alten Rekord der Tennislegende Suzanne Lenglen, die seit ihrem ersten Auftreten dort insgesamt 33 Spiele in Folge unbesiegt geblieben war. Seles kehrt in die Top Ten der Weltrangliste zurück.
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In den folgenden Jahren wird Seles immer wieder von Verletzungen ausgebremst, hinzu kommt der Tod ihres Vaters (r., neben Monica Seles' Mutter) im Frühjahr 1998 nach einer schweren Krebserkrankung. 1997 bleibt sie bis zum August sieglos, kann aber nach mehreren Siegen in der Folge nochmal den zweiten Platz der Weltrangliste belegen.
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1999 feiert Seles (l.) im Viertelfinale der Australian Open den ersten Sieg über Steffi Graf (7:5, 6:1) seit ihrem Comeback (Foto). Im folgenden Halbfinale scheidet sie allerdings aus. Das letzte Aufeinandertreffen zwischen Seles und Graf gibt es 1999 im Halbfinale der French Open. Seles unterliegt dabei Graf mit 7:6, 3:6 und 4:6.
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Die folgenden Jahre sind immer wieder von Verletzungspausen durchzogen. Ihren letzten Turniersieg feiert sie im Mai 2002 bei den Madrid Open (Foto). Es ist ihr insgesamt 53. Turniererfolg. Nach langem Hin und Her lässt Seles am 15. Februar 2008 – fünf Jahre nach ihrem letzten offiziellen Match – ihr Karriereende verkünden.
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Im selben Jahr nimmt Seles an der TV-Show "Dancing with the Stars", der US-amerikanischen Version von "Let's Dance", teil (Foto). 2014 heiratet sie den 1941 geborenen Milliardär und früheren Besitzer des Eishockeyfranchises Buffalo Sabres, Tom Golisano.
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Mitte August 2025 verkündet Seles, dass sie seit drei Jahren unter einer schweren Muskelschwäche leidet. Sie machte die neuromuskuläre Autoimmunerkrankung, die unter dem Fachbegriff Myasthenia gravis bekannt ist, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP öffentlich. Darin berichtete Seles unter anderem, dass sie beim Tennisspielen den Ball plötzlich doppelt gesehen und nicht getroffen habe. Es habe einige Zeit gedauert, bis sie über ihre jetzigen Beschwerden habe sprechen können, denn die Krankheit sei schwierig. "Sie hat große Auswirkungen auf mein tägliches Leben". (Archivbild vom 15. März 2024)