ESC-Teilnehmer Abor meldete sich nach den schweren Vorwürfen gegen ihn zu Wort. Er bereue seine früheren Äußerungen. Auch der NDR gab nun ein Statement ab.
Wirbel um Deutschlands einstige ESC-Hoffnung: Der österreichische Musiker Abor, ein Teil von
"Die Entschuldigung von Abor für alte Postings und Kommentare von ihm und damit eine Distanzierung von deren Inhalten halten wir für ehrlich, glaubhaft und aufrichtig", teilte eine Sprecherin auf dpa-Anfrage mit.
Mit den Werten wie Diversität und Respekt, für die der ESC stehe, seien die angesprochenen alten Beiträge nicht vereinbar. "Wir haben erlebt, dass das Duo Abor & Tynna sowohl vor als auch während des ESC 2025 für die Werte des Musikwettbewerbs gestanden hat", so der NDR.
Homophobe und frauenverachtende Postings von Abor
Abor wurde vorgeworfen, auf mehreren Social-Media-Plattformen in den vergangenen Jahren teils homophobe sowie frauenverachtende Inhalte verbreitet zu haben. Ebenso soll er Pro-Trump-Statements und -Memes auf TikTok geteilt haben. Unter anderem der X-Kanal "abtupdate" und der Instagram-Account "eurovisioncrave" teilten Screenshots der Postings von Abor.
Die Screenshots zeigen homophobe Äußerungen und Sympathiebekundungen für Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán, dessen Regierung die Rechte von Schwulen und Lesben einschränkt. Der Musiker ließ in seiner Erklärung offen, um welche Posts konkret es sich handelt. Zahlreiche frühere Reddit-Posts von Abor wurden gelöscht.
Abor, der eigentlich Attila Bornemisza heißt, schrieb in seinem Statement bei Instagram: "In den letzten Tagen sind alte Postings und Kommentare von mir öffentlich geworden, die zu berechtigter Kritik führten. Diese sind zum Teil einige Jahre alt, und ich bereue sie wirklich sehr. Dass ich dann noch aus Scham behauptet habe, der Account sei nicht meiner, macht das Ganze natürlich auch nicht besser."
Tynna steht ihrem Bruder bei
Er wolle sich "für die Beiträge und deren Inhalte aufrichtig und ernsthaft bei euch entschuldigen, insbesondere bei den Menschen, die ich mit meinen Worten verletzt habe". Er könne seine Aussagen leider nicht zurücknehmen, aber er wolle ganz deutlich machen, dass er so etwas heute nicht mehr sagen oder schreiben würde, "weil es nicht widerspiegelt, wer ich heute bin. Ob ihr mir verzeihen wollt, entscheidet jede*r von euch für sich".
Auch Abors Schwester Tynna meldete sich nach den Vorwürfen in ihrer Instagram-Story, um ihrem Bruder beizustehen. "Ich bin Abors Schwester - und als Familie stehen wir füreinander ein. Ich hab von den Postings und Kommentaren nichts gewusst, teile auch die darin geäußerten Ansichten nicht, unterstütze ihn aber dabei, dass er jetzt Verantwortung übernimmt. Ihr verdient Ehrlichkeit. Ich wünsche mir, dass aus diesem Moment echte Veränderung wachsen kann."
Vor knapp einem Monat waren Abor & Tynna mit ihrem Song "Baller" für Deutschland beim ESC-Finale in Basel angetreten und landeten auf Platz 15. In zahlreichen Ländern erreichte das Lied gute Chartplatzierungen. In Deutschland und Österreich kam es bis auf Rang drei. (vit)
Verwendete Quellen
- dpa
- Instagram-Beitrag von aborballert