Vor dem Champions-League-Finale zwischen Paris Saint-Germain und Inter Mailand heizten Linkin Park in München ein. Während Fans in sozialen Medien weitgehend schwärmten, übte Fußball-Legende Marco van Basten harsche Kritik. Großer Applaus blieb in der Allianz Arena ebenfalls aus.

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Die Münchner Allianz Arena verwandelte sich am Samstagabend vor dem Champions-League-Finale zwischen Paris Saint-Germain und Inter Mailand in eine riesige Konzertbühne. Die US-amerikanische Rockband Linkin Park und der Star-Geiger David Garrett (44) sorgten mit ihrer Eröffnungsshow für ein spektakuläres Vorprogramm - allerdings auch für kontroverse Diskussionen.

Während die US-Band unter anderem ihre Welthits wie "In The End" und "Numb" performte, regte sich vor allem im niederländischen Fernsehen massiver Widerstand. Fußball-Ikone Marco van Basten (60), Europameister von 1988 und zweimaliger Champions-League-Sieger, ließ seinem Ärger freien Lauf: "Ich finde das absolut idiotisch", schimpfte die Legende beim Sportsender Ziggo Sport. Der 60-Jährige bezeichnete den Auftritt als "wertlos, wirklich wertlos".

Besonders störte van Basten, dass die Mannschaften wegen der Show ihr Aufwärmen eine halbe Stunde vor Anpfiff beenden mussten. "Es ist lächerlich von der UEFA, die Spieler so zu behandeln", kritisierte er gemeinsam mit seinem Experten-Kollegen Rafael van der Vaart (42). Beide sahen in der musikalischen Einlage eine unnötige Ablenkung für die Akteure.

Fans zeigen sich begeistert in sozialen Medien

Ganz anders die Reaktionen in den sozialen Netzwerken: Dort überschlugen sich die Fans mit Begeisterung für die Performance. "Das ist besser, als das Spiel selbst!", jubelte eine Nutzerin bereits während des Auftritts. Ein anderer User schwärmte: "Brillante Show von Linkin Park. Jetzt kann das Finale kommen." Aber: Im Stadion selbst brandete nach der Performance von Linkin Park kein tosender Applaus auf.

Die sechsköpfige Band, die seit Herbst 2024 mit der neuen Sängerin Emily Armstrong (39) ihr Comeback feiert, bot ein Medley ihrer größten Hits. Anschließend interpretierte David Garrett den White-Stripes-Hit "Seven Nation Army" auf der Violine - bei diesem Fußball-Klassiker sang hingegen das gesamte Stadion hörbar mit.

Für Linkin Park markierte der Auftritt einen weiteren Meilenstein ihrer Rückkehr ins Rampenlicht. Nach dem tragischen Suizid von Frontmann Chester Bennington im Jahr 2017 hatte die Band eine lange Pause eingelegt. Mit ihrem neuen Album "From Zero" eroberten sie bereits die internationalen Charts zurück - laut Billboard waren sie 2024 die einzige Rockband, die über zwei Milliarden jährliche Streams erreichte.

Vielen Fans fehlte Chester Bennington

Doch auch bei der München-Show blieb die Wehmut nicht aus. "Linkin Park ohne Chester ist einfach nicht dasselbe" und "Chester Bennington fehlt sehr", kommentierten einige Fans. Andere zeigten sich jedoch versöhnlicher: "Ich vermisse Chester Bennington, aber Emily hat eine wunderschöne Stimme."

Die von Pepsi präsentierte Musik-Show vor der Partie ist Teil der UEFA-Strategie, das Champions-League-Finale als Gesamterlebnis zu inszenieren und ist unübersehbar vor allem von der Superbowl-Halbzeit-Show inspiriert. Millionen Zuschauer weltweit verfolgten die Performance, die mit spektakulären Spezialeffekten, maskierten Tänzern und innovativer Bühnentechnik aufwartete. (dr/spot)  © 1&1 Mail & Media/spot on news