• Dayot Upamecano hat in seiner Kindheit gestottert, wurde von seinen Mitschülern gehänselt und hatte Angst, etwas zu sagen.
  • Rückblickend habe ihn diese schwierige Zeit gestärkt und geprägt, berichtet der Verteidiger des FC Bayern München in einem Interview.
  • Die Narben auf seinen Knien erinnern daran, wie er in Käfigen mit Betonboden das Fußballspielen lernte.

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Dayot Upamecano befindet sich derzeit auf der Sonnenseite des Lebens. Der Innenverteidiger ist Stammspieler beim FC Bayern München, spielt für die Nationalmannschaft von Frankreich und kassiert ein Gehalt in Millionenhöhe.

Doch der 23-Jährige hat auch andere Zeiten erlebt. In der Schule wurde er gehänselt, weil er stotterte. "Es war eine schwierige Zeit", erzählt er im Interview mit dem Mitgliedermagazin des FC Bayern München "51". "In der Schule hatte ich Angst, etwas zu sagen, weil ich immer erst ein wenig Zeit zum Überlegen gebraucht habe und die anderen Kinder sich dann deshalb über mich lustig gemacht haben. Das hat wehgetan."

"Kinder, die stottern, müssen sich nicht schämen"

Upamecano lernte, sich davon nicht beeinflussen zu lassen: "Ich habe mir aber immer gesagt, dass ich einfach weiterreden muss und mich nicht irritieren lassen darf - diese Menschen werden mein Leben nicht beeinflussen." Mit der Zeit nahm das Mobbing seiner Mitschüler ab. Zudem arbeitete er mit einer Logopädin an seinem Defizit.

Seine Botschaft: "Heute sage ich allen Kindern, die stottern, dass sie sich niemals schämen müssen." In einem Interview mit dem Magazin "Fußball & Familie" berichtet er, sogar positive Aspekte aus dieser Zeit mitgenommen zu haben: "Es hat mich gestärkt und geprägt, aber nicht verletzt. Ich wusste ja: Ich kann dafür andere Dinge besser." Gemeint sind seine Fähigkeiten am Ball.

Im Fußballkäfig lernte Upamecano mentale Stärke

Upamecano wuchs in einfachen Verhältnissen auf. In Evreux, eine 46.000-Einwohner-Stadt im Norden von Frankreich, lernte er das Fußballspielen in sogenannten Fußballkäfigen mit Betonboden. Narben an seinen Knien erinnern noch heute an diese Zeit.

"Ich denke, diese Aggressivität, diese Mentalität, die für uns damals ganz normal gewesen ist, charakterisiert mich bis heute auf dem Spielfeld", berichtet er. Seine damalige Erkenntnis: "Du musst auch Schmerzen ertragen können, wenn du gewinnen willst. Bei uns ging es immer um den Willen, alle Spiele zu gewinnen. Es war uns wichtig, am Ende sagen zu können: 'Wir haben gewonnen!' Ich bin seit dieser Zeit mental sehr stark."

Nach den Spielen half Upamecano seiner Mutter auf dem Markt

Der Sohn eines Fliesenlegers bekam bereits in der Kindheit zu spüren, wie schwierig es sein kann, eine Großfamilie (er hat vier Schwestern) zu ernähren. Seine Mutter arbeitete auf einem Markt.
"Ich half ihr, wann immer ich konnte, vor allem wenn sie dort allein in der Kälte arbeiten musste. Ich habe ihr immer gesagt: 'Ich bin für dich da!' Wir müssen zusammenhalten: Das ist es, was eine Familie ausmacht", erzählt er. "Sie unterstützte mich, und ich versuchte, ihr das zurückzugeben, indem ich mit ihr auf den Markt ging. Jedes Wochenende lief ich nach unseren Spielen zu ihr, um ihr zu helfen."

Upamecano wechselte noch vor seinem 17. Geburtstag nach Österreich zu FC Red Bull Salzburg. Im Sommer 2017 erfolgte der Wechsel in die Bundesliga zu RB Leipzig. Für eine Ablöse von rund 42,5 Millionen Euro wurde er im vergangenen Sommer vom FC Bayern München verpflichtet.

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