Harry Kane
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Im Achtelfinale der Klub-WM in den USA bekam es der FC Bayern mit dem CR Flamengo aus Rio de Janeiro zu tun. Die Brasilianer hatten in der Gruppenphase mit ihrem 3:1-Sieg gegen den FC Chelsea für ein Ausrufezeichen gesorgt.
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Auf ihn waren viele Blicke gerichtet, immerhin hätte es auch das letzte Spiel von Thomas Müller im Trikot des FC Bayern sein können. Zunächst saß die Klub-Legende jedoch auf der Bank. Und der 35-Jährige darf sich auf mindestens ein weiteres Spiel für die Münchner freuen.
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Von der Bank aus erlebte Müller dann einen Blitzstart seiner Teamkollegen. Nach einer Kimmich-Ecke köpfte Flamengos Erick Pulgar in der sechsten Minute ins eigene Tor. Die Bayern waren damit früh auf Kurs.
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Nur vier Minuten später legte Harry Kane mit einem sehenswerten Distanztreffer nach. Für den Engländer war es das erste von zwei Toren.
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Doch Flamengo ließ sich nicht unterkriegen. In der 33. Minute donnerte Gerson einen Schuss aufs Tor von Manuel Neuer. Der Ball sauste über den Bayern-Torwart, der die Fäuste nicht mehr rechtzeitig nach oben reißen konnte. Plötzlich waren die Brasilianer wieder da!
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Und ebenso plötzlich waren auch die vielen Tausenden Fans des Rio-Klubs wieder da. Nachdem es nach den beiden Bayern-Toren im Stadion zunächst recht still geworden ist, hallten nach dem Anschlusstreffer wieder laute Sprechchöre durch die Arena in Miami.
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Kurz vor der Pause zog Leon Goretzka den Fans mit seinem Treffer zum 3:1 dann aber erstmal wieder den Stecker. Und die Partie wurde zunehmend hitziger, härtere Fouls – wie dieses an Kimmich – mehrten sich. Zum Ende der ersten Halbzeit gab es dann sogar noch eine kleine Rudelbildung.
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Dann, in der 54. Minute, kam Flamengo wieder ran. Mittelfeld-Star Jorginho verwandelte einen Elfmeter, nachdem Michael Olise den Ball zuvor im Strafraum an die Hand bekommen hatte.
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Sorgen bereitete Kingsley Coman, der Flügelflitzer hielt sich wiederholt den linken Oberschenkel und musste schließlich angeschlagen ausgewechselt werden. Wie schwer die Verletzung ist, ist bislang noch nicht klar. "Hoffentlich ist es nicht so schlimm. (...) Aber mal sehen, eine Woche ist natürlich ganz knapp", sagte Trainer Kompany nach dem Spiel bei DAZN.
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Für die Vorentscheidung sorgte dann Stürmer-Star Kane, der in der 73. Minute seinen zweiten Treffer erzielte. Wirklich gefährlich wurde Flamengo in der Folge nicht mehr, die Münchner spielten die restliche Viertelstunde souverän herunter.
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Leroy Sané, dessen Vertrag Ende Juni ausläuft, bekam noch sein Abschiedsspiel. Kurz vor Schluss vergab er eine Riesen-Gelegenheit, um sich mit einem Tor vom FC Bayern zu verabschieden. Der Bayern-Star wird zeitnah aus den USA abreisen, künftig spielt er für Galatasaray Istanbul.
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Nach dem Spiel nahm Sané dann endgültig Abschied vom FC Bayern: "Das sind tolle Jungs, tolle Spieler, der ganze Staff drumherum auch. Ich habe es hier sehr genossen. Ich werde die Mannschaft vermissen", sagte Sané wehmütig. Er selbst müsse seine Zeit in München, die mit seinem Wechsel zu Galatasaray Istanbul zu Ende geht, "noch ein bisschen einordnen. Fünf Jahre sind eine Weile", sagte Sané: "Ich will einfach noch den Abend mit den Jungs verbringen, eine gute Zeit haben." Seine Abschiedswochen beim Turnier in den USA habe er jedenfalls "sehr genossen", betonte der 29-Jährige: "Natürlich musste ich mir auch immer wieder ein paar Witze anhören, aber das ist gerade das Besondere. Es hat immer Spaß gemacht, egal, ob man gewinnt oder nicht."
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Seine Mitspieler verabschiedeten Sané mit warmen Worten. "Leroy ist ein super Mensch", ein "super Fußballer", sagte Manuel Neuer. Natürlich habe der Flügelstürmer manchmal "ein bisschen Scheiße am Schuh gehabt", gab auch der Kapitän zu, "aber erstmal den richtigen Lauf zu machen, das schafft auch nicht jeder. In anderen Momenten hat er uns die Dinger reingehauen." Jetzt freue sich Sané in Istanbul "auf das Team, das Stadion, die Fans", betonte er. Mit dem FC Bayern gehe er in jedem Fall "im Guten auseinander" und einen "Erben" für seine Nummer zehn stehe ja auch schon bereit. Er hoffe, dass sein Kumpel Jamal Musiala "sie kriegt", sagte Sané mit einem Lächeln: "Der Junge hat noch einiges vor sich. Ich hoffe, dass er sich die Zeit nimmt, weiter an sich arbeitet und zeigt, was er kann."
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"Es war schwierig, Flamengo ist eine richtig gute Mannschaft, die Bedingungen waren hart", sagte Kane (vorne) nach dem Spiel und bekannte: "Jedes Mal, wenn wir dachten, wir ziehen weg, sind sie wieder rangekommen." Seinen zweiten Treffer zum 4:2 bezeichnete Kane deshalb als "wichtig", danach "haben wir das Spiel kontrolliert".
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Im Viertelfinale geht es jetzt gegen den amtierenden Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain. Das Duell werde "schwierig werden", ergänzte Kane, "sie haben eine unglaubliche Saison hinter sich". Zudem verwies der Torjäger auf das Duell in der vergangenen Saison, in der Ligaphase der Champions League setzten sich die Bayern mit 1:0 gegen Paris durch. "Wir müssen versuchen, die Energie und das gute Gefühl in das Spiel mitzunehmen. Wir wissen, dass es schwierig wird, aber wir haben das Gefühl, dass wir jeden schlagen können, wenn wir auf unserem Top-Niveau sind. Wir müssen uns jetzt gut erholen und uns vorbereiten."
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Bayern-Trainer Vincent Kompany sprach nach dem Sieg über die tropischen Bedingungen in Miami: "Ich habe mich nach 20 Minuten gefragt, ob wir das über 90 Minuten so machen können." Die Mannschaft habe gegen Flamengo das richtige Tempo gefunden, führte der FCB-Trainer weiter aus: "Gegen solch einen Gegner ist es wichtig, dass wir immer gefährlich bleiben, und das war das ganze Spiel über so." Flamengo bezeichnete Kompany als eine Mannschaft, "die auch in Europa eine Top-Mannschaft wäre".
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Manuel Neuer, der hier glänzend parierte, äußerte sich ebenfalls nach dem Spiel: "Gegen eine brasilianische Mannschaft zu spielen, macht Spaß, sie wollten auch den Ball haben. Wir hatten sofort das Glück auf unserer Seite. Gegen solche Mannschaften muss man aber immer aufpassen. Sie haben nach vorne viel investiert. Wir haben versucht, unseren Spielstil weiterzuspielen und Chancen zu kreieren. Dann war dieser Killerinstinkt da, der uns gegen Benfica ein bisschen gefehlt hat. Das ist entscheidend, wenn du weiterkommen willst."
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Leon Goretzka, Torschütze zum 3:1, sprach von einem "sehr intensiven Spiel" und ging ebenfalls auf die Bedingungen vor Ort ein: "Beide Mannschaften wollten hoch pressen und ins Eins-gegen-Eins gehen. Bei den Temperaturen ist es dann schon hart. Aber so einen Kampf erfolgreich zu bestreiten, macht Spaß und wir sind froh, dass wir eine Runde weiter sind." Die Stimmung im Stadion bezeichnete Goretzka als "cool", – es sei wichtig gewesen "dass wir die Ruhe bewahren und auch den Ball in unseren Reihen halten. Das hätten wir teilweise noch besser machen können." Gegen Paris erwartet Goretzka einen "heißen Tanz".
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Flamengo-Trainer Filipe Luís bezeichnete den Gegner aus München als "Fußballelite": "Wir müssen akzeptieren, dass sie besser waren. Sie haben eine hohe Qualität, das muss man anerkennen. Sie hatten viele Zweikämpfe – und es ist schwierig, dieses Team zu überwinden, wenn es mit so hoher Qualität presst."
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"In großen Spielen wie diesen machen Details den Unterschied. Sie waren nicht viel besser als wir", erklärte Elfmeter-Torschütze Jorginho: "Es war über weite Strecken ein ausgeglichenes Spiel. Wir haben wieder gezeigt, dass wir gegen jeden Gegner bestehen können. Die Mannschaft ist super, wir müssen so weitermachen."