Die Meisterfeier des FC Bayern am Münchner Marienplatz steht kurz bevor. Eine Linken-Politikerin fordert, dass der Verein diesmal zahlen soll, nicht die Stadt.

Mehr News zum FC Bayern München

Der FC Bayern München um Harry Kane, Joshua Kimmich und Kapitän Manuel Neuer ist Bundesliga-Meister. Das steht bereits fest, weil es dem ersten Verfolger Bayer Leverkusen (68 Punkte) zwei Spieltage vor Saisonende nicht mehr rechnerisch möglich ist, die Münchner (76 Punkte) noch einzuholen.

Weil dieses Jahr auch die Bayern-Frauen Deutscher Meister wurden, soll es am 18. Mai am Marienplatz zu einer besonders schönen Balkon-Feier kommen: beide Teams zusammen am Rathaus, so wie es schon 2023 der Fall war.

Meisterfeier des FC Bayern am Marienplatz kostet etwa eine halbe Million Euro

Bisher trug die Stadt München stets die Kosten für die Party am Marienplatz, die sich im Mai 2019 auf 402.000 Euro belaufen haben sollen, wie es im offiziellen Antrag der Fraktion Die Linke/Die Partei im Münchner Stadtrat an Oberbürgermeister Dieter Reiter heißt.

München ist schließlich eine wohlhabende Stadt und der FC Bayern ihr Aushängeschild, argumentieren Verfechter dieses Arrangements.

2023 kamen 20.000 Fans zur Meisterfeier am Marienplatz.
2023, als die Männer- und Frauenmannschaft des FC Bayern Meister wurde, kamen rund 20.000 Fans zum Marienplatz. © IMAGO/Ulrich Wagner

Ganz anders sehen das Lokalpolitiker der Linken. "Mit einer Meisterfeier im Rathaus gewähren wir dem FC Bayern ein großes Privileg", sagt Linken-Stadtrat Thomas Lechner laut "tz".

"Dass dies aber aus Steuermitteln finanziert wird, muss ein Ende haben. Die Kasse des FC Bayerns ist prall gefüllt – die der Stadt hingegen nicht." Die Stadt München sei in einer Haushaltskrise, der FC Bayern dagegen eine global agierende Firma mit Milliardenumsatz, so das Argument.

Die Linke über Bayern-Party am Marienplatz: "Können uns Prestigeevents nicht mehr leisten"

Linken-Stadträtin Brigitte Wolf sieht es ähnlich wie ihr Parteifreund Lechner. Während überall in der Stadt gespart werden müsse, sei Geld für die "Fußballmillionäre" vorhanden. "Wir können uns diese Prestigeevents schlicht nicht mehr leisten. Wer den sozialen Zusammenhalt in der Stadt nicht gefährden will, muss seine Ausgaben anders priorisieren!"

Im Antrag heißt es deutlich: "Dieser Verein ist definitiv nicht auf städtische Mittel angewiesen. Es ist nicht zu erklären, wieso die Stadt am eigenen Personal den Rotstift ansetzt und gleichzeitig dem FC Bayern den roten Teppich ausrollt."

Vor zwei Jahren waren rund 20.000 Fußballfans zum Marienplatz gekommen, um den Meistertitel der Bayern-Männer 2023 und die Meisterschaft der Bayern-Frauen zusammen zu feiern.

Dieses Jahr könnten es wohl noch einige mehr werden: Schließlich musste zumindest die Männermannschaft des FC Bayern im letzten Jahr pausieren. (msb)

Verwendete Quellen