• Omikron macht auch vor dem Fußball nicht Halt.
  • Der Bundesliga drohen Geisterspiele - für viele finanziell angeschlagene Vereine wäre das der Super-GAU.
  • Und in England das Chaos.

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Die Bundesliga muss erneut mit einem Rückschlag rechnen: Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Politik am Dienstag erneut Geisterspiele aufgrund der Coronakrise beschließen.

In der Beschlussvorlage für das Bund-Länder-Treffen heißt es, dass "überregionale Sport-, Kultur- und vergleichbare Großveranstaltungen" ab dem 28. Dezember ohne Zuschauer stattfinden sollen. Für viele finanziell angeschlagene Vereine wäre das der Super-GAU. Zuletzt hatten Stadien und Hallen in einigen Bundesländern zumindest teilweise belegt werden dürfen.

Rummenigge stellt Zukunftsfrage - Heidel befürchtet "Horrorszenarien"

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke hatte zuvor noch vor einer "Symbolpolitik" gewarnt. "Der Profifußball in Deutschland hat als Freiluftveranstaltung mit schon jetzt deutlich reduzierten Zuschauerkapazitäten ein bewährtes, schlüssiges Konzept", sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund dem SID am Montag. Da war von Geisterspielen noch keine Rede.

Karl-Heinz Rummenigge, Ex-Vorstandschef des FC Bayern, blickt sorgenvoll auf eine große Herausforderung. "Wie geht es weiter - und: Wie geht es finanziell weiter?", fragte er bei "Bild TV". Christian Heidel vom FSV Mainz 05 befürchtet angesichts der "Horrorszenarien", dass "alles sehr, sehr schwierig wird".

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) setzt auf engmaschige Beobachtung und die eindringliche Empfehlung zur Booster-Impfung. "Die Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb analysiert (...) selbstverständlich permanent, das gilt auch in Bezug auf die Omikron-Variante", teilte die DFL auf SID-Anfrage mit. Alle Klubs wurden daher nochmals "dringend" zu Auffrischungsimpfungen aufgefordert.

Während die hochansteckende Corona-Variante Omikron den Profisport in Deutschland in ungeahntem Ausmaß lahmlegen könnte, droht in Fußball-England das Chaos. Der Champions-League-Sieger FC Chelsea musste gegen den Willen seines deutschen Trainers noch spielen.

Thomas Tuchel meckert: "Es ist nicht sicher"

"Wir reden darüber, unsere Spieler zu schützen und eine sichere Umgebung zu schaffen. Aber es ist nicht sicher", schimpfte Thomas Tuchel, für den der Zwang - trotz einiger coronabedingter Spielabsagen - ein Irrsinn ist: "Wie soll das gestoppt werden, wenn wir alle im Bus sitzen und gemeinsam zu Abend essen?"

Doch die Liga hält an ihrem Spielplan zwischen Weihnachten und Neujahr fest. Die Mehrheit der 20 Erstligisten einigte sich am Montag auf einem Krisentreffen der Trainer darauf, dass die geplanten Partien zwischen dem traditionsreichen Boxing Day (26. Dezember) und dem Jahresbeginn 2022 stattfinden sollen, teilte die Premier League am Montagabend in einem Statement mit.

Es sei "die kollektive Absicht gewesen, den aktuellen Spielplan fortzusetzen, wo immer das sicher möglich" sei. Die Klubs wollen antreten, wenn sie mindestens 13 fitte Spieler sowie einen Torwart zur Verfügung haben.

Jürgen Klopp ist sauer: "Das ist unmöglich"

Das Paradoxe: London hat den Katastrophenfall ausgerufen - doch sofern gespielt wird, sind auf der Insel die Fußballstadien voll. Wie passt das zusammen? Für viele: gar nicht.

Auch Jürgen Klopp, Trainer des FC Liverpool, macht die aktuelle Situation rasend. "Wir können nicht alles einfach durchdrücken", sagte der Trainer des FC Liverpool, "wir spielen wieder am Mittwoch, am Sonntag und am Dienstag. Das ist unmöglich. Sollten wir eine Pause einlegen, kann ich damit leben."

Im Zeitraum zwischen Weihnachten und Neujahr ist der Spielplan besonders eng getaktet. Allein für den Boxing Day sind neun Spiele geplant.

Die Premier League verweist darauf, dass bis heute 92 Prozent aller Profis der Liga sowie Staff-Mitglieder eine, zwei oder sogar drei Impfungen gegen das Coronavirus erhalten hätten. In zwei Wochen soll die Corona-Situation und die Auswirkungen auf die Vereine erneut eingeschätzt werden. (dpa/afp/msc)

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