Cincinnati - Die Pflicht ist erledigt, mit der Kür soll alles besser werden. Für Borussia Dortmund beginnt die Club-WM in den USA durch den Achtelfinaleinzug laut Sportdirektor Sebastian Kehl noch einmal neu. "Wir werden in allen Bereichen in diesem Turnier noch mal einen Schritt nach vorne machen", sagte Kehl nach dem zähen 1:0 (1:0) des Bundesligisten im letzten Gruppenspiel am Mittwoch in Cincinnati gegen das schwache Ulsan HD aus Südkorea, das Dortmund zum Gruppensieger machte.

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Das bringt dem BVB in der ersten K.o.-Runde in der deutschen Nacht zum kommenden Mittwoch gegen den mexikanischen Club CF Monterrey um den spanischen Alt-Star Sergio Ramos Vorteile. "Wir wollen unbedingt eine Runde weiterkommen", sagte Kehl, nachdem der Gegner am späten Abend feststand. Nach zwei Mittagsspielen um 12.00 Uhr und dem gegen Ulsan um 15.00 Uhr Ortszeit und damit bei weit über 30 Grad Celsius findet das Achtelfinale erstmals um 21.00 Uhr Ortszeit statt.

Im Achtelfinale erstmals spätabends

"Es ist gut, dass wir spätabends spielen", sagte Trainer Niko Kovac, für den die Hitze in Cincinnati ein großes Thema gewesen war. "Natürlich weiß ich, dass wir in der Bundesliga ganz anders gespielt haben", sagte der BVB-Coach gnädig nach der zumindest leistungsmäßig eher durchwachsenen Vorrunde. "Ich bin klar damit, dass das hier keine Höchstleistung werden konnte", befand Kovac.

Tatsächlich war das, was die Dortmunder in den USA bislang zeigten, bieder, langsam und fehlerbehaftet. Dass der BVB mit sieben Punkten Gruppenerster wurde, lag in erster Linie an den Gegnern. "Natürlich war es unsere Erwartungshaltung, in dieser Gruppe weiterzukommen", bekannte Kehl denn auch.

Bislang überschaubares Niveau soll nun steigen

Doch in der wohltemperierten Arena von Atlanta soll nun auch der Fußball besser werden. "Ich erwarte schon, dass die Qualität in den nächsten Spielen steigen wird. Weil die Mannschaften besser sind, die weiterkommen", sagte Kehl. "Die Zuschauerzahlen werden steigen. Das hat auch Einfluss auf die Intensität", meinte der BVB-Sportdirektor.

Borussia Dortmund - Ulsan HD
Trainer Niko Kovac rechnet mit einem Qualitätssprung des Turniers ab der K.o.-Runde. © dpa / Jeff Dean/FR171800 AP/AP/dpa

In Cincinnati verliefen sich am Mittwoch gerade einmal gut 8000 Zuschauer ins Stadion, darunter auch US-Vizepräsident JD Vance und FIFA-Präsident Gianni Infantino. "Das ist natürlich nicht die größte Werbung für den Fußball", sagte Kehl zu den Rahmenbedingungen des Spiels.

Es hätte - nun zum wiederholten Male - auch für die Leistung des BVB gelten können. Gegen einen nicht wettbewerbsfähigen Gegner war Dortmund deutlich überlegen, erspielte sich auch viele Chancen, scheiterte dabei aber teils kläglich. "Es geht mir darum, dass wir die Chancen haben. Nur mit Chancen kann man auch Tore erzielen", sagte Kovac milde.

Weitere Millioneneinnahmen winken

Er hat jetzt einen Tag mehr zur Vorbereitung auf Monterrey zur Verfügung, als die Dortmunder es als Gruppenzweiter gehabt hätten. "Jetzt haben wir mal ein paar Tage, um uns auszuruhen und dann wollen wir auf jeden Fall angreifen", sagte Angreifer Karim Adeyemi.

Der bislang durch die Club-WM bereits um knapp 40 Millionen US-Dollar reichere BVB kann im Fall des Viertelfinaleinzugs weitere gut 13 Millionen US-Dollar einnehmen. Alleine die in der K.o.-Runde noch einmal größeren Einnahmemöglichkeiten sieht Kovac als Argument dafür, dass die bislang überschaubare Qualität bei dem Turnier steigen wird: "Es geht um viel Prestige, für die Clubs auch um viel Geld."  © Deutsche Presse-Agentur