München - Thomas Müller wird dem ehemaligen Fußball-Bundestrainer Joachim Löw nicht nur als "großer Spieler" in Erinnerung bleiben. "Auch als Typ war und ist er einzigartig", würdigte der 65-Jährige in einem Gastbeitrag der "Süddeutschen Zeitung" den Torjäger, der am Samstagabend (18.30 Uhr/Sky) gegen Borussia Mönchengladbach zum letzten Mal ein Heimspiel für den FC Bayern München bestreiten wird. Noch ist unklar, wo der 35-Jährige seine Laufbahn fortsetzen wird.

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Löw habe Müller als "Stimmungsspieler" kennengelernt. "Wenn Thomas in der Kabine war, dann änderte sich die Temperatur", beschrieb der Weltmeister-Trainer von 2014. Keiner habe die Mitspieler so gut "aufrütteln, heiß machen oder auch mal beruhigen" können. Sein früherer Schützling sei "einer dieser unersetzlichen Spieler, die so wichtig für eine Kabine sind".

Ausbootung nach WM 2018

Die beiden hatten aber auch schwerere Momente. Löw suchte etwa nach der schwachen Weltmeisterschaft 2018 das Gespräch mit Müller und dessen Mitspieler Mats Hummels sowie Jérôme Boateng, um dem Trio mitzuteilen, dass er fortan auf sie verzichten würde. Müller habe "enttäuscht und auch ein Stück weit überrascht" reagiert, so Löw. "Vielleicht hätte ich sagen sollen: "Lasst uns in ein paar Wochen mal treffen und über die Zukunft sprechen." Dann wären sie nicht so kalt erwischt worden", bedauerte Löw im Nachhinein.

Später holte Löw den Offensivspieler zurück in die DFB-Auswahl. Auch deswegen spüre der Schwarzwälder nach all den Jahren "eine tiefe Verbindung".  © Deutsche Presse-Agentur