Der 1. FC Köln wendet seine erste Saisonniederlage sehr spät noch ab. Beim 80. Geburtstag des VfL Wolfsburg ist ein spektakuläres Spiel gleich dreimal unterbrochen.
Wolfsburg - Der 1. FC Köln hat auf spektakuläre Weise die Geburtstagsfeier des VfL Wolfsburg verdorben. Nach gleich drei Toren in der Nachspielzeit hieß es am Wochenende des 80-jährigen VfL-Bestehens in der Volkswagen Arena noch 3:3 (1:1).
Wegen gleich drei Spielunterbrechungen musste in dieser turbulenten Partie mehr als eine Viertelstunde nachgespielt werden - und diese Extrazeit hatte es in sich. Zunächst traf Isak Johannesson (90.+1) zum 2:2 für den FC. Ein Freistoß von Kapitän
Das frühe 0:1 hatte ebenfalls ein Ex-VfLer erzielt:
Fanmarsch zum Stadion, große Choreographie, lautstarke Unterstützung: Der ganze Nachmittag stand aus VfL-Sicht im Zeichen des 80. Geburtstags. Die Einzigen, die diese Feier störten, waren die Kölner.
Nach den beiden Auftaktsiegen gegen Mainz und Freiburg legten sie auch in der Volkswagen Arena einen forschen Auftritt hin - und das auf wie neben dem Spielfeld. Die Fans sangen schon vor dem Anpfiff: "Deutscher Meister wird nur der FC Köln!" Und auch Trainer und Spieler wirkten zunächst wie mitgerissen von dieser Erstliga-Euphorie.
Ex-Wolfsburger trifft
Da nutzte der ehemalige Wolfsburger Waldschmidt schon früh einen Fehler des Wolfsburger Torwarts Kamil Grabara (5.). Da grätschte ein Offensivspieler wie Jan Thielmann am eigenen Strafraum einen gegnerischen Konter ab (11.). Da reißt ein Aufsteiger das Spiel selbst in einem Auswärtsstadion an sich. Und da staucht der neue FC-Coach Lukas Kwasniok gestenreich die eigene Abwehrreihe zusammen, wenn sie sich mal zu tief in die eigene Spielhälfte zurückfallen lässt.
Kölns Pech war, dass dieser überzeugende Vortrag durch eine zehnminütige Spielunterbrechung gestört wurde. Wegen eines Gewitters schickte Schiedsrichter Bastian Dankert beide Teams in der 24. Minute in die Kabinen.
Danach wurde Wolfsburg stärker - und der FC nachlässiger. Beim Ausgleich übersprang der nur 1,70 Meter kleine Amoura seinen 20 Zentimeter größeren Gegenspieler Rav van den Berg. Und nur zwei Minuten später hatte Andreas Skov Olsen freistehend die große Chance zum 2:1 für den VfL (44.).
Die zweite Halbzeit begann mit zwei weiteren Unterbrechungen: zunächst wegen einer Pyroshow der Wolfsburger Fans. Und dann wegen eines minutenlangen Einsatzes des Videobeweises.
Langer VAR-Check nach Bülter-Tor
Marius Bülter hatte nach einem Freistoß ein Kopfballtor für die Kölner erzielt (56.) und Schiedsrichter (Tor) sowie Linienrichter (Abseits) waren sich bei der Bewertung der Szene nicht einig gewesen. Der Videoassistent fand dann heraus: Egal ob Abseits oder nicht - in demselben Gewimmel hatte der Kölner Joel Schmied den Wolfsburger Patrick Wimmer gefoult. Das Tor zählte also nicht.
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Lange Zeit hatte der VfL durch Amoura (52.) und Skov Olsen (74.) die besseren Chancen dieser zweiten Halbzeit. Die Kölner berannten das VfL-Tor aber am Ende unermüdlich und wurden doch noch spät belohnt. © Deutsche Presse-Agentur