Kurz nach dem entscheidenden Treffer für Liverpool sieht Diego Simeone die Rote Karte. Ein Fan hatte den Trainer von Atlético Madrid provoziert. Der Trainer fordert mehr Schutz.
Atlético Madrids Starcoach Diego Simeone hat nach seiner Roten Karte im Anfield Stadium mehr Schutz für die Trainer vor Beschimpfungen durch Fans gefordert. Nach dem 3:2-Siegtreffer von Liverpools Virgil van Dijk in der Nachspielzeit kam es zu einer Rangelei, in die neben Simeone auch Mitglieder seines Trainerstabs sowie Ordner verwickelt waren. Der Fan, der Simeones Reaktion provoziert hatte, wurde schon während des Spiels mehrfach von den Fernsehkameras gezeigt. Simeone geriet bei der Rangelei auch mit dem Anhänger hinter seiner Trainerbank aneinander und kassierte daraufhin den Platzverweis.
Nach dem Spiel sagte Simeone: "Genauso wie wir gegen Rassismus kämpfen, sollten wir uns auch mit diesem Thema befassen. Denn wir haben kein Recht, darauf zu reagieren, und es ist nicht leicht, während des gesamten Spiels beleidigt zu werden". Seine Reaktion sei "nicht zu rechtfertigen, aber wissen Sie, wie es ist, 90 Minuten lang beleidigt zu werden? Ich hoffe, dass Liverpool diesen Aspekt verbessern kann und dass es Konsequenzen gibt, wenn die Person identifiziert wird."
Simeone: "Ich möchte mich nicht auf diese Diskussion einlassen"
Welche Beleidigungen er sich anhören musste, wollte der 55-Jährige indes nicht mitteilen. "Ich werde nicht näher auf die Art der Beleidigungen eingehen. Ich möchte mich nicht auf diese Diskussion einlassen", sagte er. "Aber ich muss an meinem Platz bleiben. Ich weiß, was hinter der Trainerbank vor sich ging. Ich kann die Probleme der Gesellschaft nicht in einer Pressekonferenz lösen. Ich muss damit leben."
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Atlético hatte sich vor dem späten Nackenschlag nach einem 0:2-Rückstand gegen das Team von Nationalspieler Florian Wirtz zurückgekämpft und musste die Heimreise dennoch ohne Punkte nach der Auftaktpartie antreten. (SID/dpa/bearbeitet von lh)