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Sarina Wiegman (Nationaltrainerin England)
"Ich muss zugeben, das ist das chaotischste und verrückteste Turnier, das wir je gespielt haben. Wir sind immer zurückgekommen. Der Zusammenhalt im Team ist unglaublich und auch der Glaube, zurückzukommen", sagte Englands Trainerin Sarina Wiegman nach einem Finale, das die favorisierten Spanierinnen phasenweise klar dominiert hatten.
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"Heute Nacht werden wir Party machen", versprach Wiegman, die mit ihrem Team an diesem Dienstag in London feierlich empfangen wird: "Ich werde noch mehr tanzen", kündigte sie an. "Und ich werde etwas trinken, aber ich glaube nicht, dass ich so viel trinken werde wie die Spielerinnen."
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Die Tanzeinlage könnte womöglich etwas kürzer ausfallen, was Wiegman allerdings mit Humor nimmt: "Ich dachte, ich wäre eine gute Tänzerin, aber alle haben gelacht", berichtete die Erfolgstrainerin über eine erste Einlage nach dem Triumph.
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Besonders lobende Worte hatte Wiegman für die Schützin des entscheidenden Elfmeters: Chloe Kelly. "Ich bin so glücklich für Chloe", sagte Sarina Wiegman: "Sie wollte unbedingt diesen Elfmeter und den Druck auf sich nehmen. Unglaublich, wie sie das gemacht hat."
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Chloe Kelly (England)
Kelly gab das Kompliment unmittelbar an ihre Trainerin zurück: "Sie ist wirklich unglaublich, was für eine Frau. Was sie für unser Land getan hat, wir sollten ihr so dankbar sein. Was sie für den Frauenfußball getan hat, in den Niederlanden, in England – einfach überall. Ich bin sehr dankbar dafür."
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Über ihren entscheidenden Elfmeter und ihre Coolness vom Punkt sagte Kelly: "Ich kann das einfach irgendwie, ich kann das nicht erklären. Ich atme, ich nehme mir die Zeit, die ich brauche", gab aber auch zu, dass ihre Taktik nicht immer aufgeht: "Gestern habe ich noch drei Elfmeter verschossen."
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"Es waren viele emotionale Momente nach dem Abpfiff, besonders, als ich meine Familie gesehen habe. Ich hatte harte Zeiten und bin froh und dankbar, es wieder geschafft zu haben", sagte Matchwinnerin Kelly: "Ich bin sehr stolz, dass ich Teil einer unglaublichen Gruppe Mädels bin."
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Lucy Bronze (England)
Verteidigerin Lucy Bronze machte nach Abpfiff ein erstaunliches Geständnis. Die 33-Jährige erklärte, das gesamte Turnier über mit einem Schienbeinbruch im linken Bein gespielt zu haben, "aber niemand wusste davon". Lächelnd fügte sie hinzu: "Es ist sehr schmerzhaft, aber ich werde feiern."
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Lob vom englischen Königshaus
Während der im Stadion weilende Prinz William bei der Siegeszeremonie persönlich den Spielerinnen gratulierte, sendete König Charles seine Botschaft über die sozialen Medien: "Gut gemacht, Lionesses! Die nächste Aufgabe ist es, die Weltmeisterschaft 2027 nach Hause zu holen, falls möglich!"
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Harry Kane (England)
Harry Kane, Kapitän der englischen Männer-Nationalmannschaft, gratulierte bei X: "Zwei in Folge. Unglaubliche Leistung!"
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Lob für Georgia Stanway
Für Georgia Stanway gab es Glückwünsche vom FC Bayern. "Zwei EM-Finals – zwei EM-Titel: Wir freuen uns sehr, dass der FC Bayern erneut eine Europameisterin in seinen Reihen hat", sagte der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen. Bianca Rech, die Direktorin der Bayern-Frauen, erklärte: "Sie hat als Leistungsträgerin erheblichen Anteil an diesem Erfolg. Wir sind unglaublich stolz, eine Europameisterin in unseren Reihen zu haben. Wir freuen uns darauf, Georgia nach ein paar wohlverdienten Tagen Urlaub in München begrüßen zu können und mit ihr dann den Endspurt der Saisonvorbereitung einzuläuten."
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Aitana Bonmati (Spanien)
Die Spanierinnen, vor allem in Person von Aitana Bonmati (li.), zeigten sich nach dem Spiel nicht unbedingt als gute Verliererinnen. "Ich stehe etwas unter Schock", sagte Weltfußballerin Aitana Bonmatí stellvertretend für das Team der Weltmeisterinnen, die ihren ersten EM-Titel verpassten. "Das ist einfach grausam."
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Und weiter: "Für mich ist England ein Team, das in der Lage ist, nicht gut zu spielen und trotzdem zu gewinnen. Manche Teams brauchen nicht viel, um zu gewinnen."
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Bonmatí, die als Spielerin des Turniers ausgezeichnet wurde, verwies auf die WM in zwei Jahren in Brasilien: "Da wollen wir den Titel, das können wir hier so nicht stehen lassen."
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Irene Paredes (Spanien)
Mit Tränen in den Augen verabschiedete sich Kapitänin Irene Paredes von den Journalistinnen und Journalisten: "Das ist ein harter Moment. Wir hätten mehr verdient gehabt. Ich bin mir sicher, dass diese Mannschaft bald wieder Freude bereitet."
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Montserrat Tome (Nationaltrainerin Spanien)
Auch Spaniens Nationaltrainerin Montserrat Tome tat sich nach dem Spiel schwer, die Leistung der Engländerinnen anzuerkennen. "Ich glaube, dass wir besser waren. Aber Fußball ist ein Sport, wo nicht immer die beste Mannschaft gewinnt", erklärte sie auf der Pressekonferenz. Die 43-Jährige, deren Vertrag Ende August ausläuft, muss nun um ihre Zukunft als Nationaltrainerin bangen.
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"Wir hätten ein anderes Finale verdient gehabt. Heute habe ich das Gefühl, wir haben es fast geschafft – und dann war es vorbei", haderte Tomé. Über ihre persönliche Zukunft wollte sie nicht groß sprechen: "Das ist jetzt nichts, worüber ich gerade nachdenke."
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Pressestimme: "The Times" (England)
Die englische "Times" blickte noch einmal auf ein aus englischer Sicht verrücktes Turnier zurück: "Nach einer verrückten K.o.-Phase, in der sie wahrscheinlich sowohl im Viertelfinale als auch im Halbfinale hätten verlieren müssen, gewinnen sie natürlich nicht nur durch irgendein Elfmeterschießen, sondern durch ein weiteres bizarres. Dieses Finale hatte zwar nicht ganz die Dramatik des Viertelfinales gegen Schweden, in dem neun Elfmeter verschossen wurden, aber es hatte dennoch Wendungen, die einem epischen Finale würdig waren."
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Pressestimme: "Telegraph" (England)
Der "Telegraph" würdigte vor allem das Nervenkostüm von Chloe Kelly: "Die englische Mannschaft hat während der EM ihr Bestes gegeben, um die Lebenserwartung der Nation zu verlängern. Sie geriet in allen drei Spielen der K.o.-Runde in Rückstand, und jedes Spiel ging in die Verlängerung, wobei zwei davon im Elfmeterschießen entschieden wurden. Aber keine Sorge, denn das bedeutete, dass die Stunde von Chloe Kelly schlug. Kelly blüht in aussichtslosen Situationen auf, in denen unwahrscheinliche Rettungsaktionen erforderlich sind. Und sie hat in allen drei Spielen abgeliefert."
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Pressestimme: "Guardian" (England)
Der "Guardian" stellt die Unterschiede zwischen Spanien und England heraus: "Die Spanierinnen haben einen Spielstil, der ihnen von klein auf so sehr eingeprägt wurde, dass er für sie so selbstverständlich ist wie das Atmen – wenn die Unterstützung um sie herum dazu passt, sind sie nicht zu stoppen. England verfügt jedoch über die nötigen Mittel: die Unterstützung des Verbandes und die Herzen der Nation. Entscheidend ist auch, dass sie mit Sarina Wiegman die beste Trainerin im Weltfußball haben, und einen unerschütterlichen Teamgeist."
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Pressestimme: "AS" (Spanien)
Etwas anders blicken die spanischen Medien auf dieses EM-Finale. "Geschichte wird aus Siegen geschrieben, aber auch aus Niederlagen. Spanien verlor das Finale der Europameisterschaft, hinterließ jedoch einen bleibenden Eindruck. England zerstörte ihren Traum, die Weltmeisterinnen konnten den Kreis, den sie vor zwei Jahren in Sydney begonnen hatten, nicht schließen. Es hätte nicht grausamer sein können, wie in dem Moment, als im Elfmeterschießen die Würfel gefallen waren", schreibt "AS".
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Pressestimme: "Marca" (Spanien)
Die "Marca" leidet mit den Spielerinnen: "Die Spanierinnen, die wussten, dass England mehr Leben als eine Katze hat, kamen nach der Pause zurück, um das Spiel zu entscheiden. Aber England bewies es erneut. [...] Ohne Glück, ohne Treffsicherheit und ohne Kraft wurde die Europameisterschaft schließlich im Elfmeterschießen entschieden. Ich weiß nicht, ob "unfair" das richtige Wort ist, aber einen Titel in der sogenannten Elfmeterlotterie zu spielen, ist eine schwer zu verdauende Strafe."
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Pressestimme: "El Pais" (Spanien)
"El Pais" wird poetisch: "Die Elfmeter sind in einem Finale der Würfel, den das Leben ohne Rücksicht wirft, wenn man das Letzte, was man braucht, der Zufall ist. Dann passiert alles, was fast nie passiert. [...] England wiederholt seinen Europameistertitel und Spanien, die historische spanische Generation, bleibt mit einer Heldentat zurück, die so wenig bedeutet, wenn sie sich nicht in Ruhm niederschlägt. Am Ende bedeutet es so viel, als hätte es weder Heldentat noch Ruhm gegeben."
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Pressestimme: "La Gazzetta dello Sport" (Italien)
Die italienische "Gazzetta dello Sport" sieht eine Dominanz des englischen Fußballs der Frauen. "Nach dem Erfolg von Arsenal in der Champions League gegen Barcelona bestätigt ein weiteres Turnier, welches Land derzeit auf dem Kontinent das Sagen hat, obwohl der Weg der 'Lionesses' in diesem Monat nicht ganz reibungslos verlief. Über ihren Sieg gegen die 'Azzurre' (Italien) ist bereits alles gesagt worden, aber es bleiben auch eine Niederlage in der Gruppenphase und drei Spiele in Folge – einschließlich des Finales – die in der Verlängerung oder im Elfmeterschießen entschieden wurden, wobei sie jedes Mal einen Rückstand aufholen mussten. Jetzt ist es leicht zu sagen: England gibt niemals auf."
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Pressestimme: "L'Equipe" (Frankreich)
Die französische "L'Equipe" schreibt: "Nach einem Sieg gegen Spanien hat England am Sonntag in Basel seine zweite Europameisterschaft gewonnen. Und das, obwohl sie in der K.o.-Phase des Turniers nur 4 Minuten und 52 Sekunden lang in Führung lagen. Eine beeindruckende Widerstandsfähigkeit. [...] Das macht ihren Sieg noch epischer."