Österreich überrollt San Marino und feiert einen Rekordsieg. ÖFB-Legende Toni Polster kritisiert den Fußball-Zwerg nach dem 10:0 mit deutlichen Worten.
Zehn Tore in einem Länderspiel, das gelang der österreichischen Nationalmannschaft noch nie. Bis Donnerstagabend. Denn da schepperte es gegen San Marino – auf Platz 210 und damit Letzter der Fifa-Weltrangliste – gleich zehnmal. Der Rekordsieg des ÖFB-Teams war perfekt.
Und im Ernst-Happel-Stadion von Wien konnte ein Österreicher gleich noch eine weitere Bestmarke feiern:
Überholt hat er dabei Österreich-Legende Toni Polster, der auf insgesamt 44 Tore im Nationaltrikot kommt. Und ebenjener Polster äußerte sich nach dem Spiel auch zum Rekordsieg Österreichs, Rekordhalter Arnautovic und Gegner San Marino.
"Das ist eine Auswahl von Pizzabäckern, aber sicher keine Nationalmannschaft."
Vor allem der 210. der Weltrangliste kam bei Polster alles andere als gut weg: "Das war wirklich eine große Enttäuschung, auf internationalem Parkett hat diese Mannschaft nichts verloren", sagte Polster in einem ORF-Interview.
Der ehemalige Stürmer legte anschließend so richtig los: "Das ist eine Auswahl von Pizzabäckern, aber sicher keine Nationalmannschaft." Ein so schwache Mannschaft habe es "zu meiner Zeit" nicht gegeben, urteilte Polster.
Arnautovic gratulierte er zum Rekord – auch wenn Polster bei seinen Aussagen ein wenig durchblicken ließ, dass er gerne Rekordtorschütze seines Landes geblieben wäre. "Der Marko hat ja viel mehr Länderspiele, das ist ein Plus, das er hat", sagte Polster unter anderem. Der mittlerweile 61-Jährige kommt auf insgesamt 95 Spiele für den ÖFB, Arnautovic liegt schon jetzt bei 128.
"Aber man muss auch sagen, dass er sich immer fit gehalten hat, sich immer bereiterklärt hat, für das Nationalteam zu spielen. Das muss man auch erst einmal schaffen", sagte Polster. Er freue sich für Arnautovic.
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Noch könnte in Sachen Polster-Tore das letzte Wort nicht gesprochen sein. Seit Jahren kämpft er um die offizielle Anerkennung von drei ÖFB-Spielen mit insgesamt drei Toren aus den 1980er-Jahren, die der österreichische Fußballverband jedoch als inoffiziell führt.
Polster klagte bereits auf eine nachträgliche Anerkennung der Spiele bzw. Treffer, das Wiener Landesgericht für Zivilrechtssachen wies die Klage im vergangenen Jahr jedoch ab. "Ich bin aber noch immer der Meinung, dass ich diese drei Tore bekommen sollte, weil ich sie ehrlich geschossen habe", sagte Polster dazu.