Der FC Chelsea und sein Matchwinner Cole Palmer verspüren nach dem Titel bei der Klub-WM eine gewisse Genugtuung. Palmer schießt im TV-Interview verbal ein wenig übers Ziel hinaus.
Seinen Fröstel-Jubel packte Cole Palmer auch in der Nachmittagshitze von New Jersey aus. Zweimal traf der englische Nationalspieler im Klub-WM-Finale für den FC Chelsea gegen Paris Saint-Germain (3:0), zweimal rieb er sich die Arme, als würde er frieren: Absolut eiskalt war er mal wieder vor dem gegnerischen Tor gewesen.
Auch, dass nach dem Abpfiff eine mehrminütige Rangelei zwischen Spielern und Offiziellen beider Teams ausbrach, raubte Palmer nicht die Coolness. Der Triumph sei "ein großartiges Gefühl", sagte er. "Noch besser, weil uns vorab so viele angezweifelt haben."
Palmer schießt gegen Chelsea-Kritiker
Über diese Zweifler sprach Palmer dann weiter und schoss dabei ein wenig übers Ziel hinaus. Am Mikrofon von DAZN ätzte der Engländer: "Die Leute haben die ganze Saison jede Menge Scheiße über uns geredet". Aber er habe das Gefühl, für das junge Team gehe es in die richtige Richtung. Die Kamera schwenkte direkt danach vom offensiven Mittelfeldspieler weg, der Sender entschuldigte sich direkt für die Wortwahl Palmers. Vermutlich auch, um mögliche US-amerikanische Fans nicht zu verprellen - im US-TV ist Fluchen schließlich strengstens verboten.
Aus der Rolle des Außenseiters heraus kochte Chelsea den klar favorisierten Champions-League-Sieger nach allen Regeln der Kunst ab. Der Sieger der drittklassigen Conference League, die ganz sicher nicht der Anspruch der Londoner ist, feierte im ausverkauften MetLife Stadium mit Tänzen und Gesängen vor den jubelnden Fans.
Übrigens schon vor dem Turnier in den USA: Über die Premier League hat sich Chelsea wieder für die Champions League qualifiziert. Ganz so, wie es dem Selbstbild eines Klub-Weltmeisters entspricht. (SID/bearbeitet von lh)