Rocco Reitz
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Es war angerichtet: Mit dieser Elf startete die deutsche U21 in Bratislava ins EM-Finale gegen England. Voller Fokus natürlich auf einen: Toptorschütze Nick Woltemade (Nummer 10.).
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Unter den Augen von Bundestrainer Julian Nagelsmann (r.) wollten sich die U21-Jungs beweisen und den Titel holen. Das Fernbleiben von Nagelsmann beim bisherigen Turnier in der Slowakei hatte teilweise für Kritik gesorgt. Fürs Endspiel reiste er dann aber an. Hier spricht er mit DFB-Sportdirektor Rudi Völler.
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Ebenfalls im Stadion: England-Trainer Thomas Tuchel, der sich wohl auch schonmal potenzielle Spieler für die WM im kommenden Sommer angesehen hat.
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Im Finale erlebte Deutschland dann einen frühen Schock: England-Star Harvey Elliott traf bereits in der fünften Minute und brachte die "Young Lions" so in Führung.
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Die Engländer jubelten ausgelassen nach Elliotts Treffer, der 22-Jährige gehört zu den großen Zukunftshoffnungen des englischen Fußballs.
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Woltemade gelang im Finale nicht viel, bis auf einige erfolgreiche und sehenswerte Dribblings blieb er weitestgehend unauffällig. Der Stürmer des VfB Stuttgart möchte übereinstimmenden Berichten zufolge zum FC Bayern wechseln – und das noch in diesem Sommer. Die Schwaben sollen 100 Millionen Euro fordern.
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Nach 25 Minuten sah im EM-Finale dann schon alles nach einer frühen Entscheidung aus. Omari Hutchinson verwandelte eiskalt und brachte die Engländer so mit 2:0 in Führung.
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Das DFB-Team am Boden?
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Mitnichten! Deutschland bewies Moral und Willen und kämpfte sich in die Partie zurück. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte stieg DFB-Stürmer Nelson Weiper und köpft zum Anschlusstreffer ein. Die deutschen Youngster waren wieder am Leben!
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Deutschland kam deutlich besser aus der Kabine und war nun die spielbestimmende Mannschaft in einem ereignisreichen und höchst ansehnlichen EM-Finale. Eines der Highlights: Paul Nebels Traumtor in der 61. Minute unter die Latte – Deutschland war durch den Treffer zum 2:2 wieder da.
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Nebel war es auch, der kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit noch eine Riesen-Chance, er traf jedoch nur die Latte.
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Somit ging es also in die Verlängerung – und dort nahm das DFB-Drama seinen Lauf. Jonathan Rowe erzielte in der 92. Minute den abermaligen Führungstreffer für England.
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Deutschland rannte anschließend gegen tiefstehende Engländer an, DFB-Trainer Antonio Di Salvo ließ später nur noch mit einer Dreierkette arbeiten, sein Team spielte im Powerplay um den Strafraum der "Young Lions" herum. In der 120. Minute hatte Merlin Röhl dann nochmal die Gelegenheit. Doch wie schon Nebel in der regulären Spielzeit traf auch der Freiburger nur die Latte. Deutschland im Alu-Pech!
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Kurz danach war Schluss: Mittelfeld-Motor Rocco Reitz sank direkt nach dem Pfiff zu Boden, völlig entkräftet und ernüchtert.
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Auch Bright Arrey-Mbi war untröstlich, ...
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... genauso wie Woltemade, der neben den jubelnden frischgebackenen Europameistern aus England zu Boden ging. Am Ende wurde der Stürmer mit sechs Treffern Torschützenkönig des Turniers. Es dürfte ein schwacher Trost für ihn sein.
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"Die Mannschaft hat heute bis zum Schluss dran geglaubt und gekämpft", sagte DFB-Trainer Di Salvo bei Sat.1: "Dann noch unsere Lattenschüsse in der 90. und 120. Minute – der Fußballgott war heute nicht auf unserer Seite." Man habe in der ersten Halbzeit "überhaupt keinen Zugriff" auf die Spieler gehabt, analysierte der Coach mit Blick auf den frühen 0:2-Rückstand. Di Salvos Mannschaft bewies aber eine Riesenmoral. "Die Mannschaft ist traurig, aber ich kann ihr keinen Vorwurf machen."
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"Aktuell ist sehr viel Leere und wenig Stolz", bilanzierte Verteidiger Tim Oermann. Man habe nicht das "beste Gesicht" der Mannschaft gezeigt.
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Mittelfeld-Antreiber Rocco Reitz sagte: "Wir haben ein richtig gutes Turnier gespielt, aber das ist jetzt extrem bitter." Immerhin wartet auf ihn jetzt ein freudiges Ereignis: Er heiratet am Wochenende Laura Pflipsen, die Tochter von Ex-Nationalspieler Karlheinz Pflipsen. Reitz bei Sat.1: "Ich hoffe, das lenkt mich ein bisschen ab."
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Den Titel "hätte diese begeisternde Mannschaft wirklich verdient gehabt", sagte Nagelsmann nach dem Spiel. "Der mutige, offensive, leidenschaftliche Fußball hat mir sehr gut gefallen." Völler sprach davon, wie "brutal" es ist, "wenn man im Finale den letzten Schritt zum Titel nicht gehen kann". Für ihn zählt aber die Erfahrung, von der "unsere U21-Nationalspieler trotz der bitteren Finalniederlage nach Verlängerung ihre gesamte Karriere lang profitieren".
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Am Ende jubelten also die Engländer mit der EM-Trophäe. Ein bitterer Abend für die deutsche U21, der dennoch Hoffnung macht. Denn eines hat das Turnier in der Slowakei gezeigt: Der deutsche Fußball hat vielversprechende junge Spieler in seinen Reihen.