Berlin/Singapur - Wasserspringerin Lena Hentschel sieht die Rückkehr russischer Sportler auf die WM-Bühne positiv. "Ich persönlich finde es sportlich nicht schlecht, dass die Russen wieder dabei sind - dass wir in den Dialog gehen und das Sport diese verbindende Wirkung hat", sagte die Olympia-Bronzegewinnerin von 2021 in einer Medienrunde. "Wir sind keine Politiker, wir sind Sportler. Und auch bei diesem Thema zählt am Ende die Leistung, und dann werden wir sehen, wer auf dem Podium steht."
Anders als noch zuletzt bei den Europameisterschaften sind bei den Weltmeisterschaften in Singapur, die für die Wasserspringer am 26. Juli beginnen, wieder russische Athletinnen und Athleten zugelassen. Sie starten unter neutraler Flagge.
Bundestrainer erwartet starke Konkurrenz
"Wir sind alle nicht dumm. Wir wissen, was in der Welt abgeht. Wir wissen, was im Angriffskrieg zwischen Russland und der Ukraine passiert gerade", sagte Hentschel. "Auf der anderen Seite sagen wir auch sehr, sehr oft: Sport ist nicht politisch. Natürlich kann man das nicht komplett ausschließen. Am Ende sind die, die nichts mit dem Militär zu tun haben und die sich nicht für das Regime aussprechen, für uns Sportler wie jeder andere. Und am Ende zählt bei uns die Leistung."
Bei Weltmeisterschaften der Springer waren russische Sportler zuletzt 2019 dabei. Damals belegten sie im Medaillenspiegel den dritten Platz. "Für uns macht es das natürlich nicht leichter, weil die Russen können alle gut springen. Das wissen wir", sagte Bundestrainer Christoph Bohm.
Er ergänzte: "Ich freue mich, wenn sie dabei sind. Das macht den Wettkampf attraktiver und wir können zeigen, dass wir auch die Russen nach wie vor schlagen können in der ein oder anderen Disziplin. Aber das macht das Weltgeschehen auch nicht einfacher und besser." © Deutsche Presse-Agentur