• 13:01 Uhr: ➤ BVB-Profi schießt Brasilien ins Olympia-Finale
  • 14:56 Uhr: Der persönliche Olympia-Rekord einer deutschen Sport-Legende
  • 11:14 Uhr: Auch Fabian Hambüchen litt unter mentalen Problemen
  • 08:09 Uhr: Fall Timanowskaja: IOC leitet förmliche Untersuchung ein

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➤ Bundesliga-Profi schießt Brasilien ins Olympia-Endspiel

Die Fußballer von Olympiasieger Brasilien stehen fünf Jahre nach dem Heimtriumph in Rio erneut im Finale der Sommerspiele. Das Team um den 38-jährigen Routinier Dani Alves mühte sich im enttäuschenden ersten Halbfinale in Tokio zu einem 4:1 (0:0) im Elfmeterschießen gegen Mexiko. Der 19-jährige Dortmunder Reinier sorgte mit seinem Strafstoß für die Entscheidung. Sein Kub Borussia Dortmund gratulierte mit einem Tweet.

Im Endspiel treffen die Brasilianer, die im ersten Turnierspiel Deutschland mit 4:2 besiegt hatten am Samstag (13:30 Uhr MESZ) auf Gastgeber Japan oder Spanien. Brasilien hatte sich 2016 im Finale im Elfmeterschießen gegen die deutsche Mannschaft durchgesetzt.

Die weiteren Olympia-News des Tages:

Legende Paul Schockemöhle ist zum zwölften Mal bei Olympia dabei

14:56 Uhr: Paul Schockemöhle ist auf seine Art ein Rekord-Olympionike. Zum zwölften Mal ist der Pferdehändler aus Mühlen nach eigener Zählung bei Olympischen Spielen. Der 76-Jährige war als Pferdepfleger, als Reiter und zuletzt häufiger als Trainer dabei. In Tokio trägt er wie vor fünf Jahren in Rio de Janeiro eine rote japanische Trainingsjacke und sieht damit deutlich besser aus als in London. 2012 war Schockemöhle Coach der Ukraine, trug einen kunterbunten Anzug und sagte damals: "Ich weiß, ich sehe aus wie ein Papagei."

Auch Saudi-Arabien und Südkorea hat Schockemöhle schon bei Olympia gecoacht, seit ein paar Jahren nun kümmert er sich um die Japaner. Und am ersten Wettkampftag blieben seine drei Reiter in Tokio ohne Abwurf, nur Eiken Sato hatte einen Zeitfehler.

Hambüchen litt wie Biles an mentalen Problemen

11:14 Uhr: Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen hat nach eigener Aussage unter dem gleichen Problem gelitten wie Turn-Superstar Simone Biles und davor gewarnt, das auf die leichte Schulter zu nehmen. Die viermalige Olympiasiegerin aus den USA habe mit einem sogenannten Schraubentick zu kämpfen, sagte der 33-Jährige dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Dienstag). "Ich hatte das Problem 2014 selbst", erklärte Hambüchen.

Er habe damals das Gefühl für die Grundlagen verloren. "Wenn jedoch bei Schrauben das Gefühl für Raum und Zeit verloren geht, kann es schnell gefährlich werden", sagte er und fügte an: "Man muss es so drastisch sagen: Beim Turnen kann es um Leben und Tod gehen." Dabei erinnerte er an den schweren Trainingssturz beim Sprung von Ronny Ziesmer (Cottbus) 2004, der seitdem querschnittsgelähmt ist.

Simone Biles hatte bei den Olympischen Spielen in Tokio das Mannschafts-Finale abgebrochen und anschließend ihren mentalen Probleme öffentlich gemacht. In der teilweise in Frage/Antwort-Form verfassten Story bei Instagram hatte sie über sogenannte "Twisties" geschrieben. Danach sagte sie die Starts im Mehrkampf, am Boden, im Sprung und am Stufenbarren ab.

Dass die 24-Jährige zum Abschluss der Turn-Wettbewerbe am Schwebebalken dabei ist, ist nach Meinung von Fabian Hambüchen nachvollziehbar. "Dort sind nur beim Abgang Schrauben notwendig – ein hoffentlich überschaubares Risiko", sagte der Reck-Olympiasieger von Rio de Janeiro 2016.

Fall Timanowskaja: IOC leitet förmliche Untersuchung ein

08:08 Uhr: Im Fall der belarussischen Tokio-Teilnehmerin Kristina Timanowskaja hat das Internationale Olympische Komitee eine förmliche Untersuchung eingeleitet. "Wir müssen alle Tatsachen feststellen und alle Beteiligten anhören, bevor wir weitere Maßnahmen ergreifen", sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Dienstag. Die Sprinterin aus Belarus (Weißrussland) war laut der Opposition ihres Landes einer drohenden Entführung aus Japan entkommen. Sie erhielt inzwischen in der polnischen Botschaft in Tokio ein humanitäres Visum und soll in Kürze nach Warschau ausreisen.

Das IOC hatte eine Stellungnahme des Belarussischen Olympischen Komitees angefordert, die Frist lief laut Adams am Dienstag ab. Wann das IOC seine Ermittlungen abschließen werde, wollte der IOC-Sprecher nicht sagen. "Diese Dinge brauchen Zeit. Wir müssen der Sache auf den Grund gehen", sagte er. Zuvor hatten Sportlervereinigungen wie Athleten Deutschland und Global Athlete eine Sperre für das NOK von Belarus gefordert.

Timanowskaja habe dem IOC in mehreren Gesprächen versichert, sie fühle sich "sicher und geschützt", sagte Adams. Die 24-Jährige befinde sich an einem sicheren Ort. Das IOC habe auch das Nationale Olympische Komitee Polens mit der Frage kontaktiert, wie man Timanowskaja in Zukunft unterstützen könne. "Unsere allererste und oberste Priorität ist die Sicherheit der Athleten", sagte Adams. Die Vorgehensweise des IOC solle nicht nur belarussische Sportler, sondern alle Athleten darin bestärken, dass sie beim Dachverband mit ihren Sorgen auf offene Ohren stoßen.

Politische Botschaft? Mao-Anstecker ruft IOC auf den Plan

Wegen des Tragens von Ansteckern mit einem Bild von Mao Tsetung hat das IOC zwei chinesische Bahnrad-Olympiasiegerinnen im Visier. Weil die Teamsprint-Gewinnerinnen Bao Shanju und Zhong Tianshi auf dem Siegerpodium bei den Tokio-Spielen einen Pin mit dem Konterfei des kommunistischen Revolutionärs auf ihrem Trainingsanzug trugen, forderte das Internationale Olympische Komitee eine Stellungnahme von Chinas Team an. "Wir prüfen die Sache", sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Dienstag.

Auch nach der Modifizierung der Regel 50 der olympischen Charta sind den Athleten politische Botschaften auf dem Siegerpodest verboten. Gegen diese Bestimmung könnten die beiden Chinesinnen verstoßen haben. Bao Shanju und Zhong Tianshi hatten am Montag beim Teamsprint im Velodrom von Izu das Finale gegen das deutsche Duo Lea Sophie Friedrich und Emma Hinze gewonnen.

Keine Schweigeminute für Hiroshima-Opfer - Kritik an Bach

06:27 Uhr: Während der Olympischen Spiele in Tokio wird es keine Schweigeminute für die Opfer des Atombombenabwurfs auf die japanische Stadt Hiroshima geben. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) entschied, entgegen der offiziellen Bitte Hiroshimas die Athleten und anderen Teilnehmer der Spiele nicht aufzurufen, eine Schweigeminute einzulegen. IOC-Chef Thomas Bach habe dem Bürgermeister Hiroshimas einen Brief geschrieben, sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Dienstag. Bach hatte vor Beginn der Spiele Hiroshima einen umstrittenen Besuch abgestattet und im Friedenspark einen Kranz niedergelegt sowie für die Opfer des Atombombenabwurfs 1945 eine Schweigeminute gehalten.

Hiroshima hatte das IOC aufgerufen, am Freitag, dem 76. Jahrestag des Atombombenabwurfs, um 08.15 Uhr Ortszeit eine Schweigeminute während der Spiele anzusetzen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der US-Bomber Enola Gay an jenem Tag im Jahr 1945 die erste im Krieg eingesetzte Atombombe mit dem Namen "Little Boy" über der Stadt im Westen des Landes abgeworfen. Schätzungsweise 140 000 Menschen starben, mehr als die Hälfte sofort. Drei Tage später warfen die Amerikaner eine zweite Atombombe über Nagasaki ab. Kurz danach kapitulierte Japan. Hiroshima ist heute ein weltweites Symbol für Krieg und für Frieden.

Viele in Hiroshima fühlten sich nach der Absage durch das IOC von Thomas Bach "betrogen", schrieb die japanische Tageszeitung "Asahi Shimbun", die Sponsor der Spiele ist. Viele Bürger hätten gedacht, dass Bachs Erfahrung bei seinem kürzlichen Besuch in Hiroshima bedeutend genug für das IOC wäre, der Forderung der Stadt nach einer Schweigeminute während der Spiele nachzukommen. IOC-Sprecher Adams sagte dazu, dass es bei der Abschlussfeier am Sonntag ein Segment geben werde, wo an die Opfer von Tragödien wie in Hiroshima gedacht werde. Olympische Spiele generell seien eine der größten Ausdrucksweisen von globalem Frieden in der Welt, so der Sprecher.

Mehr Informationen zu Olympia:

Das Olympia-Tagebuch vom 2. August zum Nachlesen

Mit Material der dpa, afp und sid
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