• Bei den Alpinen bleibt Österreich auf der Erfolgsspur und auch die Nordischen haben Grund zur Freude.
  • Greiderers großer Kampf wird mit Edelmetall belohnt.
  • Und dann kamen noch Steu/Koller in der Rodelbahn.

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Ski alpin, Slalom der Frauen:

Was für ein Rennen, was für eine enge Entscheidung! Katharina Liensberger schien nach dem ersten Lauf und Platz sieben schon fast raus aus dem Medaillenrennen, dann ging die Vorarlbergerin im zweiten Durchgang aber all in und riskierte alles. Liensberger raste auf Rang zwei hinter der großen Favoritin Petra Vlhova, die nach dem ersten Lauf sogar noch einen Rang schlechter platziert war.

Und dann begann das große Zittern. Sechs Läuferinnen musste Liensberger noch abwarten, am nächsten kam ihr die Schweizerin Wendy Holdener, die nur vier Hundertstel entfernt war. Als die Deutsche Lena Dürr, nach dem ersten Lauf noch Erste, am Ende auch noch elf Hundertstelsekunden hinter Liensberger blieb und damit eine Medaille komplett verpasste, war die Aufholjagd perfekt.

Zwar verpasste Liensberger gegenüber Vlhova die Goldmedaille um schlappe 0,08 Sekunden, trotzdem war die Freude über die erste Medaille bei Olympischen Spielen groß. "Ich bin superhappy und dankbar. Das ist für meinen Opa, den ich verloren habe - die Saison ist auch für ihn. Es war heute sehr schwierig. Ich wusste, wie die Voraussetzungen waren nach diesem Jahr. Ich war nach der letzten Saison nicht sicher, was ich erreichen kann. Mir bedeutet das so viel", sagt Liensberger im "ORF".

Für die anderen ÖSV-Stars wurde es ein gebrauchter Tag. Katharina Huber fuhr deutlich zu verhalten, landete am Ende auf Platz zwölf außerhalb der Top Ten. Katharina Gallhuber war ganz ordentlich unterwegs, leistete sich im Zielhang aber noch einen krassen Fehler und fiel zurück auf Platz 14.

Und Katharina Truppe schied in ihrer Parade-Disziplin schon im ersten Durchgang aus. Nach dem Blech-Platz im Riesentorlauf die zweite große Enttäuschung für Truppe - wie übrigens auch für die turmhohe Favoritin Michaela Shiffrin. Die schied wie schon im Riesentorlauf schnell aus und bleibt weiter ohne Medaille bei diesen Spielen.

Nordische Kombination, Einzel der Herren:

Was für ein Rennen, was für ein Kampf! Und am Ende stand die Bronzemedaille für Lukas Greiderer.

Der 28-Jährige musste auf den zehn Kilometern leiden wie noch nie, schlug sich immer wieder auf die Schenkel, die offenbar schon nach fünf, sechs Kilometern blau waren. Aber Greiderer biss sich im Zweikampf mit dem vermeintlichen Sieger Johannes Rydzek so richtig in das Rennen - und hatte dann bei der Attacke der Läufer von hinten anders als Rydzek noch genug Reserven.

Der Deutsche Vinzenz Geiger und der Norweger Joergen Graabak flogen am letzten Anstieg förmlich an Rydzek und Greiderer vorbei. Der hing sich aber an das Führungs-Duo und rettete seinen kleinen Vorsprung vor Johannes Lamperter ins Ziel.

Lamparter hatte sich in Abwesenheit des im Weltcup überragenden Jarl Magnus Riiber und des Deutschen Eric Frenzel sicherlich mehr ausgerechnet als nur den Blech-Platz vier. Franz-Joseph Rehrl verteidigte Platz sieben nach dem Springen beinahe und wurde am Ende Neunter. Martin Fritz komplettierte das hervorragende ÖSV-Ergebnis.

"Es war das härteste Rennen meines Lebens. Ich hab mir gesagt: Jetzt lauf ich, bis ich nicht mehr kann. Mit der Kälte ist sehr hart - es fahrt überall rein", sagt Greiderer im "ORF".

"Dass es nicht mehr geht, habe ich mir auf der Loipe auch schon gedacht. Ich hab mir am Schluss schon gedacht, dass sich eine Medaille ausgeht. Aber dann sind der Vinzenz und der Joergen dahergebraust - das hat keiner auf der Strecke gesagt. Ich hab dann nur probiert, irgendwie dranzubleiben und dann habe ich die Bronzemedaille geholt."

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Rodeln, Doppelsitzer der Herren:

Thomas Steu und Lorenz Koller haben sich in der Hochgeschwindigkeitsbahn im Yanqing National Sliding Center Bronze errodelt!

Das österreichische Duo musste sich nach zwei bärenstarken Läufen nur den deutschen Dominatoren Tobias Wendl und Tobias Arlt, sowie Toni Eggert und Sascha Benecken geschlagen geben. Für Wendl/Arlt war es das dritte Gold in Folge bei Olympischen Spielen.

Mit Platz drei endete für Thomas Steu eine regelrechte Pechsträhne. Der Pilot hatte zuletzt bei Großereignissen immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, bei den Spielen vor vier Jahren verletzte sich Steu an der Fußwurzel. Und nun dann doch die Erlösung mit Bronze!

Etwas mehr als eine halbe Sekunde fehlte am Ende für Gold, auf den Silberrang waren es gute vier Zehntel.

Snowboard Cross der Damen:

Nichts war es mit einem Top-Resultat für Pia Zerhold. Die einzige österreichische Fahrerin in den Finals schied bereits in ihrem Achtelfinal-Run aus.

Siegerin wurde die US-Amerikanerin Lindsey Jacobellis, die damit ihr zwölf Jahre altes Trauma endlich besiegte. 2006 in Turin war Jacobellis als Führende nach einer unnötigen Showeinlage am letzten Sprung gestürzt und hatte Gold verloren. Nun hat es die mittlerweile 36-Jährige also doch noch gepackt.

Und sonst noch?

Im erstmals ausgetragenen Big-Air-Contest der Ski Freestyler holte sich der Norweger Birk Ruud die Goldmedaille. Der 21-Jährige sprang die Konkurrenz dabei förmlich in Grund und Boden. Zweiter wurde Colby Stevenson (USA) vor dem Schweden Henrik Harlaut. In den Finals war kein Österreicher vertreten.

In den Shorttrack-Vorrunden und bei der Entscheidung über 1.500 Meter bei den Herren waren keine österreichischen Athleten am Start. Sieger wurde der Koreaner Daehoen Hwang.

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