Der Weltranglistendritte Alexander Zverev musste sich in der ersten Runde Arthur Rinderknech - Nummer 72 der Weltrangliste - geschlagen geben. Topstar Jannik Sinner gewann klar gegen seinen Landsmann Luca Nordi.
Der Franzose Arthur Rinderknech hat am Dienstag für die erste Sensation der diesjährigen All England Tennis Championships in Wimbledon gesorgt. Nach insgesamt 4:40 Stunden besiegelte der 29-jährige Franzose mit einem 7:6(3),6:7(8),6:3,6:7(5),6:4 das Aus des Weltranglisten-Dritten
Das Match von Rinderknech gegen Zverev sorgte da für weit mehr Gesprächsstoff. Es war am Montagabend bei 1:1-Sätzen abgebrochen worden, die Fortsetzung blieb dramatisch. Am Ende konnte Rinderknech sein Glück kaum fassen. "Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Meine Beine zittern immer noch, ich bin einfach froh, dass das Match vorbei ist", sagte der Weltranglisten-72. nach seinem bisher größten Sieg.
Zverevs erstes Auftakt-Aus bei Major seit 2019
"Es ist mein erster Sieg gegen einen Top-5-Mann im größten Stadion der Welt vor meiner Familie", so Rinderknech, der sich gerade erst in Paris Lucas Pouille für die Rasensaison als Coach geangelt hatte. Für Zverev blieb die Erkenntnis, dass er seine erste Erstrundenniederlage bei einem Major seit Wimbledon vor sechs Jahren erlitten hat.
Fritz gewann Fortsetzung, Musetti out
Der als Nummer fünf gesetzte US-Amerikaner Taylor Fritz gewann seine Auftaktpartie, die am Vorabend wegen der Sperrstunde von Wimbledon beim Stand von 2:2-Sätzen abgebrochen worden war. Mit 6:7(6),6:7(8),6:4,7:6(6),6:4 verhinderte der 27-Jährige das frühe Aus gegen den Franzosen Giovanni Mpetshi Perricard. "Es war ein verrücktes Match, ich dachte schon, dass es im vierten Satz für mich vorbei ist", sagte Fritz. Mit 246 Kilometern pro Stunde stellte Mpetshi Perricard einen Aufschlagrekord in der Geschichte Wimbledons auf. Fritz hatte den Kracher übrigens parieren können und dann den Punkt gemacht.
Ausgeschieden ist hingegen auch schon der Vorjahreshalbfinalist bei den Männern. Lorenzo Musetti unterlag dem georgischen Qualifikanten Nikolos Basilaschwili mit 2:6,6:4,5:7,1:6. Zuvor waren mit dem Russen Daniil Medwedew und dem Dänen Holger Rune zwei weitere Top-Ten-Spieler gleich in Runde eins gescheitert, womit vorerst vier Spieler aus diesem Kreis Zuschauer sind.
Bei Frauen Pegula (3) und Zheng (5) draußen
Die Überraschungen machten am Dienstag auch bei den Frauen die Runde: So musste sich die als Nummer 3 gesetzte US-Amerikanerin Jessica Pegula der Italienerin Elisabetta Cocciaretto sang- und klanglos 2:6,3:6 beugen. Auch die als Nummer fünf gereihte Chinesin Zheng Qinwen kann schon die Koffer packen. Die Olympiasiegerin 2024 unterlag der Tschechin Katerina Siniakova 5:7,6:4,1:6.
Mirra Andrejewa (RUS-7), Iga Swiatek (POL-8) und Emma Navarro (USA-10) kamen allesamt mit klaren Zwei-Satz-Siegen weiter. Letztere beendete die Wimbledon-Karriere der zweifachen Siegerin Petra Kvitova. "Dieser Platz hat sehr spezielle Erinnerungen für mich. Ich werde Wimbledon und Tennis vermissen, aber ich bin bereit, für das nächste Kapitel", sagte die Tschechin. Nach den US Open wird die 35-Jährige ihren Schläger ins Eck stellen. (APA/bearbeitet von cgo)