Taylor Fritz steht in Wimbledon zum ersten Mal unter den letzten Vier. Dort erwartet ihn mit Carlos Alcaraz jetzt ein ganz dicker Brocken.

Mehr Tennis-News

Tennisprofi Taylor Fritz hat sich von einer erneuten Panne des Hawk-Eyes in Wimbledon nicht aus der Ruhe bringen lassen und darf weiter von seinem ersten Grand-Slam-Titel träumen. Der Weltranglistenfünfte aus den USA setzte sich 6:3, 6:4, 1:6, 7:6 (7:4) gegen den Russen Karen Chatschanow durch, damit zog er zum ersten Mal ins Halbfinale des Rasenklassikers ein.

Carlos Alcaraz souverän ins Wimbledon-Halbfinale - dort wartet Taylor Fritz

Dort wartet nun ein Duell mit Topfavorit Carlos Alcaraz, der im Anschluss souverän 6:2, 6:3, 6:3 gegen den Briten Cameron Norrie gewann. Für Alcaraz war es bereits der 23. Sieg in Folge. "Er spielt super. Die Rasen-Saison ist für ihn sehr erfolgreich. Ich muss für diesen Kampf bereit sein", sagte Alcaraz über Fritz und fügte an: "Ich versuche, das gleiche Level wie heute zu spielen. Dann habe ich eine Chance. Jetzt will ich erstmal den Moment genießen." Zur Ablenkung wolle er einmal mehr Golf spielen, sagte Alcaraz.

Der 22-Jährige jagt seinen insgesamt sechsten Grand-Slam-Titel und den zweiten in Folge - vor vier Wochen hatte er ein episches French-Open-Finale in fünf Sätzen gegen den Italiener Jannik Sinner gewonnen. Er kann der erst fünfte Mann in der Open Era (seit 1968) werden, der drei Wimbledon-Titel in Folge gewinnt.

Technik in Wimbledon sorgt erneut für Ärger

Für Ärger sorgte bei Fritz' Sieg einmal mehr die Technik. Die schwedische Schiedsrichterin Louise Azemar Engzell musste einen Punkt im Eröffnungsspiel des vierten Satzes auf Court One abbrechen, als fälschlicherweise "Fehler" angezeigt wurde, nachdem eine Vorhand von Fritz weit innerhalb der Grundlinie gelandet war.

"Die Aufschlagbewegung des Spielers begann, während der BBG (Balljunge oder -mädchen, d. Red.) noch am Netz entlang lief, und deshalb erkannte das System den Beginn des Punktes nicht", hieß es in einer Erklärung des All England Club: "Die Stuhlschiedsrichterin ordnete daher an, den Punkt zu wiederholen."

Fritz: "Großartiges Gefühl, im Halbfinale zu sein"

Bereits im Achtelfinalmatch zwischen der Britin Sonay Kartal und der Russin Anastassija Pawljutschenkowa hatte ein "menschlicher Fehler" für das zeitweise Versagen des Hawk-Eyes gesorgt. Im Anschluss sahen sich die Turnierorganisatoren gezwungen, sich zu entschuldigen und eine Änderung am System vorzunehmen, um weitere Probleme zu vermeiden. In Wimbledon kommen erstmals in der langen Turniergeschichte keine Linienrichter zum Einsatz. Durch das Electronic Line Calling System sollen Diskussionen um Millimeter-Entscheidungen eigentlich vermieden werden.

"Es ist ein großartiges Gefühl, im Halbfinale zu sein, ich bin sehr froh", sagte Fritz, der nach 2:35 Stunden seinen ersten Matchball verwandelte: "Meine Karriere hat sich in den vergangenen Jahren toll entwickelt."

Im Vorjahr hatte der Stuttgart- und Eastbourne-Champion Fritz im Achtelfinale Deutschlands Nummer eins Alexander Zverev aus dem Turnier geworfen. 2025 offenbarte er in Wimbledon bislang durchaus einige Probleme und musste bereits zweimal über fünf Sätze gehen. Fritz' bisher bestes Grand-Slam-Ergebnis ist der Finaleinzug bei den US-Open 2024. (sid/bearbeitet von mt)