Schon vor dem Saisonstart gibt es in der Icon League Zwist. Weil die Liga einen neuen Sponsor hat, ziehen sich ein ganzes Team und ein Teamchef zurück.
In wenigen Tagen geht die Icon League in ihre neue Spielzeit. Erstmals wird die Kleinfeld-Hallenliga, die
Die vom langjährigen YouTuber und Streamer Mert gegründete Mannschaft Istanbul United sagte ihre Teilnahme kurzfristig ab. Zudem verlässt mir Bilal Kamerieh der Teamkapitän von B2B United die Icon League.
Beide gingen aus dem gleichen Grund: wegen des neuen Sponsors. Denn der neue sogenannte "Hydration Partner" der Icon League heißt in diesem Jahr Coca Cola. Dem amerikanischen Getränkekonzern wird vorgeworfen, im Nahostkrieg Partei für Israel zu ergreifen. So soll Coca Cola in den von Israel besetzten Gebieten einen Franchisepartner haben. In vielen muslimischen Ländern ist die Marke deshalb tabu, auch die in Deutschland als antisemitisch eingestufte Organisation BDS rief zum Boykott auf.
Mert und Kamerieh teilen die Ansichten der Coca-Cola-Gegner. "Wir haben als Team alle Argumente angehört und versucht, professionell zu bleiben, indem wir mögliche Lösungsansätze und Vorschläge abgewartet haben. Doch nun sind wir an einem Punkt angekommen, an dem wir nicht länger still bleiben können. Unsere Werte, unsere Haltung und unser Mitgefühl wiegen schwerer als jede Chance auf sportliche oder mediale Erfolge", erklärte Mert den Ausstieg in einer Stellungnahme am Sonntag.
"Ich kann nicht jede Woche mit dieser Community, die ein großer Schlüssel ist zu einer muslimischen, türkischen Welt, Werbung machen für etwas, gegen das die Community ist und gegen das ich auch bin."
Mert erklärt Entscheidung
In einem Stream äußerte sich der Influencer ausführlicher zu den Geschehnissen. Dort erklärte er, dem Ligachef Nerlich schon frühzeitig mitgeteilt zu haben, bei einem Sponsoring von Coca Cola nicht an der Liga teilnehmen zu können. "Ich kann nicht jede Woche mit dieser Community, die ein großer Schlüssel ist zu einer muslimischen, türkischen Welt, Werbung machen für etwas, gegen das die Community ist und gegen das ich auch bin", begründete Mert die Entscheidung. Geplant war, mit dem aus Berlin stammenden türkischen Ex-Nationalspieler Hasan Ali Kaldirim in der Liga anzutreten.
Während die kurze Geschichte von Istanbul United in der Liga damit quasi schon wieder beendet ist, bleibt das Team B2B in der neuen Spielzeit weiter vertreten. Nach dem Ausstieg von Kamerieh bleibt hier aber nur noch Fußballprofi Benjamin Henrichs als einziger Teamchef übrig. "Aus moralischen und ethischen Gründen kann ich es leider nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren. Ich werde das Amt als Team Captain von B2B United niederlegen", hatte Kamerieh bei Instagram erklärt.
Kleindienst-Team muss unfreiwillig gehen
Hinzu kommt der von der Icon League selbst forcierte Abschied des FK Motor Neufünfland. Das Team, das mit Rapper Finch, Nationalspieler
Die Icon League selbst sprach zunächst von einer einvernehmlichen Entscheidung, das Team selbst hatte eine andere Meinung: "Um es direkt ganz klar zu sagen: Wir wollten nicht gehen, wir wurden gegangen", sagte Rapper Finch dort. Und Kleindienst betonte: "Wir hatten alle Bock auf diese Challenge, die uns in dem Sinne leider genommen wurde."
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Die Liga hat die neuerlichen Abschiede zur Kenntnis genommen. "Wir bedauern den Rückzug einzelner Team Heads aus der Icon League sehr, respektieren jedoch ihre Entscheidung", heißt es in einer Mitteilung auf der Website der Icon League. Wer jetzt kurzfristig noch als Ersatz einspringen soll oder ob die Liga mit reduzierter Teamanzahl in die Saison startet, wird nicht benannt.