Der Fall Julia Simon beschäftigt seit Ende September 2022 das französische Biathlon-Team. Und nun auch das Gericht. Es gibt einen Betrugsvorwurf gegen die Weltmeisterin, den sie bestreitet.
Berlin - Die Kreditkartenaffäre um die französische Biathlon-Weltmeisterin
Der zehnmaligen Weltmeisterin wird vorgeworfen, dass sie ihrer Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet (29) sowie einem weiteren Mitglied des Stabs der französischen Nationalmannschaft Kreditkarten gestohlen und damit im Sommer 2022 im Internet eingekauft haben soll.
Der Betrugsvorwurf war intern Ende September 2022 aufgekommen. Braisaz-Bouchet erstattete im Frühsommer 2023 Anzeige. Simon, die alle Vorwürfe vehement bestreitet, wurde deswegen im Jahr 2023 zwischenzeitlich vom Mannschaftstraining ausgeschlossen, im Oktober wurde sie gar kurz in polizeiliches Gewahrsam genommen.
Angeklagte bringt Identitätsdiebstahl als Entlastung an
Simon bestätigte, dass es drei identische Käufe gegeben habe. Das sei aber eher ein Hinweis, dass etwas mit den gegen sie erhobenen Vorwürfen nicht stimme und sie mutmaßlich selbst Opfer von Betrügern geworden sei. Deswegen erstattete sie Anzeige wegen Identitätsdiebstahls. Diese Version glauben die Ankläger aber offenbar nicht.
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Die unabhängige nationale Disziplinarkommission des französischen Skiverbandes hatte sich bereits im Frühjahr 2023 mit "internen Vorgängen in der französischen Biathlonmannschaft" befasst. Laut Verband wird man sich nach einem Urteil gegen Simon zu möglichen eigenen Konsequenzen äußern. © Deutsche Presse-Agentur