Die olympischen Bob-, Rodel- und Skeleton-Wettbewerbe stehen bereits mehr als zwei Jahre vor Beginn der Winterspiele in Mailand und Cortina d'Ampezzo im Rampenlicht. Auf welcher Bahn sie ausgetragen werden sollen, entzweit das Gastgeberland und das IOC. Italiens Regierung lässt nicht mit sich reden.

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Die Bob-, Rodel- und Skeleton-Wettbewerbe bei den Olympischen Winterspielen in zwei Jahren werden nach Angaben der italienischen Regierung auf jeden Fall in Italien stattfinden. Dies kündigte Außenminister Antonio Tajani in Rom an. "Es ist nicht akzeptabel, dass die Rennen außerhalb Italiens sind", erklärte Tajani auf der Plattform X (früher: Twitter).

Der Minister ließ jedoch weiterhin offen, ob die Wettbewerbe in Cortina oder in Cesana ausgetragen werden. Die Winterspiele 2026 wurden an Mailand und Cortina d'Ampezzo vergeben.

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Die Organisatoren haben bislang auch aufgrund der hohen Kosten noch keinen Eiskanal präsentiert, in dem die Wettbewerbe stattfinden. Zuletzt hatte die italienische Vergabekommission grünes Licht für den Neubau der Bob- und Rodelbahn in Cortina gegeben. Die Kosten werden sich nach bisherigen Angaben auf 81 Millionen Euro belaufen. Das Organisationskomitee machte deutlich, dass Cortina vorne liegt. Eine weitere Option wäre die Renovierung der seit 2011 stillgelegten Strecke der Turin-Spiele 2006 in Cesana. Dies würde aber wahrscheinlich noch teurer.

Das IOC stellt sich gegen die Pläne der italienischen Regierung

Das Internationale Olympische Komitee hat sich gegen den Neubau ausgesprochen und will die Rennen auf einer bereits bestehenden Bahn außerhalb des Gastgeberlands abhalten - zum ersten Mal in der mehr als 100-jährigen Geschichte Olympischer Winterspiele. Als Favorit in einem solchen Fall gilt Innsbruck-Igls in Österreich.

Auch der deutsche Bob- und Schlittensportverbandes (BSD) hat grundsätzlich seine Bereitschaft erklärt, als Gastgeber einzuspringen. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Schwab würde es aber gerne sehen, wenn die Olympia-Medaillen 2026 in Italien vergeben würden. "Es wäre einmalig im olympischen Geschehen, dass ein Rennen aus dem Olympia-Programm ausgelagert wird und woanders stattfindet. Wir wären dann kein richtiger Teil der Olympischen Spiele mehr", sagte Schwab. (dpa/hau)

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