Nach der Ausladung des Rappers Chefket wegen Antisemitismus-Vorwürfen bricht Jan Böhmermanns gesamtes Konzertprogramm zusammen. Alle gebuchten Künstler erklären sich solidarisch mit dem Musiker und verweigern ihre Auftritte im Berliner Haus der Kulturen der Welt.

Jan Böhmermanns Ausstellung "Die Möglichkeit der Unvernunft" im Berliner Haus der Kulturen der Welt steht ohne Konzerte da. Nachdem der Satiriker das für den 7. Oktober geplante Konzert des Rappers Chefket nach massiver Kritik von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer abgesagt hatte, zogen sich sämtliche anderen gebuchten Musiker aus Solidarität zurück.

Weimer hatte die geplante Veranstaltung mit Chefket scharf kritisiert. Der Rapper trage auf Fotos ein T-Shirt mit einem Motiv des gewünschten Staates Palästina ohne Israel, so der Vorwurf. Dieses Motiv sei nach Ansicht der Bundesregierung als antisemitisch zu betrachten.

Jan Böhmermann: Ausstellung ohne Musikprogramm

Die Ausstellung, die bis zum 19. Oktober gezeigt wird, sollte von Konzerten, Shows und Gesprächsrunden begleitet werden. Für den 8. Oktober ist Kulturstaatsminister Weimer selbst als Gesprächsgast angekündigt. Doch das musikalische Rahmenprogramm scheint nun in sich zusammenzufallen. Den Auftakt der Absagen macht das Duo Blumengarten. Die Band erklärte auf Instagram, dass sie sich mit der Situation nicht wohlgefühlt habe. Es folgten Domiziana, Wa22ermann, Akryl, Mine sowie weitere Künstler, die für die kommenden Tage geplant waren.

Musikerin Domiziana nannte das veröffentlichte Statement zur Chefket-Absage in ihrer Instagram-Story "ernüchternd". Allerdings entfernte die Sängerin ihr Statement später wieder aus ihrer Story, wie der "Tagesspiegel" berichtete.

Sängerin Mine: "Keine Möglichkeit, das Konzert guten Gewissens zu spielen"

Auch Sängerin Mine, die ihren Auftritt ebenfalls strich, äußerte sich mit deutlichen Worten in ihrer Instagram-Story. "Unter den aktuellen Umständen sehen wir keine Möglichkeit, das Konzert guten Gewissens zu spielen. Die Lage in Gaza ist entmenschlichend. Der Genozid ist für alle sichtbar", erklärte sie auf Instagram. Sie positioniere sich "klar gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Diskriminierung".

Empfehlungen der Redaktion

In der Mitteilung von Jan Böhmermann und seiner Gruppe Royale sowie dem Haus der Kulturen der Welt (HKW) als Veranstaltungsort hieß es zu der Chefket-Absage. "Wir sehen und hören den Einspruch, insbesondere auch von jüdischer Seite gegen den Konzertabend am 7. Oktober 2025. Diesen Einspruch nehmen wir ernst. Er ist Anlass für uns, die Veranstaltung, deren Integrität wir nicht mehr garantieren können, an diesem Tag abzusagen."

Die klare Haltung von Böhmermann und dem HKW zu Fragen des Antisemitismus sei öffentlich bekannt und hinreichend dokumentiert. "Am zweiten Jahrestag des Terrorangriffs vom 7. Oktober 2023 soll keine von uns präsentierte Veranstaltung daran auch nur den geringsten Zweifel lassen." (bearbeitet von vit)

Dieser Text wurde mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz erstellt. Unsere Redaktion hat ihn geprüft und trägt die inhaltliche Verantwortung. Hier finden Sie Informationen dazu, wie unsere Redaktion mit KI umgeht.

Verwendete Quellen