Anwalt statt amore. Ja, so schnell kann es gehen. Gerade noch als #Juliörg zu den neuen Brangelinas gekürt, canceln die Neo-Lover Julia Klöckner/Jörg Pilawa per Staranwaltsteam jetzt alle Veröffentlichungen privater Bilder.
Die Kapitäne des Liebesdampfers "
Nun ist also erstmal Sendepause für ausufernde Bilderserien im altehrwürdigen Bravo-Foto-Love-Story-Stil, die die hochverpixelten #Juliörg bei gemeinschaftlichen Pärchen-Aktivitäten zeigen. Aufgenommen zumeist aus 300 Meter Entfernung mit etwa 15 Jahre alten Handykameras. Ein klassischer Fall von: erst Love-Story, dann Law-Story.
Aber: Was für Social-Media-Accounts erlaubt ist, muss für Promis doch wohl auch möglich sein, ohne in Häme zu ertrinken. Also: Klöckner und Pilawa haben sich auf "Privat" gestellt. Das ist ihr gutes Recht.
Julia Klöckner war einst Weinkönigin - geheult wird jetzt aber erstmal nur in Redaktionsstuben der Hochglanz-Journaille. Da wird man erst zugeschüttet mit spontanen #Juliörg-Schnappschüssen von Hobby-Paparazzi, und dann darf man die Bilder nicht zeigen. Die Anwälte von #Juliörg sagen, #Juliörg müssten "Berichte über den Umstand der Beziehung hinaus, die in ihre Privatsphäre eingreifen, nicht hinnehmen". Was jetzt erstmal schade ist, aber immerhin die Echtheit von #Juliörg offiziell zementiert.
Weder Julia Klöckner, nebenberuflich Bundestagspräsidentin, noch Jörg Pilawa, Bundestagspräsidentinnenpartner, hatten sich nämlich bisher zu ihrem aktuellen Beziehungsstatus geäußert. Hiermit also: herzlichen Glückwunsch! Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben (na-na-na-na-na-na).
Viele halten eine neue Liebe sogar für noch erfüllender als einen neuen Job. Und das wäre insbesondere für Jörg Pilawa noch mal ein ganz neues Level. Er wechselt ja seine Sender (und damit seine Arbeitgeber) inzwischen schneller, als Julia Klöckner "Nestlé" sagen kann.
Wir alle fühlen den Schmerz, Bergmann!
Interessant für Teilzeitexpertinnen wie mich, die nie Jura studiert haben und deswegen im Konzert der großen Promi-Anwälte stets staunend daneben stehen und sich wundern, warum die Texte von Anwälten immer klingen, als hätte eine mittelgute KI aus der Bedienungsanleitung eines chinesischen Faxgerätes und dem deutschen Strafgesetzbuch ein Kochrezept extrahiert, ist vor allem dieser Hinweis aus der offiziellen Pressemeldung, mit der ihr juristischer Beistand #Juliörg in dieser schweren Phase der jungen, aber penetrant beobachteten Liebe beisteht: "Dies gilt insbesondere für die erfolgten Veröffentlichungen von sog. Paparazzi-Fotos, die unsere Mandanten in rein privaten Momenten zeigen."
Es fasziniert mich, dass Behörden und Anwälte Worte wie "sogenannt" gerne mit "sog." abkürzen. In einem Text mit 1200 Zeichen spart man damit genau fünf. Dafür sieht er dann aber aus, als wäre er in Steno geschrieben. Meine Lieblingsabkürzung ist "evt." für eventuell. Die spart sechs Zeichen (immerhin eines mehr als "sog.") und macht den Text als Bonus auch noch unlesbar.
Aber das ist natürlich nur meine Privatmeinung und hat keinerlei evidenzbasierten Allgemeingültigkeitsanspruch. Das nur sicherheitshalber, falls sich das Wort "eventuell" am Ende auch noch einen Anwalt nimmt.
Gossip Boy & Diana zur Löwen
Na ja, wie auch immer. Tolle News aus dem Promi-Dating-Kosmos gibt es diese Woche glücklicherweise auch aus anderer, unverhoffter Richtung. Offenbar hat sich der amerikanische Schauspieler
Anders ist diese Headline wohl kaum zu erklären: "Ehevertrag oder nicht: Ed Westwick verblüfft Diana zur Löwen". Verblüfft bin auch ich. Oder wussten Sie etwa, dass die beiden heiraten? Ich wusste ja nicht mal, dass die sich kennen. Spektakulär.
Obwohl, eigentlich kein Wunder: Diana zur Löwen ist traditionell für eine blätterwaldaffine amouröse Überraschung gut. Schenkt man nämlich Twitter-Trends Glauben, blickt sie bereits zurück auf eine funkensprühende Romanze mit dem Ed Westwick der CDU: Philipp Amthor.
Ich jedenfalls freue mich sehr für die beiden. Wenn ich mich richtig erinnere, hat es für Ed Westwick (zumindest in Person seines Alter Egos Chuck Bass) am Ende weder mit Blair Waldorf (Leighton Meester) noch mit Raina Thorpe (Tika Sumpter), Vanessa Abrams (Jessica Szohr), Eva Coupeau (Clémence Poésy), Georgina Sparks (Michelle Trachtenberg) oder Jenny Humphrey (Taylor Momsen) funktioniert.
121 Folgen und sechs Staffeln lang erfolgloses Dauergeflirte und dann endlich das Happy End mit Diana zur Löwen. Und auch Deutschlands zweitbekannteste Finanz-Influencerin nach Kim Virginia ("Ich bin Investorenberaterin") hatte zuletzt keine Glückssträhne, was die Nachrichtenlage am Promi-DAX anging.
Erst hagelte es Kritik, als sie ihren immerhin 1,2 Millionen Instagram-Followern ausführlich berichtete, sie würde sich nun in die Hände eines Egg-Freezing-Unternehmens begeben, um sich Eizellen entnehmen und für eine eventuelle spätere Verwendung einfrieren zu lassen.
Wobei sie versehentlich vergessen hatte, zu erwähnen, dass sie an besagtem Unternehmen beteiligt ist, weswegen die Beiträge vermutlich als Werbung hätten gekennzeichnet werden müssen. Sonst gibt sie gerne Investitionstipps, da kommt man schon mal durcheinander, wenn es plötzlich heißt: Freezing statt Trading.
Worst-Case-Szenario für jeden Torwart: Eck-Freezing
Wer mehr über das Thema Egg-Freezing wissen möchte, dem empfehle ich übrigens das Buch "Das Leben ist kein Kinderwunschkonzert" der begabten Nachwuchsautorin Marie von den Benken. Es erscheint am 10. September im Heyne-Verlag und hat neben Egg-Freezing auch brandheiße News über Lola Weippert, Evelyn Burdecki oder Hannes Jaenicke im sogenannten Gepäck.
Da ich als Verfasserin dieser Kolumne natürlich nichts mit dem Buch zu tun habe, muss dieser Hinweis auch nicht als Werbung gekennzeichnet sein. Von Diana zur Löwen lernen, heißt von den Besten lernen.
Stichwort Gepäck: Schwer zu tragen hatte wie erwähnt zuletzt vor allem Diana zur Löwen. Die Schmähungen im Internet rissen nicht ab. Neben dem Egg-Freezing-Werbekennzeichnungsmalheur entdeckte die gehässige Anti-Community auch noch Zur-Löwen-Sätze wie "Einfach mehr Geld verdienen, als man ausgibt, weil warum soll man nicht alles haben können, wovon man träumt".
Wer also noch keinen Ferrari, Penthouse-Eigenheim und Privatjet hat, dem rief das neue Gossip Girl zu: Verdient einfach mehr. Einfach ein bisschen mehr anstrengen im Beruf. Das funktioniert immer. Und das macht die Ratschläge von Ed Westwicks Zukünftiger eben auch so wertvoll.
Die Headlines der Woche
Fast so wertvoll wie die Lieblingskategorie der knapp 6 Millionen Stammleser dieser Kolumne: der wöchentliche Schnelldurchlauf durch die apartesten Promi-Headlines. Darum ohne weitere Umschweife - hier die Top Ten der aktuellen Kalenderwoche:
1. "Trotz Haftstrafe: Alfons Schuhbeck singt für seine Freunde"
Dabei muss man nicht Jura studiert haben, um zu wissen: Wer mal eine Haftstrafe absolviert hat, der darf eigentlich nicht mehr für seine Freunde singen.
2. "Katy Karrenbauer erinnert sich an Mobbingerfahrung zurück"
Wen sie damals gemobbt hat, verrät der Artikel allerdings nicht.
3. "Raúl Richter findet Patricias Alkoholkonsum bedenklich"
Wer Richter einst im "Sommerhaus der Stars" erlebt hat, der weiß: Mit Urteilen über die Bedenklichkeit anderer Prominenter sollte Raúl Richter womöglich eher konservativ umgehen.
4. "Geheimnis gelüftet: Karoline Herfurth verrät skurrile Macke"
Absolut skurril und für niemanden nachzuvollziehen: Sie kann einfach nicht aufhören, Filme zu drehen.
5. "Ups: Ina Müller unterläuft in ihrer Sendung Namens-Fauxpas"
Ach, na ja, das ist den Besten schon passiert. Sogar Matthias Lanz und Thorsten Gottschalk.
6. "Nach Hochzeit: Logan Paul verkauft 12-Millionen-Euro-Villa"
Berechtigter Einwand: Seit wann darf man überhaupt Häuser heiraten?
7. "Seit seiner Taufe: Yasin Mohamed masturbiert nicht mehr"
Sehr wertvolle Info. Bin schon gespannt, was nach seiner Konfirmation passieren wird.
8. "Heino Ferch: Dieser Reitprofi ist seine Ehefrau"
Aus der Kategorie: Beispieltext, warum Gendern manchmal doch nicht schlecht ist.
9. "Carolin Kebekus ist jetzt Mama: Wer ist der Mann an ihrer Seite?"
Das weiß ich auch nicht, aber ich hoffe, es ist der Vater.
10. "Das ist der Zverev-Schläger, den sich jeder leisten kann"
Für mich fragwürdig, wie hier glorifiziert wird, wenn Stars und Idole für tausende Jugendliche sich wie Mafiabosse verhalten und gewaltbereite Problemlöser anheuern. Da bekommt das Wort "Schlagzeile" eine ganz neue Bedeutung.
Empfehlungen der Redaktion
Weiterhin legal, das darf ich trotz fehlendem Jurastudium zweifelsfrei behaupten, ist die Lektüre dieser Kolumne. Darum freuen wir uns jetzt gemeinsam auf den kommenden Dienstag und lesen uns dann alle hier wieder. Bis dann!