Bill und Tom Kaulitz haben wieder etwas erlebt, und zwar diesmal: Bill und Tom Kaulitz. Auf der Kinoleinwand. Die beiden haben nämlich die Premiere der zweiten Staffel ihrer Netflix-Doku "Kaulitz & Kaulitz" besucht, wie sie in ihrem Podcast "Kaulitz Hills" erzählen. Eigentlich war die Feier in Berlin, es könnte aber auch die Côte d’Azur gewesen sein.
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Zum Beispiel entdecken Bill und Tom in der neuesten Folge den Spruch "Auf los geht’s los", mit dem Bill wenig anfangen kann. "Was soll denn das heißen?", fragt Bill und spekuliert: "So von wegen, wenn man auf dem Schlauch steht?" "Ja, das ist so ein Besserwisser-Spruch", erklärt ihm Tom. Außerdem berichtet Tom, dass ihn Toms Frau derzeit gerne "Schlaumeier" nenne, was angesichts seiner Erklärung des vorherigen Spruches verwirrt.
Etwas trittsicherer ist Tom hingegen bei dem nächsten weißen Fleck auf Bills Wissenslandkarte. Bill verrät nämlich, dass er stets einen kurzen Moment brauche, wenn jemand statt 19 Uhr 7 Uhr sage und seine Begründung ist ganz einleuchtend: "Wenn man 18 Uhr sagt oder 19 Uhr, dann ist das eben 19. Wenn ich jetzt sage, 19 Uhr ist um 7, muss ich erstmal im Kopf wieder umrechnen."
Weil die 19 hat ja mit der 7 im Grunde nichts zu tun. Warum heißt das dann 19 Uhr?", wundert sich Bill und setzt Tom und seine merkwürdigen Uhrzeiten weiter unter Rechtfertigungsdruck: "Warum ist denn 18 Uhr 6? 'Ne 1 und 'ne 8 hat ja mit der 6 nichts zu tun!"
Das ist in der Tat eine interessante Frage, die gar nicht so oft gestellt wird, wie man vielleicht denkt. Eine 1 und eine 8 haben mit der 6 wirklich nichts zu tun und da man das schon mal weiß, tauchen weitere Fragen auf:
Warum ist die 8 zum Beispiel doppelt so groß wie die 4, hat aber genauso viele Buchstaben? Und warum hat die 2 auch nur vier Buchstaben wie die 8, obwohl die 8 und die 2 im Alphabet nicht weiter voneinander entfernt liegen könnten? Warum riecht die 11 ganz anders als die 3 und warum verlässt die 19 nach 22 Uhr nicht mehr das Haus? Und nicht zuletzt: Hat irgendjemand 16 Uhr und 4 Uhr schon einmal zusammen in einem Raum gesehen?
Kann Berlin Cannes?
Ich denke, Bill ist da einer großen Sache auf die Schliche gekommen, doch leider müssen die Kaulitz-Brüder weiter zum nächsten Thema. "Wir mussten wirklich viel feiern", steigt Bill über die Zwänge seines Star-Daseins ein und es geht natürlich um: die zweite Staffel "Kaulitz & Kaulitz". Beziehungsweise: um die Premieren-Party der zweiten Staffel "Kaulitz & Kaulitz" in Berlin.
Das muss, glaubt man Bill und Tom, eine große Sause gewesen sein. "Alle Leute wollten rein, wir mussten auch vielen Leute absagen", verrät Bill, ich kann aber aus sicherer Quelle sagen, dass es definitiv nicht alle Leute waren.
Ich will mich nicht zu wichtig nehmen, aber ich zum Beispiel wollte nicht rein, was Bill und Tom gefreut haben dürfte, denn so mussten sie mir nicht absagen. Ich freue mich immer, wenn ich jemandem Arbeit ersparen kann. Gleichzeitig habe ich mich gefreut, nicht zur Premierenfeier gewollt zu haben, denn ich mag keine Überraschungen. Die aber hätte es gegeben, denn Bill erklärt über die Feier: "Es ist vergleichbar mit Cannes, war es gewesen." Tom bestätigt das: "Es war ein bisschen wie Cannes-Festspiele."
Nun wurde Berlin schon mit vielem verglichen, aber wahrscheinlich noch nie mit Cannes und wenn ich ehrlich bin, finde ich das auch gut so. Ich mag gerne Klarheit und wäre enttäuscht, würde ich nach Berlin reisen und dort plötzlich südfranzösische Verhältnisse vorfinden. Wenn ich nach Berlin reise, möchte ich mit einem "Verfatz da!" begrüßt werden und nicht mit einem "Bonjour Monsieur!".
Ich möchte durch Erbrochenes am Hermannplatz gehen können und nicht durch den Sand der französischen Riviera. Ich möchte Magnetangler sehen, die wieder eine Weltkriegsbombe aus der Spree ziehen und keine sonnengegerbten Fischer, die ihre Netze im Sonnenuntergang einholen. Bei Reisen brauche ich Verlässlichkeit.
"Es war das High-Society-Event"
Bill und Tom sind in Bezug auf ihre Premierenfeier aber doppelt unzuverlässig. Denn erst versprechen sie Cannes in Berlin und sagen Sätze wie "Es war das High-Society-Event" und "Ich glaub', es gab keine spannendere Gästeliste – jemals!", um dann zu verraten, wen genau sie mit High Society meinen: "
An dieser Stelle wäre ich vollkommen überfordert gewesen, denn bei einer Premierenfeier in Berlin hätte ich zuerst Wilson Gonzalez Ochsenknecht erwartet, mich dann wegen der Cannes-Sache auf George Clooney umstellen müssen, um am Ende Lars Klingbeil bekommen zu haben. So viel Flexibilität kann man von mir nicht erwarten.
Zumal mich die Art der Veranstaltung ohnehin schon überfordert hätte, einfach, weil ich sie nicht verstehe. Warum feiert man die Premiere einer Netflix-Serie in einem Kino, wo doch Netflix extra deshalb erfunden wurde, damit man nicht mehr ins Kino gehen muss? Auch nicht mit Lars Klingbeil.
Diese Premierenfeier hätte mich sehr herausgefordert. Worüber ich mich aber freue, ist, dass Bill offenbar einen schönen Abend hatte. Er habe nicht vor 9 Uhr zu Hause sein wollen und das fast geschafft. "Ich war 7.30 Uhr losgefahren, um 8 Uhr war ich im Bett." "Um 8 Uhr morgens?", fragt Tom sicherheitshalber noch einmal nach.