Ermittler hoffen bei "Aktenzeichen XY ... Ungelöst" am Mittwochabend unter anderem auf Hinweise zu mehreren Überfällen und neue Erkenntnisse in einem Cold Case aus den 1990er-Jahren.
Bei "Aktenzeichen XY ... Ungelöst" hofft die Polizei erneut auf Mithilfe der Bevölkerung bei mehreren Raubüberfällen, in denen die verschiedenen Täter entkommen konnten.
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Cold Case bei "Aktenzeichen XY ... Ungelöst": Ermordete Tramperin
Die Kriminalpolizei sucht seit Oktober 1991 nach dem Mörder einer Biologiestudentin. Die damals 26-Jährige hatte geplant, per Anhalter aus Frankfurt am Main nach Hamburg zu fahren – ihre Spur verliert sich im Oktober 1990 zunächst an einer Raststätte nördlich von Hannover, knapp ein Jahr später werden Leichenteile von Ulrike H. gefunden.
Bereits am 14. Juni 1991 wurde der Fall erstmals bei "Aktenzeichen XY" vorgestellt. Damals führten Zuschauerhinweise die Ermittler zu Kleidung und dem Rucksack der Frau. Im Oktober 1991 fanden dann Pilzsammler einzelne Leichenteile in einem Wald im Landkreis Gifhorn, die Ulrike H. zugeordnet werden konnten.
Ihr Ausweis, ein Fernglas und die Stiefel der Frau wurden nie gefunden, wie die "Braunschweiger Zeitung" berichtet.
Rätselhafte Postkarte nach dem Mord an Ulrike H.
Gifhorner Kriminalhauptkommissar Frank Bauerfeld hat sich vor zwei Jahren sämtliche Asservate zu dem Cold Case noch einmal schicken lassen und hofft nun mit dem Beitrag bei "Aktenzeichen XY ... Ungelöst" auf neue Hinweise. Die Ermittler suchen nach Anhaltspunkten, in welches Auto Ulrike H. an der Raststätte Allertal an der A7 Richtung Hamburg gestiegen sein könnte. Sie hoffen auch auf Hinweise über den Verbleib der fehlenden Gegenstände.
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Die Polizei ermittelte bereits gegen mehrere unbekannte und bekannte Straftäter. Einer der Verdächtigen erhielt dreieinhalb Jahre nach dem Mord eine Postkarte mit einem Foto von Ulrike H. auf der Vorderseite. Auf der Rückseite die Unterschrift der getöteten Frau.
Einbrecher töten Sonnenstudio-Besitzer in seiner Villa
In Köln wurde im Oktober 2024 ein 74 Jahre alter Unternehmer in seiner Villa angegriffen und so schwer verletzt, dass er an seinen Verletzungen starb.
Nachdem die Täter in das Haus eindringen konnten, wurden sie gegen 23 Uhr von dem Besitzer der Villa überrascht. Der Betreiber einer Sonnenstudio-Kette war zuvor mit dem Auto auf einer Tour durch verschiedene Sonnenstudios gewesen und dann nach Hause zurückgekehrt.
Den bisherigen Ermittlungen zufolge verletzten die Täter den Mann durch Schläge und Tritte gegen Kopf und Oberkörper und fesselten ihr sterbendes Opfer anschließend. Sie sollen sich nach dem Zusammenstoß noch drei weitere Stunden in der Villa aufgehalten haben.
Mit mehreren 10.000 Euro in bar - darunter eintausend Zwei-Euro-Münzen - und der Kamera von einem Nachbargrundstück flüchteten die Täter schließlich. Die gestohlene Kamera wurde später von der Polizei an der Auffahrt einer Autobahn gefunden.
Die Leiche des 74-Jährigen wurde erst am nächsten Morgen von einem Angestellten entdeckt.
Über den Fahndungsaufruf bei "Aktenzeichen XY ... Ungelöst" hoffen die Ermittler auf neue Hinweise. Möglich sei, dass die Täter aufgefallen sind, als sie die vielen Zwei-Euro-Münzen in Umlauf gebracht haben, sagte ein Polizeisprecher. Auch eine markante Lederjacke, die die Täter dem 74-Jährigen abgenommen hatten, könnte Hinweise bringen. Mehrere Überwachungskameras aus der Nachbarschaft zeigen ein dunkles Auto, das im Tatzeitraum in der Gegend unterwegs war.
Brutaler Überfall auf Fast-Food-Restaurant
Auch bei einem bewaffneten Überfall auf ein Fast-Food-Restaurant in Viersen im Januar 2024 fehlt jede Spur von den Tätern. Als vier Angestellte mitten in der Nacht Feierabend machen und das Schnellrestaurant verlassen wollen, wurden sie von zwei unbekannten Tätern mit Messern bedroht und gezwungen, sich auf den Boden zu legen. Einer der Täter soll die Mitarbeitenden mit Tritten und Faustschlägen misshandelt haben.
Der Schichtleiter wurde von dem zweiten Täter gezwungen, den Geldschrank zu öffnen. Die Tageseinnahmen werden jedoch in einem gesonderten Sicherheitsfach aufbewahrt, das er nicht öffnen konnte. Schließlich ergriffen die Täter mit wenigen Hundert Euro Wechselgeld die Flucht.
Bei "Aktenzeichen XY... Ungelöst" will die Polizei noch einmal die Bilder einer Überwachungskamera zeigen. Die Ermittler hoffen, so Hinweise zu bekommen, um wen es sich bei den Unbekannten handelt.
Schwerer Überfall kurz vor Weihnachten
Bei einem weiteren Überfall in der Fürther Innenstadt haben zwei Männer am 22. Dezember 2023 ein Juweliergeschäft gestürmt. Der eine Täter soll zunächst gegen 17:10 Uhr an der Tür des Ladens geklingelt haben. Als ein Angestellter öffnete, blockierte der Mann die Tür und ein zweiter Täter lief mit einem Vorschlaghammer auf eine große Vitrine zu. Nachdem sie zwei Auslagen leergeräumt hatten, flüchtete einer der Täter auf einem Elektroroller, der zweite rannte zu Fuß davon.
Der Besitzer des Juweliergeschäfts verfolgte zunächst den einen Mann zu Fuß, der ihn allerdings mit einer Pistole bedrohte und so entkommen konnte.
Verwendete Quellen
- Pressemitteilung "Aktenzeichen XY ... Ungelöst" am 25. Juni 2025
- braunschweiger-zeitung.de: Gifhorner Cold Case: Mord an Tramperin bei "Aktenzeichen XY"
- dpa