Erik ten Hag wird neuer Trainer von Bayer Leverkusen. Der Niederländer folgt auf Xabi Alonso und übernimmt den Klub in einer Phase des Umbruchs. Der 55-Jährige unterschreibt bis 2027.

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Der Nachfolger von Xabi Alonso ist gefunden: Erik ten Hag tritt bei Bayer Leverkusen in die großen Fußstapfen des Meistertrainers und soll den Neuanfang bei den Rheinländern mitgestalten. Der Niederländer unterschrieb beim Werksklub einen Vertrag bis 2027 und tritt sein Amt am 1. Juli an - dann steht ten Hag mit einer wahrscheinlich runderneuerten Mannschaft vor einer großen Aufgabe.

Erik ten Hag
Bayer Leverkusen verpflichtet Erik ten Hag als neuen Cheftrainer. (Archivbild) © IMAGO/PA Images/John Walton

"Ich bin nach Leverkusen gekommen, um die in den vergangenen Jahren gewachsenen Ambitionen zu bestätigen. Es ist eine reizvolle Aufgabe, in dieser Phase des Umbruchs gemeinsam etwas aufzubauen und eine ambitionierte Mannschaft zu entwickeln", sagte ten Hag. Das Erbe, das der zu Real Madrid abgewanderte Erfolgscoach Alonso hinterlassen hat, ist riesig.

Zuletzt hatte ten Hag bis Oktober 2024 beim englischen Rekordmeister Manchester United gearbeitet. Von 2013 bis 2015 war er Trainer von Bayern München II, international machte er sich als Erfolgscoach von Ajax Amsterdam (2017 bis 2022) einen Namen. Als Teammanager von Manchester United ging er ab Juli 2022 trotz des FA-Cup-Siegs 2024 durch mehr Tiefen als Höhen, am 28. Oktober 2024 wurde er bei den Red Devils entlassen.

Rolfes: "Vorstellungen von Fußball decken sich"

Die bewegte Zeit in England hinterließ einige Kratzer - dennoch trauen die Verantwortlichen um Klubboss Fernando Carro und Sportchef Simon Rolfes dem 55-Jährigen zu, Bayer trotz prominenter Abgänge auf Erfolgskurs zu halten. "Unsere Vorstellungen von Fußball decken sich. Mit technisch anspruchsvollem und dominantem Fußball wollen wir auch künftig im Werkself-Stil agieren und in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League höchste Ziele anstreben", sagte Rolfes.

Ten Hag, nach Rinus Michels und Peter Bosz der dritte niederländische Cheftrainer in der Leverkusener Vereinsgeschichte, muss bei Bayer einen großen Umbruch moderieren - und weiß noch gar nicht, was für eine Mannschaft er beim Saisonstart im August vorfinden wird.

Denn auch wenn eine der wichtigsten Fragen unterm Bayer-Kreuz geklärt ist, sind viele weitere noch offen. Spült ein Verkauf von Florian Wirtz zum FC Liverpool tatsächlich bis zu 150 Millionen Euro in die Kassen? Wer füllt die Lücke, die Abwehrchef Jonathan Tah nach dem Wechsel zum FC Bayern hinterlässt? Und was passiert mit Jeremie Frimpong, Alejandro Grimaldo, Victor Boniface und all denen, die im Fokus europäischer Topklubs stehen?

Etliche Stützen des Gerüsts, das maßgeblich am Double-Gewinn im Vorjahr beteiligt war, wackeln. Genauso werden schon viele Namen von potenziellen Zugängen gehandelt. Klar ist: Die Spieler haben bezüglich der Trainerposition nun Klarheit. Nach der Verpflichtung von ten Hag kann Bayer die Kaderplanung deutlich intensivieren - und etwas entspannter in die noch unsichere Zukunft schauen. (SID/bearbeitet von amb)

Teaserbild: © IMAGO/Maximilian Koch